Angriff in Schwandorf: 23-Jähriger wegen versuchtem Totschlag in Haft

Schwandorf
15.11.2022 - 17:19 Uhr

Der hinterhältige Angriff erfolgte ohne Vorwarnung und ließ ein Opfer zurück, das im Krankenhaus akut versorgt werden musste. „Der Mann hätte sterben können,“ urteilt die Polizei. Der Täter sitzt zwischenzeitlich in Haft.

An dieser Stelle In der Schwandorfer Augustinstraße im Stadtzentrum - hier der Blick in Richtung Feuerwache - kam es am vergangenen Samstag zu einem blutigen Angriff auf einen 35-Jährigen Mann. Der mutmaßliche Täter sitzt seit Dienstag in Haft.

Zugetragen hat sich die blutige Attacke am letzten Wochenende, als Samstagnacht Leute in der Innenstadt von Schwandorf unterwegs waren. Gegen 23.15 kamen sich auf diese Weise zwei Gruppen mit insgesamt zehn Menschen auf der Augustinstraße entgegen. Wohl eher zufällig, wie das Polizeipräsidium Regensburg am Dienstag mitgeteilt hat.

Als sich beide Gruppen wieder entwirrt hatten und sich auf verschiedenen Seiten der Straße befanden, näherte sich recht flott ein silberfarbener BMW mit Schwandorfer Kennzeichen. Aus diesem Auto stiegen zwei Männer aus. „Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen soll einer von diesen Männern unvermittelt auf einen 35-jährigen Schwandorfer losgegangen und diesen durch mehrere Schnitte im Bereich des Oberkörpers beziehungsweise eines Armes schwer verletzt haben“, berichtet die ermittelnde Polizei.

Das Opfer gehörte zu einer der beiden Gruppen und wurde durch Schnitte verletzt. Man nimmt an, dass es ein Messer war, mit dem der Angriff erfolgte, aber die Polizei weiß es wohl noch nicht mit letzter Sicherheit. Nach der Tat stiegen der Angreifer und sein Begleiter wieder in das Fahrzeug und flüchteten mit erhöhter Geschwindigkeit.

Wieder aus Krankenhaus entlassen

Der 35-Jährige, ein Deutscher, musste vom Rettungsdienst ins Krankenhaus gebracht und dort medizinisch versorgt werden. „Er konnte das Krankenhaus zwischenzeitlich wieder verlassen,“ heißt es vonseiten der Polizei. Dort ist man sich sicher, dass der Mann hätte getötet werden können, wenn er nicht so fit gewesen wäre und nicht so schnell Erste Hilfe erhalten hätte. „Dann hätte es sehr schlecht ausgesehen,“ vermutet Polizeisprecher Claus Feldmeier.

Als „dringend tatverdächtig“ ermittelte die Kripo zwischenzeitlich einen 23-jähriger Schwandorfer mit syrischer Staatsangehörigkeit. Er zog sich im Verlauf des Angriffs ebenfalls Schnittverletzungen zu. Möglicherweise hat er sich diese unkontrolliert versehentlich selbst zugefügt. Die Polizei nahm ihn am Montag fest. Ein Ermittlungsrichter erließ gegen ihn am Dienstag Untersuchungshaftbefehl wegen des Verdachts des versuchten Totschlags. Die Polizei lieferte ihn in einer Justizvollzugsanstalt ein.

Polizei sucht Zeugen

Warum die nächtliche Bluttat erfolgte, ist noch nicht klar. Die Polizei hat zwar die Zeugen und die Anwohner an der Augustinstraße befragt, tut sich aber noch schwer, die Hintergründe aufzuklären. Von den Nachbarn scheint niemand etwas gesehen zu haben. Momentan geht man unter anderem der Überlegung nach, dass der Angriff nichts mit den beiden Gruppen zu tun hatte, sondern sich gezielt nur gegen den 35-Jährigen richtete. Ob da im Hintergrund eine Beziehungsgeschichte oder Eifersucht eine Rolle spielt, wollte der Polizeisprecher nicht unbedingt dementieren, konnte die Vermutung aber auch nicht völlig von der Hand weisen. „Vielleicht wurde auch ein falsches Mädchen angebaggert?“

Zur Klärung der Hintergründe, insbesondere wieso es zu der Tat kam, bittet die Polizei um Hinweise aus der Bevölkerung. Wer hat am späten Samstagabend im Bereich der Augustinstraße verdächtige Wahrnehmungen gemacht oder eine Auseinandersetzung zwischen mehreren Personen wahrgenommen? Zeugen werden gebeten, sich bei der Kriminalpolizei Amberg unter der Telefonnummer 09621/890-0 zu melden.

 
 

Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.