Für die neue Ausstellung "Wirtschaftswunderjahre - Aufbruch in goldene Zeiten" hat die Leiterin Marion Ringl das Museum 34 in das Ambiente der 1950er- und 1960er-Jahre gekleidet. Bürgermeister Joachim Neuß hoffte bei der Vernissage nach einer zwei Jahre lang währenden Zwangspause auf "die dauerhafte Rückkehr zu einem weitgehend normalen Leben - auch in kultureller Hinsicht".
Inspiriert von den Exponaten, ging er mit den Gästen auf eine Zeitreise in die Gründerjahre der Bundesrepublik. Er würdigte den Feuereifer, mit dem Marion Ringl die Kontakte zu Besitzern von Raritäten geknüpft und die Ausstellung zusammengetragen hat. Nicht in Tagen, Wochen oder Monaten, sondern im jahrelangen Sammeln. "Dahinter stecken unbändige Sammelleidenschaft, große Akribie in der Archivierung, jede Menge körperlicher Arbeit in der Logistik, Organisationstalent, konzeptionelles Vordenken und Kreativität, Zeit und Ausdauer", sparte Neuß nicht mit Lob.
Unterstützung von vielen Leihgebern
Der Dank des Bürgermeisters galt der großen Anzahl von Leihgebern wie etwa Elisabeth und Manfred Döbereiner, Helga und Christian Gnan-Roßbacher, Richard Götz, Elmar Hamerla, Renate Neeß, Barbara und Günther Rümpelein, Helmut Sebald, Sandra und Jürgen Thiem. Die Museumsleiterin ihrerseits wies auf die erfahrene Hilfe durch den Chronisten Rudi Weber hin, der die wichtigsten Ereignisse in Auerbach im Zeitraffer von der Nachkriegszeit bis in die 70er-Jahre dargestellt hat. Auf sechs Bannern im Erdgeschoss sind sie stichpunktartig zusammengefasst. Im Obergeschoss liegt ein Prospekt zur Ausstellung kostenlos zum Mitnehmen auf.
Eine Vitrine zeigt Schmuckstücke der Ausstellung wie Opernglas oder Manschettenknöpfe, den Aufgang zur Bücherei zieren gerahmte Bilder der damals größten Arbeitgeber in Auerbach. Dazu zählten sowohl die Bayerische Uniform-Lieferungs-Aktiengesellschaft, kurz Bulag genannt, und die Maxhütte. Es werden auch prägende zeitgeschichtliche Ereignisse dargestellt wie der Mauerbau und die Fußball-Weltmeisterschaft 1954.
Originale aus dem Goldnen Löwen
Die 1959 gegründete Knabenkapelle Auerbach stellte zwei Leihinstrumente, die aus den Sechzigern stammen, zur Verfügung. In einer Ecke entstand vor dem Raum mit der Dauerausstellung mit Unterstützung von Archivarin Doris Bundscherer ein kleines Stück Goldner Löwe mit originalem Geschirr, der Garderobe sowie dem Schaltpult der Kegelbahn aus dem einstigen Auerbacher Vorzeige-Hotel.
Ein Glanzstück der Ausstellung gelang mit dem Versuch, eine Wohnung der damaligen Zeit nachzubauen. Nebeneinander sind Wohnzimmer, Wohn- und Essküche sowie eine Nähecke zu finden. In der Mitte wurden Kindermöbel und Spielzeug positioniert.
Birgit Barth, die neue Bezirksvorsitzende des Arbeitskreises Hochschule und Kultur (AKH) der CSU in der Oberpfalz, fasste ihre Eindrücke so zusammen: "Die Museumsleiterin Marion Ringl hat das Leben in Auerbach nach dem Zweiten Weltkrieg in eine sehenswerte Ausstellung so liebevoll und detailgetreu verpackt, dass es so ist, als wärst du wieder Kind und bei den Eltern zu Besuch."
"Mein Wunsch, was die Besucher anbelangt: Sie sollen das wohlige Gefühl, zu Hause anzukommen, verspüren."
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