Eine Stunde vor Beginn der Museumsnacht in Burg Falkenberg durften 25 angemeldete Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Premiere einer musikalischen Burgführung miterleben. Ein hochkarätiger Musikgenuss - dargeboten vom Kolpingchor Falkenberg unter der Leitung von Martina Mark.
Die Idee zu dieser besonderen Führung hatte Chorleiterin Martina Mark. Sie wollte nach der Corona-Auszeit mit ihrem Chor endlich wieder öffentlich auftreten. Mit der neu konzipierten Veranstaltung landete der Kolpingchor einen großartigen Erfolg. Ein enger Kreis an Chormitgliedern hatte im Vorfeld das Programm erarbeitet und jeden bedeutsamen Raum in der Burg mit einem passenden Lied bedacht.
Den Beginn machte der 13-jährige Andreas Meister. Er führte die Gäste als Hofnarr in Reimen auf lockere und äußerst nette Weise durch das Programm. Nach der Begrüßung im Burghof durch Museumsführer Reinhard Schabl und dem Einzug des "Gefangenenchors" (Kolpingchor) aus der Oper Nabucco von Giuseppe Verdi erlebten die Teilnehmer Andreas Staufer als "Zoigl-Bruder" im ehemaligen Kartoffelkeller (heute sanitäre Anlagen). Er trällerte ein lustiges Sololied vom Falkenberger Zoigl. Wenig später wurde aus der Burghotelrezeption das "Weiße Rößl" am Wolfgangsee.
Eiskalt lief es einem den Rücken herab, als Martina Mark in einem tragischen Solo-Beitrag, den sie selbst geschrieben hatte, das Leid des Grafen Friedrich-Werner von der Schulenburg besang, der in der Nazi-Zeit als Widerstandskämpfer hingerichtet wurde.
„Die olden Rittersleit“
Das Nachtwächter-Gedicht (vorgetragen von Matthias Gibhardt im Burginnenhof) passte sich umgeschrieben der Geschichte der Burg an. Im Rittersaal kamen "Die olden Rittersleit" zum Zug. Martina Mark sang: "Und der Ritter Herbert Bauer, ja des wor a ganz a Schlauer. Kaufte die Burg Falkenberg und machts zu seinem Lebenswerk." Altbürgermeister Herbert Bauer gefiel das dermaßen gut, dass er auf der Stelle 100 Euro aus der Tasche zog und dem Chor schenkte.
Romantisch wurde es im Kapitelsaal, wo Verena Bauer einen Song aus dem Musical "Cats" interpretierte und ein weiteres Mal in der Burgkapelle mit dem gesungenen "Vater unser". Mit einem von Matthias Böhm im Jahr 1937 geschriebenen Lied über Falkenberg und einem weiteren Beitrag des jungen Hofnarren, der die Gäste herzlich zu einem Glas Zoigl einlud, endete die Premiere. Kräftiger, verdienter Applaus war der Lohn für die Mitwirkenden. Der Kolpingchor hat mit dieser Veranstaltung seine Vielseitigkeit und Professionalität bewiesen. Fazit: unbedingt sehens- und wiederholenswert.
Gitarrenmusik
Nahtlos an die musikalische Führung folgte die Museumsnacht, organisiert von "Forum Falkenberg - Freunde der Burg". Im Kapitelsaal und im Rittersaal wurden Pizza, Zoigl und andere Getränke serviert zur Gitarrenmusik von Schülern der Kreismusikschule. Bei einer Kinderführung zeigte Elisabeth Schabl einer großen Schar die Burg auf spielerische Weise.
Wer eine musikalische Burgführung miterleben möchte, kann sich für den 20. November, 17.30 Uhr oder 20 Uhr, anmelden. Die Aufführungen am 12. November sind bereits ausgebucht. Anmeldung bei Burgmanagerin Teresa Würth, Telefon 09637/9299450.
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