Als unsere damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel vor fast zehn Jahren mit ihrer "Das Internet ist für uns Neuland"-Rede für Furore sorgte, hatte sie traurigerweise Recht. In der Corona-Pandemie ist das Digitalisierungsdebakel in Deutschland noch einmal für jeden ersichtlich geworden. Gesundheitsämter, die noch mit Faxgeräten arbeiten, eine schnell für viel Geld entwickelte Corona-Warn-App, die mehr schlecht als recht funktionierte, und eine Schulsoftware, die um 8 Uhr morgens direkt abstürzte. Ein deutsches Problem. So verwundert es nicht, dass die Arztpraxen mit der Einführung der elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung nicht zufrieden sind. Zu kompliziert gedacht, zu aufwändig und wie immer – zu langsam. Surft man durch das World Wide Web, gibt es komischerweise selten Ausfälle. Seiten wie Facebook, Instagram oder Online-Shops von deutschen Händlern laufen sauber und meistens ohne gravierende Probleme. Komischerweise sind es immer Anwendungen, die von der Regierung oder dezentralen Ämtern verantwortet wurden, die nicht zuverlässig laufen und nur Probleme bereiten. Vielleicht sollte man sich mal Gedanken machen, an was das liegen könnte und die ein oder andere Personalumstrukturierung vornehmen. Es bleibt zu hoffen, dass im neuen Jahr die Produktion von Faxgeräten auf dem Planeten endgültig eingestellt wird.
Meinung: Für Deutsche ist das Internet immer noch "Neuland"
Kommentar von Leon Karwath
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