Aktuell stellt die Versorgung von Ukraine-Flüchtlingen eine große Aufgabe für die Tafel dar, wie Bernhard Saurenbach, der Vorsitzender der Amberger Tafel, erläuterte. Neben den bereits in der Region untergebrachten Flüchtlingen und Asylbewerber der vergangenen Jahre sind nun auch Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine auf Hilfe der Tafel angewiesen. Laut Tafel gibt es aktuell 310 Haushalte mit 509 Erwachsenen und 322 Kindern. Die Zahl wird nach Einschätzung Saurenbachs weiter steigen.
Ukrainische Staatsangehörige brauchen derzeit nur ihren Pass als Berechtigungsnachweise vorzulegen, wieder Vorsitzende weiter berichtete. „In den letzten vier Wochen haben wir da ein kleines Chaos gehabt“, schilderte er den neuen Ansturm auf die Tafel. Stark nachgefragt sind auch Bekleidungsgutscheine. Für die Kinder, die ab einem gewissen Zeitpunkt der Schulpflicht unterliegen, muss die Tafel noch Schulranzen besorgen.
„Die Kinder brauchen nicht nur Gutscheine. Sie bräuchten nach den schlimmen Erlebnissen in ihrer Heimat und auf der Flucht auch psychologische Hilfe“, so die Erfahrung von Oberbürgermeister Michael Cerny, schon seit 2015 Mitglied der Tafel. Die Stadt versucht nach seinen Worten, möglichst viele Menschen rasch aus den Hallennotunterkünften zu holen und in Wohnungen unterzubringen. In der Halle bestehe auch die Gefahr der Übertragung ansteckender Krankheiten, so Cerny. Mit in der Halle leben übrigens auch einige Hunde und Katzen, so Cerny. Aus verschiedenen Gründen nicht möglich sei die kurzfristige Bereitstellung der alten Leopoldkaserne als Unterkunft für die Flüchtlinge.
Die Stadt versuchte nach besten Kräften die notwendige Registrierung rasch durchzuführen. Dazu richtete die Feuerwehr einen Pendeldienst zwischen der GMG-Dreifachturnhalle und dem Rathaus ein, wo zehn Leute aus der Verwaltung freiwillig und spontan am Sonntag ins Einwohneramt kamen. Die schulische Integration wird nach Einschätzung Cernys leichter werden als die Bereitstellung von Kindergartenplätzen.
Jede Menge Spenden
Die Jahreshauptversammlung nutzte Saurenbach auch, um über jede Menge Zahlen und Ereignisse zu sprechen. Trotz Corona ging im Jahr 2021 die Zahl der bei der Tafel registrierten Berechtigten von 305 im Jahr 2020 auf zuletzt 180 zurück. Ebenfalls rückläufig waren 2021 die Sach- und Geldspenden. Getragen wir die Tafel derzeit aktuell von 256 Mitgliedern. Nach Angaben des Vorsitzenden der Amberger Tafel, Bernhard Saurenbach, waren zum 31. Dezember 607 Haushalte mit 905 Erwachsenen und 718 Kindern registriert. Darin enthalten sind auch Flüchtlinge in 196 Haushalten mit 353 Erwachsenen und 523 Kindern.
Saurenbach ging bei der Mitgliederversammlung auf die wichtigsten Aktivitäten und Ereignisse im zurückliegenden Jahr ein, insbesondere auf zahlreiche Sachspenden. Dazu gehören Schultaschen, die der Lions-Club Amberg finanzierte, oder 578 Lebensmitteltüten der regionalen Edeka-Märkte. Bei einer ökumenischen Andacht in der Paulanerkirche spendeten die Besucher 546 Euro. Im September bezahlte Round Table Amberg-Sulzbach einen Kinderausflug nach Geiselwind, bei dem die Großeltern ihre Enkel betreuten. Weitere 754 Lebensmitteltüten steuerten die regionalen Rewe-Märkte im Oktober bei. Diese jährliche Sammelaktion gibt es seit 2014. 50 Kisten lieferten sechs Kirchengemeinden zum Erntedankfest ab. Weitere Lebensmittelkisten brachten die Schule Vilseck und Rotaract Amberg mit Unterstützung von Edeka Kunert.
Langjährige Helfer geehrt
Im Dezember spendete die Grundschule Ammerthal 170 Nikolaussäcke. Dazu kamen von verschiedenen Spendern noch 453 Weihnachtspäckchen. Das Erasmus-Gymnasium, das Max-Reger-Gymnasium und die Walter-Höllerer-Realschule Sulzbach-Rosenberg brachten 167 Lebensmittelkisten vorbei. Unter dem Strich gehen aber die für die Tafel wichtigen Lebensmittelspenden seit Monaten zurück. Die Tafel gewährte unter anderem Fahrtkostenzuschüsse für Berechtigte aus Allersburg, Vilseck, Rieden und Ammerthal, da bei ihnen das Geld für den Bus nach Amberg und zurück nicht reichen würde.
Zum Abschluss der Mitgliederversammlung unterstrich Saurenbach die Verdienste, um die sich die freiwilligen Helfer bei der Tafel verdient gemacht haben. So ehrte er Maria Frohmann für elfjährige Helfertätigkeit, für zehn Jahre Bruno Frohmann, Gertraud Liebl, Anneliese Neumann und Siegmund Weber.
Die Amberger Tafel
- Gegründet 2005
- Ausschließlich über Spenden finanziert
- Unterstützt durch 72 Lebensmittelmärke, Bäckereien und Metzgereien in der Stadt Amberg und im Landkreis Amberg-Sulzbach sowie durch überregionale agierende Unternehmen und Firmen
- 85 ehrenamtliche Helfer
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