Vor einem Jahr hat Monika Diertl im Vitalpark in Eschenbach ihre Podologie-Praxis eröffnet. Ihr Fazit: "Was Besseres hätte mir nicht passieren können." Parkplätze direkt vor der Haustür, barrierefrei zugängliche Räume und Toiletten. "Das ist perfekt. Ich habe sofort eine Kassenzulassung für die Praxis bekommen", schwärmt Diertl, die mit der Fußpflege ihre neue berufliche Leidenschaft entdeckt hat. Doch eine Sache gibt es, die noch nicht so rund läuft. "Was ich mir wünschen würde: Dass Fachärzte ins Haus kommen", sagt die Eschenbacherin.
Mehr Mieter erhofft sich auch die Midco-Gruppe, die ebenfalls das Projekt Felixallee in Neustadt betreut. Aktuell sind neben der Podologie-Praxis im Erdgeschoss folgende Teile vermietet: Das Haus Clara von Regens-Wagner ist im Obergeschoss untergebracht, das HPZ Irchenrieth soll noch in diesem Jahr einen Teil im Erdgeschoss und Obergeschoss belegen und das Landratsamt hat Räume für geflüchtete Familien im Untergeschoss angemietet. Der Rest aber steht leer: Dem Vitalpark mangelt es noch ein wenig an Vitalität. Genauer gesagt, an Mietern, die noch leerstehende Zimmer mit Leben füllen: 300 bis 400 Quadratmeter mit Büroflächen und Lagerflächen im Keller sind noch frei.
Online im Netz verweist die Midco-Gruppe auf "freie Flächen für Ärzte, Büros, Fachärzte, Apotheke sowie sämtliche Gesundheitsdienstleistungen." Die Mieter müssen nicht zwangsweise aus dem medizinischen Bereich kommen. Hinter einer der vielen Türen im ehemaligen Krankenhaus hat inzwischen eine Künstlerin ihr Atelier eingerichtet. Auch ein Café wäre denkbar, regt Corinna Dromann an, zuständig fürs Marketing der Midco-Gruppe. Den passenden Ort hat sie schon im Blick: Direkt im Eingangsbereich des Vitalparks befindet sich der Kiosk des ehemaligen Krankenhauses. Vor der verglasten Theke steht eine große moderne Couch mit Kissen, die andeutet, dass es hier einmal gemütlich werden könnte. Daneben reihen sich Stühle und Tische. Ein Lagerraum ist ebenso vorhanden wie Toiletten für Gäste. "Man könnte außen auch eine Terrasse machen", schwebt Corinna Dromann vor. Die Schüler von nebenan könnten von einem Café profitieren. Dass noch nicht alle freien Flächen vermietet sind, sieht sie gelassen. Schon beim Kauf des Objekts sei den Investoren bewusst gewesen, dass hier nicht von heute auf morgen alles wiederbelebt werden kann. "Wir bleiben positiv", sagt Dromann.
Krankenhaus-Atmosphäre soll verschwinden
Woran liegt es, dass sich hier keine Ärzte, Apotheker, Versicherungsmakler oder Architekten niederlassen? Die Midco-Gruppe treibt vieles voran, um die Räume zu renovieren und attraktiv für potenzielle Mieter zu gestalten. Das äußere Erscheinungsbild des Objekts sei bereits aufgewertet worden. Doch aufgrund der enormen Fläche von insgesamt 13.400 Quadratmeter ist das gerade in den Innenräumen eine Sisyphos-Arbeit. "Es ist, wie wenn man eine Stecknadel in eine ganze Stadt wirft", erklärt Dromann die Ausmaße. Ist dort die eine Tür foliert, muss an anderer Stelle eine Lampe getauscht werden. Das Büro der Midco-Gruppe mit mehreren Zimmern im Erdgeschoss ist bereits renoviert, die Krankenhaus-Atmosphäre ist längst verschwunden. Von den senfgelben Wänden fehlt jede Spur, alles erstrahlt in frischem Weiß.
Die Säulen vor dem Kiosk wurden mit Akustikpanelen verkleidet. Großformatige Bilder von Corinna Dromann, die sie als Hobby in ihrer Freizeit malt, hängen im Treppenhaus. Doch die Maler sind die einzigen, die in den leeren Gängen anzutreffen sind. Frischer Geruch von Farbe strömt durch die Räume. Es gibt eine rote und eine blaue Ebene, erzählt Dromann. Der Hintergrund dieser Einteilung: Auf einem Stockwerk sind rote Türrahmen verbaut, auf dem anderen blaue. Obwohl viel gearbeitet und gewerkelt wird, ist trotzdem nicht zu übersehen, dass hier einmal ein Krankenhaus war. Nach dem Kauf war zwar schon viel ausgeräumt, doch in den Schränken entdeckte Dromann immer wieder vergessene Utensilien, wie einen Katheter.
OP-Saal mit den typischen Fliesen
Nicht zu übersehen ist der alte OP-Saal mit den unverkennbaren türkisgrünen Fliesen an der kompletten Wand. Unten am Boden ist noch ein großer Krater übriggeblieben. Dort waren die Behandlungstische einbetoniert, merkt Dromann bei dem Rundgang durch das ehemalige Krankenhaus an. Unzählige Schalter mit der Beschriftung für Lachgas, Sauerstoff oder Bohrluft sind noch an der Wandtafel zu sehen. Kabel hängen in den Raum, die Fenster werden nach und nach ausgetauscht, an der Decke ist der Sichtbeton zu sehen, vieles soll entkernt werden. Das Problem: Handwerker sind schwer zu finden. Daher gründete die Midco-Gruppe Anfang "MDG Dienstleistungen - ein Service rund um Garten & Haus", untergebracht im Untergeschoss des Vitalparks.
Bei Renovierungen nach den Vorstellungen der Mieter sei Midco als Vermieter behilflich, kündigt Dromann an. Monika Diertl hat sich in ihrer Podologie-Praxis längst eingelebt. Jetzt müssen es ihr nur noch andere gleichtun. "Ein Café würde mir auch gefallen", sagt die Vorsitzende der Frauen-Union Eschenbach und ergänzt: "Mit kleinen Veranstaltungen oder Vorträgen könnte auch mehr Leben reinkommen." Corona habe das alles ausgebremst. Die Gänge sind manchmal so einsam und still, dass man sich fürchten muss, bestätigt Diertl. Ob bald neue Mieter einziehen, wird sich zeigen.
Bei Renovierungen nach den Vorstellungen der Mieter sei Midco als Vermieter behilflich, kündigt Dromann an. Diertl hat sich in ihrer Podologie-Praxis längst eingelebt. Jetzt müssen es ihr nur noch andere gleichtun. "Ein Café würde mir auch gefallen", sagt die Vorsitzende der Frauen-Union Eschenbach und ergänzt: "Mit kleinen Veranstaltungen oder Vorträgen könnte auch mehr Leben reinkommen." Corona habe das alles ausgebremst. Die Gänge sind manchmal so einsam und still, dass man sich fürchten muss, bestätigt Diertl. Ob bald neue Mieter einziehen, wird sich zeigen.
Nicht zu übersehen ist der alte OP-Saal mit den unverkennbaren türkisgrünen Fliesen an der kompletten Wand. Unten am Boden ist noch ein großer Krater übriggeblieben. Dort waren die Behandlungstische einbetoniert, merkt Dromann bei dem Rundgang durch das ehemalige Krankenhaus an. Unzählige Schalter mit der Beschriftung für Lachgas, Sauerstoff oder Bohrluft sind noch an der Wandtafel zu sehen. Kabel hängen in den Raum, die Fenster werden nach und nach ausgetauscht, an der Decke ist der Sichtbeton zu sehen, vieles soll entkernt werden.
OP-Saal mit den typischen Fliesen
Die Säulen vor dem Kiosk wurden mit Akustikpanelen verkleidet. Großformatige Bilder von Corinna Dromann, die sie als Hobby in ihrer Freizeit malt, hängen im Treppenhaus. Doch die Maler sind die einzigen, die in den leeren Gängen anzutreffen sind. Frischer Geruch von Farbe strömt durch die Räume. Es gibt eine rote und eine blaue Ebene, erzählt Dromann. Der Hintergrund dieser Einteilung: Auf einem Stockwerk sind rote Türrahmen verbaut, auf dem anderen blaue. Obwohl viel gewerkelt wird, ist trotzdem nicht zu übersehen, dass hier einmal ein Krankenhaus war. Nach dem Kauf war viel ausgeräumt, doch in den Schränken entdeckte Dromann immer wieder vergessene Utensilien.
Woran liegt es, dass sich hier keine Ärzte, Apotheker, Versicherungsmakler oder Architekten niederlassen? Die Midco-Gruppe treibt vieles voran, um die Räume zu renovieren und attraktiv für potenzielle Mieter zu gestalten. Doch aufgrund der enormen Fläche von insgesamt 13.400 Quadratmeter ist das gerade in den Innenräumen eine Sisyphos-Arbeit. "Es ist, wie wenn man eine Stecknadel in eine ganze Stadt wirft", erklärt Dromann die Ausmaße. Ist dort die eine Tür foliert, muss an anderer Stelle eine Lampe getauscht werden. Das Büro der Midco-Gruppe im Erdgeschoss ist bereits renoviert, die Krankenhaus-Atmosphäre ist längst verschwunden. Von den senfgelben Wänden fehlt jede Spur, alles erstrahlt in frischem Weiß.
Vor der verglasten Theke steht eine große moderne Couch mit Kissen, die andeutet, dass es hier einmal gemütlich werden könnte. Daneben reihen sich Stühle und Tische. Ein Lagerraum ist ebenso vorhanden wie Toiletten für Gäste. "Man könnte außen auch eine Terrasse machen", schwebt Corinna Dromann vor. Die Schüler von nebenan könnten von einem Café profitieren. Dass noch nicht alle freien Flächen vermietet sind, sieht sie gelassen. Schon beim Kauf des Objekts sei den Investoren bewusst gewesen, dass hier nicht von heute auf morgen alles wiederbelebt werden kann. "Wir bleiben positiv", sagt Dromann.
Auch Terrasse möglich
Online im Netz verweist die Midco-Gruppe auf "freie Flächen für Ärzte, Büros, Fachärzte, Apotheke sowie sämtliche Gesundheitsdienstleistungen." Die Mieter müssen nicht zwangsweise aus dem medizinischen Bereich kommen. Hinter einer der vielen Türen im ehemaligen Krankenhaus hat inzwischen eine Künstlerin ihr Atelier eingerichtet. Auch ein Café wäre denkbar, regt Corinna Dromann an, zuständig fürs Marketing der Midco-Gruppe. Einen passenden Ort dafür hat Dromann bereits im Blick: Direkt im Eingangsbereich des Vitalparks befindet sich der Kiosk des ehemaligen Krankenhauses.
Mehr Mieter erhofft sich auch der Inhaber, die Midco-Gruppe, die auch hinter dem Projekt Felixallee in Neustadt/WN steht. Aktuell sind im Vitalpark neben der Podologie-Praxis im Erdgeschoss folgende Teile vermietet: Das Haus Clara von Regens-Wagner ist im Obergeschoss untergebracht, das HPZ Irchenrieth soll noch in diesem Jahr einen Teil im Erdgeschoss und Obergeschoss belegen und das Landratsamt hat Räume für geflüchtete Familien im Untergeschoss angemietet. Der Rest aber steht leer: Dem Vitalpark mangelt es noch ein wenig an Vitalität. Genauer gesagt, an Mietern, die noch leerstehende Zimmer mit Leben füllen: 300 bis 400 Quadratmeter mit Büroflächen und Lagerflächen im Keller sind noch frei.
Vor einem Jahr hat Monika Diertl im Vitalpark in Eschenbach ihre Podologie-Praxis eröffnet. Ihr Fazit: „Was Besseres hätte mir nicht passieren können.“ Parkplätze direkt vor der Haustür, barrierefrei zugängliche Räume und Toiletten. „Das ist perfekt. Ich habe sofort eine Kassenzulassung für die Praxis bekommen“, schwärmt Diertl, die mit der Fußpflege ihre neue berufliche Leidenschaft entdeckt hat. Doch eine Sache gibt es, die noch nicht so rund läuft. „Was ich mir wünschen würde: Dass Fachärzte ins Haus kommen“, sagt die Eschenbacherin.
Ehemaliges Eschenbacher Krankenhaus
- 110-Betten-Haus 1912 als Distriktkrankenhaus errichtet, in den 60er bis 90er Jahren anerkannte Klinik mit drei Abteilungen.
- Anfang 2000er Auflösung gynäkologische Abteilung. 2012 schließt Berufsfachschule für Krankenpflege und schließlich auch das Haus.
- Vorübergehende Nutzung als Orthopädiepraxis und für Physiotherapie. Ab 2016 belegt die Michelfelder Regens Wagner-Stiftung eine Station.
- Zwei Stationen als „Haus St. Laurentius“ für Dauer- und Kurzzeitpflege mit Schwerpunkt Demenz.
- Vorübergehend Ausweichquartier für die Volkshochschule und die Kfz-Zulassungsstelle.
- 2020 Verkauf des Areals an die Midco-Gruppe. Ende 2022 kündigen die Kliniken Nordoberpfalz Nutzung „St. Laurentius“
- Seit 2021 Podologie-Fachpraxis
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