Zur Zeit ist das Kooperatorhaus in Beidl eine Baustelle. Viele ehrenamtliche Helfer haben dafür gesorgt, dass das komplette Gebäude ausgeräumt und das Bodenniveau im Keller um einen halben Meter abgesenkt wurde sowie die Bodenbeläge entfernt wurden. Die Arbeiten der Firmen sind in vollem Gange und schon machen sich die Beteiligten an den nächsten Schritt. Es geht darum, wie dem Dorfgemeinschaftshaus Leben eingehaucht werden kann. Dazu soll ein Betreiberverein gegründet werden.
Vereinsvertreter und alle interessierten Bewohner der Pfarrei Beidl waren ins Beidler Jugendheim eingeladen, um sich über die mögliche Gründung eines Betreibervereins zu informieren. Pfarrer Thomas Thiermann bedankte sich bei allen, die sich um das Projekt und den Baufortschritt verdient gemacht haben. Einen besonderen Dank richtete er an Dritten Bürgermeister Hans Klupp, der sich besonders für das Projekt stark mache.
Hans Klupp gab den Dank an alle Mitstreiter weiter und sprach von einer unwahrscheinlich großen Gemeinschaftsleistung, die die Vereine mit ihren Mitgliedern hier erbracht haben. "Es ist wichtig, bereits jetzt die Weichen zu stellen, wie es nach Fertigstellung des Bauprojekts weitergehen soll", betonte Klupp. Nach zwei Jahren der Pandemie wollen die Leute die sozialen Kontakte wieder zurückgewinnen und sich wieder mehr Treffen. Doch wegen der Wirtshausschließungen sei es wichtig, in einem Ort wie Beidl, in dem alle gastronomischen Betriebe inzwischen geschlossen haben, Alternativen zu suchen.
Mehrkosten fast hereingearbeitet
Durch die Förderung im Rahmen der Immobilienoffensive Nordostbayern, bei der es einen Zuschuss für derartige Projekte in Höhe von bis zu 90 Prozent gibt, habe man die Möglichkeit, das Kooperatorhaus in ein Dorfgemeinschaftshaus umzuwandeln. Die ersten Schätzungen bei den Kosten beliefen sich auf 1,6 Millionen Euro, wovon 1,1 Millionen Zuschuss zu erwarten waren. Die aktuellen Kostenschätzungen liegen etwas höher bei 1,8 Millionen Euro. Die übrigen Kosten, die nicht durch die Förderung abgedeckt sind, übernehmen die Kommune zusammen mit der Pfarrpfründestiftung Beidl und der Diözese Regensburg. Nun sei man mit dem Projekt in eine schwierige Zeit geraten. Trotzdem haben viele fleißige Helfer durch tatkräftige Mitarbeit einen Großteil der Kostenmehrungen hereingearbeitet. Doch der Gewinn durch das Haus liege nicht im wirtschaftlich-ökonomischen Bereich sondern in dem Zugewinn eines Dorfgemeinschaftshauses in Beidl. Man sei allerdings auch in der Pflicht das Haus sinnvoll zu nutzen. Hans Klupp und weitere Mitstreiter haben daher mehrere ähnliche Projekte besichtigt.
Um dem Haus nach der Fertigstellung Leben einzuhauchen, soll sich ein gemeinnütziger Verein um den Betrieb und die Organisation kümmern. Hans Klupp arbeitete hierfür eine Satzung aus, die bei der Infoveranstaltung vorgestellt und diskutiert wurde. Der Entwurf sieht vor, dass sowohl Vereine als auch private Personen Mitglied werden können. Die Vorstandschaft soll aus zwei Vorsitzenden, einem Kassier und einem Schriftführer bestehen. Ein Beirat, in den die Mitgliedsvereine, die Pfarrei und die Gemeinde Plößberg einen Vertreter entsenden, steht der Vorstandschaft beratend zur Seite. Zusätzlich können Einzelpersonen mit Aufgaben betraut werden oder Arbeitskreise sich mit speziellen Themen beschäftigen. So könnte sich etwa ein Arbeitskreis mit einem Archiv und geschichtlichen Themen in Beidl beschäftigen. Im Dachgeschoss soll es dafür Raum für digitale Infostelen geben. Auch Vereinsfahnen, die bisher in den Vereinslokalen untergebracht waren, könnten dort aufbewahrt werden.
Förderzusage für Mobiliar
Für das Mobiliar, das nach der Fertigstellung angeschafft werden soll, konnte Hans Klupp bereits eine Förderzusage aus dem Regionalbudget der Ikom Stiftland erhalten. Als Ziele des Vereins zählt der Satzungsvorschlag die Förderung der Dorfgemeinschaft, des Vereinslebens und der Geselligkeit, die Durchführung von diversen Veranstaltungen, die Förderung und Pflege des Heimatgedankens, des Brauchtums und der örtlichen Kultur, die Förderung der Kinder-, Jugend- und Seniorenarbeit, sowie die Förderung der allgemeinen und politischen Bildung auf.
Thomas Friedl von der Kirchenverwaltung verwies ausdrücklich darauf, dass es wünschenswert sei, die Ausgaben für laufende Kosten zu erwirtschaften. Allerdings solle dies nicht im Vordergrund stehen. Wichtiger sei es, dass in das Haus Leben einkehre und es seinen Zweck als Dorfgemeinschaftshaus erfüllt. Die Gründungsversammlung mit Wahl einer Vorstandschaft soll im Laufe der nächsten zwei Monate stattfinden.
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