Blackout in Floß: Einsatzkräfte spielen Szenario durch

Floß
01.12.2022 - 11:23 Uhr

Es geht auch um die Wasserversorgung, die Hygiene und den Kontakt zur Bevölkerung. Was passiert bei einem tagelangen Stromausfall in Floß? Die Einsatzkräfte spielen das Szenario durch. Das Fazit ist ernüchternd.

Was tun konkret bei einem längeren Stromausfall im Gemeindegebiet Floß? Der Kommandant der Feuerwehr, Felix Müller, hat zusammen mit dem Rathaus ein Konzept erarbeitet, das jetzt in einem Workshop vorgestellt worden ist. Eine der Kernaussagen: Es wird nicht möglich sein, alle Bürger gleich schnell und gleich gut zu unterstützen.

An dem Workshop teilgenommen haben die Aktiven der Feuerwehr, Bürgermeister Robert Lindner, Verwaltungsleiter Stefan Bäuml und Vertreter der Fraktionen im Marktgemeinderat. Dabei wurde das Szenario eines großflächigen Stromausfalls in der Region über mehrere Tage durchgespielt. Drei Gruppen kümmerten sich um unterschiedliche Themen. Eine Gruppe aus erfahrenen Führungskräften der Feuerwehr befasste sich mit Fragen der Kommunikation, mit der Zusammenarbeit mit dem Landkreis und den strukturrelevanten Einrichtungen. Eine Gruppe der Gemeindeverwaltung kümmerte sich um die Wasserversorgung, Fragen der Hygiene (Kläranlage) und die Versorgung der Bevölkerung in Notfällen. Wo tagt der Krisenstab, wie kann der Kontakt zu den Bürgern gesichert werden, solche und ähnliche Fragen standen hier im Mittelpunkt. Die dritte Gruppe, besetzt mit aktiven Feuerwehrleuten, hatte die konkreten Feuerwehraufgaben auf der Agenda. Dazu gehört der allgemeine Rettungsdienst und Hilfestellung, wenn der Notruf überregional nicht erreichbar ist.

Eine wichtige Frage ergab sich zu den Einsatzkapazitäten. Welche Mitglieder müssen an wichtigen Arbeitsplätzen bleiben oder stehen 24 Stunden zur Verfügung? Betreuer und Sprachrohr für die Bevölkerung werde in jedem Fall die Feuerwehr sein.

Als Fazit zeigte sich, das Floß zunächst auf sich gestellt sein wird. Feuerwehr und Gemeinde würden im neuen Feuerwehrhaus einen „Leuchtturm“ einrichten. Es seien in den vergangenen Jahren schon gute Grundlagen gelegt worden, um vor Ort die wichtigsten Dinge zu regeln, hieß es. Ebenso deutlich wurde aber auch, dass es nicht möglich sein werde, überall schnell zu helfen. Betriebe, Gewerbetreibende und Landwirtschaft sollten versuchen, selbst für einen solchen Notfall vorzusorgen. Die Ergebnisse müssten unbedingt weiterverfolgt werden, so Bürgermeister Robert Lindner.

 
 

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