Heimspiel an der Wirtschaftsschule Weiden und Eschenbach: Eduard Bauer neuer Schulleiter

Weiden in der Oberpfalz
26.10.2022 - 17:39 Uhr
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Eduard Bauer beginnt als Lehrer vor 20 Jahren an der Weidener Wirtschaftsschule. Heute ist er deren Schuldirektor und managt auch den Standort Eschenbach. Nach der Coronapandemie warten auf den neuen Chef die nächsten Herausforderungen.

Eduard Bauer hat als Schuldirektor des BSZ Weiden II (Wirtschaftsschule Weiden und Eschenbach) in den nächsten Jahren einige Herausforderungen zu meistern.

Im Moment sind es vor allem die kleinen Dinge im Schullalltag, die Eduard Bauer berühren. Und so freut sich der Schulleiter, dass wieder Abschlussfahrten stattfinden, externe Gäste den Unterricht bereichern oder Aktionstage stattfinden. „In Eschenbach wird es einen Abschlussball geben, der Tanzkurs läuft bereits. In Weiden sind wir gerade dabei, alles zu organisieren“, erzählt Bauer im Gespräch mit Oberpfalz-Medien. Endlich gebe es wieder mehr Aktivitäten an den Schulen. „Das hat uns allen sehr gefehlt.“

Die vergangenen zwei Jahre in der Pandemie waren nicht nur für die Schüler eine belastende und besondere Zeit mit Veränderungen. Auch für den 52-Jährigen stellten sich einige Weichen neu. Seit August ist Bauer nun offiziell Schuldirektor des Beruflichen Schulzentrums Weiden II (BSZ II), zu dem die Staatlichen Wirtschaftsschulen in Weiden (Gustl-Lang-Schule) und in Eschenbach zählen. Nach dem Weggang von Schulleiter Thomas Reitmeier im März 2021, übernahm für wenige Monate Martina Auer-Bertelshofer die Leitung, bevor ab März 2022 Eduard Bauer kommissarisch in die Rolle schlüpfte.

Seit 2020 an Wirtschaftsschule

Im August schließlich wechselte der bisherige Stellvertreter auf den Chefposten. „Eigentlich war das eine logische Konsequenz“, sagt Bauer. „Ich stelle fest, wenn ich auf meinen Lebenslauf schaue, dass der schon ganz schön lang ist: Lehrer, Fachbetreuer, Mitarbeiter der Schulleitung, ständiger Vertreter und jetzt die Ernennung zum Schulleiter.“ Er habe viel erreicht. Und das an „seiner“ Schule, was ihm durchaus Freude bereite. Der gebürtige Altenstädter, der in Neustadt/WN lebt, kam als Referendar vor 22 Jahren an die Wirtschaftsschule Weiden, und blieb. Ob das ein Glücksfall für die Schule ist, mag er nicht beurteilen. „Da sollten Sie meine Kollegen fragen“, lacht er. Hilfreich sei es aber in jedem Fall, wenn man die Struktur und Entwicklung des Hauses schon kennt. Eschenbach sei ihm ebenfalls vertraut, schließlich habe er auch diese bereits kommissarisch geleitet.

Bauer ist gerne Lehrer, hat früher Wirtschaft und Englisch unterrichtet, sich außerdem im Qualitätsmanagement oder der Lehrplankommission engagiert. Den Austausch mit anderen Bildungsstätten findet er wichtig. „Davon profitieren alle.“

Der neue Job bringe es nun mit sich, dass sich Bauer für seine Schüler regelrecht „zerrreißt“. Der Schulleiter pendelt regelmäßig zwischen Weiden und Eschenbach, um beiden Schulen gerecht zu werden. Zumindest in Eschenbach weiß der studierte Diplom-Handelslehrer bei Abwesenheit die Schüler bei seinem Stellvertreter Bernhard Miedl in guten Händen. „In Weiden ist der Stellvertreterposten noch frei. Die Stelle wurde für Februar 2023 ausgeschrieben“, sagt Bauer.

Insgesamt stünden die beiden Wirtschaftsschulen gut da. 63 Lehrkräfte unterrichten rund 430 Schülerinnen und Schüler. „Wir bekommen den Lehrermangel nicht so zu spüren, können sogar die mittlerweile neun gebundenen Ganztagsklassen mit eigenen Kräften stemmen. Das Angebot werde angenommen. „Und wir können mit den Schülern ganz anders arbeiten, wenn sie von 8 bis 16 Uhr anwesend sind. Da bleibt auch Zeit für ein gemeinsames Kochen oder mal ein Besuch im Fitnessstudio.“ Das Angebot an Kursen und Wahlfächern sei vielfältig.

Schülerzahlen stagnieren

Doch als Schulleiter muss der Vater einer erwachsenen Tochter die Zukunft der Standorte im Blick haben. Und die Schülerzahlen gingen in den vergangenen Jahren nicht gerade steil nach oben. „Wir haben nicht wirklich Zuwächse und haben uns auf dem jetzigen Stand eher eingependelt“, stellt Bauer fest. Um mehr Schüler zu bekommen, müsste sich Grundlegendes schon beim Übertritt verändern, der in der Regel nach der 4. Klasse Grundschule erfolgt. Den Wirtschaftsschulen fehlt jedoch die 5. Jahrgangsstufe. Bauer würde sich hier mehr Chancengleichheit im Schulsystem wünschen. Ein erster positiver Schritt sei jedoch das „Projekt 6. Klasse“, an dem die Wirtschaftsschulen Weiden und Eschenbach seit 2019 teilnehmen. „Das läuft gut. Wir haben in Weiden eine 6. Klasse und in Eschenbach sogar zwei 6. Klassen, eine davon ganztags.“

Weitreichendere Veränderungen stehen in absehbarer Zeit an. Wie berichtet, diskutieren der Landkreis Neustadt/WN und die Stadt Weiden den Bau einer gemeinsamen Berufsschule. In der Folge könnten schulische Teilbereiche an die Wirtschaftsschulen ausgelagert werden. Zum Stand des laufenden Verfahrens könne der Schulleiter nichts sagen. Doch Bauer weiß nur zu gut: „Die Neustrukturierung wird eine große Herausforderung.“

Info:

Das BSZ Weiden II

  • Staatliche Wirtschaftsschule (Gustl-Lang-Schule) Weiden: 230 Schüler
  • Staatliche Wirtschaftsschule Eschenbach: 204 Schüler
  • Anzahl der Lehrer: 63, inklusive 4 Referendare (Stand Schuljahr 2022/23)
 
 

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