Landkreis Schwandorf: Arbeitslosenzahl sinkt im Mai deutlich

Schwandorf
05.06.2023 - 11:35 Uhr

Die Zahl der Arbeitslosen ist im Landkreis Schwandorf im Mai um über 200 auf 2500 gesunken, liegt aber höher als vor einem Jahr. Ein Grund dafür sind Geflüchtete aus der Ukraine. Die Agentur nennt die Lage "dynamisch".

Das Baugewerbe erwartet weniger Aufträge. Auf die Personalnachfrage in der Region wirkt sich das laut Agentur für Arbeit bisher nicht spürbar aus.

Die Arbeitslosigkeit im Landkreis Schwandorf nahm binnen Monatsfrist um 209 Personen oder 7,7 Prozent ab. Mitte des Berichtsmonats waren 2500 Personen arbeitslos gemeldet, 383 Arbeitnehmer (18,1 Prozent) mehr als im Mai 2022. Unter den arbeitslosen Personen befanden sich 318 Ukrainerinnen und Ukrainer, 40 weniger als noch im April. Das teilte die Agentur für Arbeit mit. Die Arbeitslosenquote sank binnen Monatsfrist um 0,3 Prozentpunkte auf nunmehr 2,8 Prozent. Im Mai 2022 lag die Quote bei 2,4 Prozent.

Geflüchtete aus der Ukraine mussten sich ab Juni 2022 bei den Jobcentern melden, um Geldleistungen zu erhalten. Wegen dieses Sondereffekts war im Juni 2022 die Zahl der Menschen ohne Job auch im Landkreis Schwandorf sprunghaft (um über 400) angestiegen. Der direkte Vergleich der aktuellen Zahlen mit denen aus dem Mai 2022 (noch ohne Geflüchtete) ist deshalb nicht sehr aussagekräftig. Den Effekt herausgerechnet, blieb die Zahl der Arbeitslosen im Landkreis gegenüber dem Vorjahr ungefähr konstant.

Ältere Menschen profitieren

Zu den aktuellen Zahlen sagt Siegfried Bäumler, Leiter der Agentur für Arbeit Schwandorf: „Der Arbeitsmarkt im Landkreis Schwandorf zeigt sich weiter dynamisch und hat sich auch im Mai sehr gut entwickelt." Vom weiterhin anhaltenden Frühjahrsaufschwung hätten insbesondere ältere Menschen profitiert. Die Arbeitslosigkeit der Personen, die 50 Jahre oder älter sind, ging von April auf Mai um 112 Personen oder 9,8 Prozent zurück. "Dies zeigt, dass das Potenzial erfahrener Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer unabhängig vom Alter von den Unternehmen geschätzt wird“, führt der Agenturleiter aus. Mitte Mai waren im gemeinsamen Stellenpool der Arbeitsagentur und des Jobcenters 2768 Stellenangebote gemeldet. Damit bleibe der Bestand im Vorjahresvergleich auf unverändert hohem Niveau, so die Agentur.

Im Berichtsmonat meldeten sich aus der Erwerbstätigkeit heraus 274 Personen arbeitslos, acht Arbeitnehmer mehr als im Mai 2022. Im Gegenzug beendeten 280 Personen ihre Arbeitslosigkeit, um direkt ins Berufsleben zurückzukehren oder einzusteigen. Dies waren 15 Arbeitnehmer mehr als im Vorjahresmonat.

In fast allen Branchen ist die Situation auf dem Arbeitsmarkt laut Agentur weiterhin gut. Es würden Arbeits- und Fachkräfte gesucht. Die Zahl der Stellenmeldungen lag im Mai höher als im April. Ein hoher Stellenzugang war bei den Zeitarbeitsfirmen zu verzeichnen. Im Bauhaupt- und Baunebengewerbe erwarten einige Arbeitgeber weniger Aufträge. Auf die Personalnachfrage wirke sich dies bisher nicht spürbar aus, meldet die Agentur.

Blick zu den Nachbarn

Im Gesamtbezirk der Agentur für Arbeit Schwandorf (Landkreise Schwandorf, Amberg-Sulzbach und Cham sowie Stadt Amberg) sank die Arbeitslosenquote auf 2,9 Prozent. Im Vorjahr lag sie bei 2,4 Prozent. Die niedrigste Arbeitslosigkeit ist laut Agentur aktuell im Landkreis Cham mit 2,5 Prozent zu verzeichnen, gefolgt von den Landkreisen Schwandorf (2,8 Prozent) und Amberg-Sulzbach (2,9 Prozent) sowie der Stadt Amberg (4,6 Prozent). In der Oberpfalz lag die Quote im Mai bei 3,0 Prozent, bayernweit bei 3,2 Prozent.

Hintergrund:

Ausbildungsstellen

  • Freie Lehrstellen:Im Landkreis Schwandorf sind bis zum Mai 1478 Ausbildungsstellen zur Besetzung gemeldet worden, das sind 20 Stellen (1,4 Prozent) mehr als im Vorjahr.
  • Gemeldete Bewerber: Die Zahl der gemeldeten Bewerber beträgt 617, das sind 69 (10,1 Prozent) weniger als im Vorjahr.
 
 

Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.