Oberpfälzer leitet Bayerischen Jugendring und fordert Senkung des Wahlalters

Regensburg
19.03.2023 - 12:40 Uhr

Nach zwölf Jahre gibt es beim Bayerischen Jugendring einen Wechsel. In einem Punkt bleibt sich die Jugendorganisation aber treu: Auch der neue Präsident fordert nachdrücklich mehr Mitsprache für die Jugend in Bayern.

Ilona Schuhmacher (links) wurde als Stellvertretende Präsidentin des Bayerischen Jugendrings bestätigt. Der Oberpfälzer Philipp Seitz (Mitte) löst Matthias Fack als Präsident ab, der zwölf Jahre an der Spitze stand.

Der neue Präsident des Bayerischen Jugendrings Philipp Seitz hat bei seiner Wahl die langjährige Forderung des Verbandes nach einer Senkung des Wahlalters auf 16 Jahr bekräftigt. Die Senkung des Wahlalters sei überfällig. "Wagen wir mehr Demokratie und eine echte, gelebte Jugendbeteiligung. Verankern wir das Wahlalter 16 in der Bayerischen Verfassung“, sagte der 30-Jährige aus dem Landkreis Regensburg in Richtung bayerische Staatsregierung.

Der Freistaat gehört nach Angaben des Jugendrings zu den fünf Bundesländern, in denen Jugendliche mit 16 Jahren weder bei der Kommunalwahl noch bei der Landtagswahl mitbestimmen dürfen. Der Jugendring wirbt seit dem Jahr 2005 für eine Senkung des Wahlalters. Der Verband will deshalb in diesem Jahr die überparteiliche Bewegung "Vote 16" unterstützen, die Unterschriften für ein entsprechendes Volksbegehren sammeln will.

Vorsitzender des Bezirksjugendrings

Seitz ist Vorsitzender des Bezirksjugendrings Oberpfalz und kommt aus der katholischen Jugendarbeit. In seiner Heimatgemeinde Barbing im Landkreis Regensburg engagierte er sich unter anderem in der Katholischen Landjugend und als Fußball-Jugendtrainer. Seitz beerbt Matthias Fack, der seit zwölf Jahren an der Spitze des Bayerischen Jugendrings stand. Der Wechsel findet turnusgemäß am 1. Mai statt.

Wie der Bayerische Jugendring am Samstag mitteilte, erhielt Seitz bei Vollversammlung in Pappenheim (Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen) 57 von 59 Stimmen. Er ist für vier Jahre gewählt. Für weitere zwei Jahre gewählt wurde Vize-Präsidentin Ilona Schuhmacher. Die Nürnbergerin hat den Posten seit dem Jahr 2019 inne.

Ausglich für Inflation und hohe Energiepreise

Mit Blick auf die hohe Inflation und die gestiegenen Energiepreise forderte Seitz eine Erhöhung der finanziellen Förderung. „Jugendarbeit muss weiterhin für alle jungen Menschen erlebbar sein. Dafür braucht es eine bedarfsgerechte Ausstattung." Der Bayerische Jugendring ist mit seinen 103 Stadt-, Kreis- und Bezirksjugendringen in ganz Bayern vertreten. Er ist die Arbeitsgemeinschaft der 36 landesweiten und 38 (über-)regional tätigen Jugendverbände sowie der 307 örtlichen Jugendgruppen im Freistaat. Seine Mitgliedsorganisationen erreichen nach eigenen Angaben mehr als zwei Drittel aller Kinder und Jugendlichen in Bayern.

 
 

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