Mit dem nicht mehr vorhandenen Schilfgürtel verlor der Atzmannsee im südlichen Bereich ein seit Jahrzehnten prägendes Naturmerkmal. Bei der Maßnahme handelte es sich laut Gemeinde um normale Pflegearbeiten, durch die auch die Sauberkeit des Gewässers verbessert werden soll. In diesem Jahr entsteht im nördlichen Bereich eine Spiel- und Badelandschaft für Kinder und in dem Zusammenhang soll auch der Badesee visuell eine saubere Oberfläche erhalten.
Der Badebetrieb ist seit der zweiten Juniwoche mit Einschränkungen möglich. Die Freitzeitanlage "Atzmannsee" mit den Schatten spendenden Bäumen und weitläufigen Liegewiesen bietet genügend Platz um zu Feiern und zum Entspannen. Der 1973 bestehende große Naturbadesee gibt den Besuchern auch Gelegenheit zu einer reichlichen Abkühlung. Markant um den Atzmannsee sind die Schatten spenden Bäume und am südlichen Seeufers ein seit Jahrzehnten wachsender Schilfgürtel. Vor rund 60 Jahren durchzog die Senke ein 30 Meter breites Schilfareal, dass durch ein kleines Bächlein in zwei Hälften getrennt wurde. Der Quellbach, der heute auch den Atzmannsee speist, mündet nach einigen hundert Metern in den Grellenbach und der wiederum in den Loisbach. Der Schilfgürtel diente vielen Vogelarten als Nistplatz, sowie vielen Kleintieren und Insekten als Tummelplatz.
Nach dem Anlegen des Naturbadesees, der von einer örtlichen Quelle gespeist wird, blieben im hinteren Bereichen restliche Schilfbestände übrig, die von der Gemeinde in diesem Jahr bis auf kleine Reste beseitigt wurden. Mit einem im hinteren Teil quer über den See gepflanzten natürlichen Schutzgürtel aus Wasserpflanzen versuchte die Naturschutzbehörde mit der Gemeinde die Qualität der Wasseroberfläche zu verbessern. Jedoch verhinderte die Pflanzenbarriere nicht, dass im vorderen Bereich weiterhin Pflanzenabfälle vom Schilf und den Bäumen, sowie Blütenstaub angeschwemmt wurde.
Gerade im Zusammenhang mit dem Bau einer Badelandschaft im nördlichen Teil der Freizeitanlage sollte auch der Natursee fürs Auge eine saubere Oberfläche erhalten, und in dem Zusammenhang geriet auch das Schilf in die Diskussion. Bei der Maßnahme handelte es sich laut Bürgermeister Reiner Gäbl um „ganz normale Pflegearbeiten an Gewässern, so wie Rasen mähen an Spielplätzen“. Die Rodung findet Befürworter, weckte aber auch negative Stimmen. Durch die Pflegemaßnahme verlor der Naturbadesee laut einiger Bürger ein unverkennbares Zeichen mit hohem Zierwert. Zudem gilt das typische Röhricht als wichtige Repositionspflanze, die wie ein Filter und auch wasserklärend wirkt und für eine hohe Wasserqualität sorgt. Die Pflanze stabilisiert und festigt den Uferbereich und fördert den Naturschutz, da sie vielen Tieren Unterschlupf, Nahrung und Platz zum Nisten bietet.
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