Fit für das Berufsleben: Vier Schulen erhalten Siegel für gute Vorbereitung

Eschenbach
27.09.2022 - 15:30 Uhr
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Was ist bei der Bewerbung zu beachten? Wie können Kontakte zu Arbeitgebern geknüpft werden? Vier Schulen aus Eschenbach, Weiden und Vohenstrauß begleiten ihre Schüler besonders gut auf dem Weg ins Berufsleben. Das bestätigt nun ein Siegel.

Eine wichtige Hauptaufgabe aller Schulen ist die Vorbereitung der Schülerinnen und Schüler auf das Berufsleben. Dass vier Schulen im Landkreis Neustadt/WN und dem Eschenbacher Raum das besonders gut machen, haben sie jetzt schwarz auf weiß: Gleich für vier Schulen gab es eine besondere Auszeichnung.

Das sogenannte "Berufswahl-Siegel" des Bildungswerks der Bayerischen Wirtschaft haben erworben: Markus-Gottwalt-Schule Eschenbach, Sonderpädagogisches Förderzentrum Vohenstrauß sowie die Wirtschaftsschule in Weiden und die Wirtschaftsschulen in Eschenbach. Damit gehören sie zu insgesamt 55 Schulen aus vier bayerischen Regierungsbezirken, die für ihre „herausragenden Projekte und Angebote zur Berufsorientierung“ mit dem „Berufswahl-Siegel“ ausgezeichnet wurden.

"Highlight der Berufsorientierung"

An verschiedenen Tagen wurden die Schulen im Zuge der Vergabe der Siegel von Vertretern des Bildungswerks der Bayerischen Wirtschaft besucht. So auch die Markus-Gottwalt-Schule in Eschenbach. Vera Beitner und Sabrina Schwember von der Bayerischen Wirtschaft würdigten dabei in Laudatios die jeweiligen Schulen. Schwember nannte die MGS dabei ein „Highlight der Berufsorientierung“ und bescheinigte den Schülern: „Ihr habt Glück mit den Angeboten eurer Schule, sonst würde die Berufswahl nicht so gut funktionieren.“

Auch Beitner versichterte Eltern, Lehrern und Schülern: „Für uns als Bayerische Wirtschaft ist es wichtig, dass Jugendliche früh ihre beruflichen Chancen erkennen und gleichzeitig wissen, wo sie auf dem Arbeitsmarkt gebraucht werden. Erfolgreiche Berufs- und Studienorientierung braucht Praxisnähe.“ Schulleiter Wolfgang Bodensteiner sieht bereits im Leitspruch der Schule, „Wir ziehen alle an einem Strang“, ein Selbstverständnis und umschrieb Begriffe wie Wissensvermittlung und Berufsorientierung. Die stellvertretende Leiterin des Schulamts Elisabeth Junkawitsch bescheinigte der MGS: "Die Funktion als Passstelle Schule/Berufswahl funktioniert hier bestens.“

Grundlage für die Auszeichnung der MGS ist der jährliche „Tag der Berufsorientierung“ mit Beteiligung von mehr als 30 privaten Firmen, gemeinnützigen Einrichtungen und staatlichen Stellen, die ihre jeweiligen Ausbildungsberufe vorstellen – laut Bodensteiner mit jeder Menge Synergieeffekten durch den Verbund mit anderen Schulen. Nachdem der Tag 2021 Corona-bedingt als Präsenzveranstaltung ausfallen musste, entschied sich die Schule für die Einrichtung einer virtuellen Plattform mit Informationen und der Möglichkeit von Online-Chats zwischen Schülern und Unternehmen. Dafür erhielt sie den dritten Platz im Wettbewerb „isi DIGITAL“. Berufsorientierung beginnt in der MGS-Mittelschule bereits in den fünften Klassen mit Arbeitsplatzerkundungen. In den höheren Jahrgangsstufen haben die Schüler dann die Gelegenheit, Potentialanalysen zu machen, an einem Berufsorientierungs-Camp teil zunehmen oder in Betriebspraktika das Berufsleben zu erkunden

Kooperation mit Firmen

Auch an den Wirtschaftsschulen Weiden und Eschenbach ist die Freude über das "Berufswahl-Siegel" groß. Eduard Bauer, Leiter der Wirtschaftsschulen, resümierte: „Die Auszeichnung Berufswahl-Siegel zeigt, dass das, was wir den Schülern mitgeben, das Richtige ist.“ Beratungslehrer Jürgen Koller sah in der Verleihung des Siegels einen Ansporn den eingeschlagenen Weg fortzuführen und kündigte weitere Projekte im technischen und sozialen Bereich an. Am Beispiel Firmenbesichtigung und dem dreitägigem Seminar zur Berufsorientierung begründete eine Schülervertreterin die Berufswahlerfolge. „Viele ehemalige Wirtschaftsschüler gehören heute zu unseren Führungskräften“, bekundete Sabine Koppe und ließ voll Anerkennung anklingen: „Wir merken, wer aus der Wirtschaftsschule kommt und wer nicht.“

Die enge Kooperation der Wirtschaftsschule mit Firmen der Region war ein herausragendes Merkmal bei der „Siegel“-Bewerbung, so Sabrina Schwember von der Bayerischen Wirtschaft. Ausgehend von einer Potentialanalyse können die Schüler in so genannten Werkstatttagen die vier Berufsfelder IT, Metall, Wirtschaft und Elektro praxisnah kennenlernen. Unterstützt wird diese berufliche Erstorientierung durch Berufswahltage, an denen sich insgesamt bis zu 30 Betriebe in Kurzvorträgen präsentieren. Dabei sind oftmals auch ehemalige Wirtschaftsschüler vertreten. Die Schule legt zudem Wert auf eine intensive Vorbereitung des Bewerbungsprozesses.

Praktika und Besichtigungen

Ab der siebten Klasse beginnen auch an der Wirtschaftsschule Weiden, mit dem Unterricht verknüpft, aufeinander aufbauende Maßnahmen zur Berufsorientierung. Es gilt, praxisnah mehrere Berufsfelder kennenzulernen. „Berufswahlseminar, Betriebspraktiken und -besichtigungen ergänzen in der neunten Klasse unser Orientierungskonzept“, betont Fachbetreuer Jürgen Dobmann.

Die Berufswahlorientierung im Sonderpädagogischen Förderzentrum Vohenstrauß erstreckt sich über mehrere Jahrgangsstufen und vielfältige Kooperationen. Ab der siebten Jahrgangsstufe lernen die Schüler verschiedene Berufsfelder und -bilder kennen. „Unter der Anleitung von Fachkräften können sie erste Erfahrungen in den Bereichen Holz, Metall und Ernährung sammeln, mit Meistern Werkstücke erstellen oder mit dem Koch in der schuleigenen Küche ein Menü kochen“, versichert Schulleiter Michael Raab und verweist auf zusätzliche Betriebserkundungen in Vohenstrauß.

Hintergrund:

Diese Schulen haben das "Berufswahl-Siegel" erhalten

  • Markus-Gottwalt-Schule Eschenbach
  • Wirtschaftsschulen Eschenbach
  • Wirtschaftsschule Weiden
  • Sonderpädagogisches Förderzentrum Vohenstrauß
 
 

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