Anke Himmel ist neue Diakonin in Erbendorf und Windischeschenbach

Erbendorf
06.04.2023 - 13:50 Uhr
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Seit 1. April ist Diakonin Anke Himmel für die evangelischen Gemeinden in Erbendorf und Windischeschenbach zuständig. Sie erzählt, auf was sie sich freut und welche Erfahrungen sie aus der Jugendarbeit mitgenommen hat.

Diakonin Anke Himmel hat am 1. April ihren Dienst in den evangelischen Kirchengemeinden Erbendorf und Windischeschenbach aufgenommen. Sie freut sich darauf, die Region und ihre Menschen kennenzulernen.

Jetzt ist für Diakonin Anke Himmel erst einmal Ankommen in Erbendorf angesagt. Vor wenigen Tagen hat sie das evangelische Pfarrhaus bezogen. "Mein Arbeitszimmer steht. Es fehlt nur noch das Telefon", sagt die Diakonin, die aktuell noch ihren Umzug bewältigt. Aber auch das Telefon wird in den kommenden Tagen eingerichtet. Die Rummelsberger Diakonin und Sozialpädagogin freut sich auf ihre neue Aufgabe.

Sie hat am 1. April ihre neue Stelle angetreten und betreut die evangelischen Kirchengemeinden in Erbendorf und Windischeschenbach. „Ich will die Menschen hier kennenlernen“, sagt Himmel und ist offen für das, was kommt. Erste Begegnungen gab es schon. „Gestern kam schon der katholische Kindergarten. Lauter kleine Kinder mit ihren Erzieherinnen, die sich als Nachbarn vorgestellt haben.“ Kontakte gab es auch schon mit dem Frauenkreis, dem Kirchenvorstand und ihrem katholischen Kollegen Pfarrer Martin Besold. „Am Samstag war ich im Gottesdienst und wurde sogar schon erkannt“, erzählt sie.

Praktische Theologen

31 Jahre lang arbeitete die 56-Jährige in der Jugendarbeit. „Bei einigen Vakanzen hatte ich die Möglichkeit, Gemeindearbeit intensiv kennenzulernen: die Fülle und die Vielfalt der Gottesdienste, die besonderen Momente bei den Konfirmationen, der Austausch mit den Eltern, die Begegnungen im Seniorenkreis oder auf dem Adventsmarkt. Es waren die Kontakte mit Menschen jeden Alters, die ich immer als sehr bereichernd empfunden habe.“

Was ist der Unterschied zwischen einer Diakonin und einer Pfarrerin? „Es ist die sozialpädagogische Ausbildung. Wir Diakone sind die praktischen Theologen.“ So liegt bei einem evangelischen Pfarrer der Fokus auf dem Theologie-Studium. „Mein Kernberuf ist Sozialpädagogin. Ich mache aber die gleichen pfarramtlichen Aufgaben, da gibt es keinen Unterschied“, erklärt Himmel. So begleitet sie die Menschen von der Taufe bis zur Beerdigung.

1100 Gläubige

Diakonin Himmel hat eine konkrete Vorstellung, was Kirchen- und Gemeindearbeit für sie bedeutet, auch in Hinblick auf steigende Kirchenaustritte. In Erbendorf und Windischeschenbach ist sie für 1100 Gläubige verantwortlich. "Wir als Kirche haben einen Auftrag, dass wir den Menschen einen Raum bieten, sich zu begegnen. Gefühlt halten wir zu wenig die Hand auf."

Damit meint sie die Institution der evangelischen Kirche. Ihrer Ansicht nach müssten Menschen und Gläubige mehr Resonanz und Anerkennung von den Vertretern der Kirche erfahren. "Das ist wichtig, damit Gemeinschaft im christlichen Glauben funktionieren kann." Das bedeute auch, aktiv auf die Menschen zuzugehen.

Zudem sei es für sie von Bedeutung, Missstände nicht unter den Tisch kehren oder zu leugnen. "Ich möchte aber auch nicht, dass Menschen alles pauschal über einen Kamm scheren." In Sachen Missbrauch und Kirche bittet sie um Transparenz und Schutz des Opfers. "Wir müssen offensiv das Thema angehen, sonst verlieren wir noch mehr Menschen."

Verbindende Erlebnisse

Die 56-Jährige hofft, dass sie auch die jüngeren Gemeindemitglieder mit ihrer Arbeit ansprechen kann. In der Jugendarbeit hatte Himmel eine begleitende Funktion. "Ich organisierte Fort- und Weiterbildungen auch in Form von Freizeiten wie Fahrten oder Zeltlagern." Ihre Erfahrungen daraus möchte sie auch in ihre Gemeindearbeit aufnehmen. "Ich wünsche mir hier verbindende und gemeinschaftsstiftende Erlebnisse." Himmel hofft, auch auf bestehende Angebote in den Gemeinden anzuknüpfen. "Ich möchte Ehrenamtliche bei ihrer Tätigkeit unterstützen, damit sie das gerne machen."

Nachdem Pfarrer Christoph Zeh im Juni 2021 verabschiedet worden war, war die Stelle in Erbendorf eineinhalb Jahre vakant. Nach 16 Jahren als Dekanatsjugendreferentin in Ansbach suchte Anke Himmel nach einer neuen Stelle. Die Oberpfalz war ihr durch ihren Vater, einen Heimatvertriebenen aus dem Egerland, ein Begriff. "Ich war als Kind auch schon ein- bis zweimal auf dem Fahrenberg Skilaufen." Mit ihrem E-Bike machte sie schon vor ihrer Bewerbung Radtouren in der Region. Dabei ist ihr aufgefallen: "Ach, ist das hier schön."

Erste Termine für Taufen

Als ihr Wechsel anstand, stieß sie auf die Stellenanzeige des Dekanats Weiden. Während andere Stimmen sagten "Wer will denn schon in diese Ecke", dachte sich Himmel: "Ja, ich würde da schon hingehen." Sie führte nette Gespräche mit dem Dekanat Weiden und wagte den Schritt. Als Tochter eines Vertriebenen kann sie sich auch grenzüberschreitende Arbeit vorstellen. "Das finde ich total spannend", sagt sie.

Ökumene findet Anke Himmel cool. "Das ist internationalisiert und verinnerlicht", so die Diakonin. Bis zu ihrer Einführung am Sonntag, 23. April, hat sie noch keinen Kanzeldienst. Bis dahin erledigt sie schon organisatorische Dinge, besucht Geburtstage oder auch den Seniorenkreis Wildenreuth. In ihrem Kalender hat sie bereits erste Termine für Taufen stehen.

Hintergrund:

Zur Person: Anke Himmel

  • Beruf: Diakonin und Sozialpädagogin
  • Alter: 56 Jahre, 1966 in Hanau geboren
  • Tätigkeit: 31 Jahre lang in der Jugendarbeit in Bad Neustadt an der Saale, Neu-Ulm und in Ansbach
  • Familienstand: ledig und keine Kinder
 
 

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