Die Burgruine vis à vis nimmt ein strahlender Bürgermeister Thomas Meiler in der Gaststätte am Gaisweiher im Beisein von Regierungspräsident Axel Bartelt die Urkunde in Empfang, die den Schlossberg zum jüngsten „Nationalen Geotop“ erklärt, einem von 22 in Bayern.
Das Sahnehäubchen dieser Auszeichnung für sein Dorf, wie der Bürgermeister sagt, ist die Zusage von Mitteln aus dem europäischen Fördertopf für Regionalentwicklung und europäische Zusammenarbeit (INTERREG A) für das Vorhaben, das frühere Steinhauerhaus am Schlossberg zu einem Informationszentrum auszubauen. Es ist Teil eines länderübergreifenden 1,2-Millionen-Projektes in Zusammenarbeit mit dem tschechischen Plana und verleihe dem Nationalen Geotop Schlossberg noch mehr Gewicht. Der Anteil von rund 500.000 Euro für Flossenbürg wird den Worten Döhlers zufolge mit 85 Prozent gefördert. Döhler dankt dem versammelten Gemeinderat dafür, das Projekt mitzutragen. „Das ist etwas Besonderes“, sagt Döhler. Gerade die Corona-Pandemie zeige, dass „wir uns in unserer Heimat um die schönen Dinge, die uns direkt nah umgeben, kümmern müssen“.
"Lehrbeispiel der Geologie"
Als ein „Lehrbeispiel der Geologie“ bezeichnet der Geschäftsführer des Geoparks, Dr. Andreas Peterek, den Schlossberg, als er Meiler die Urkunde der Akademie für Geowissenschaften und Geotechnologien überreicht. Der Bürgermeister dankt für die Beschreibung seines „Granit-Doms“ vor der Haustür mit den Worten: „Das tut unserer Seele in Flossenbürg gut, wenn wir so etwas hier haben.“
Regierungspräsident Axel Bartelt zeigt die Auszeichnung eigenen Worten zufolge, dass in einem der ältesten Naturschutzgebiete der Oberpfalz der richtige Weg eingeschlagen worden sei. Flossenbürg sei damit „in die Champions League aufgestiegen“.
Erdgeschichte vor Ort erlebbar
Der stellvertretende Landrat Albert Nickl spricht von einer „Goldmedaille“, von einer Auszeichnung auch für den Landkreis, für die gesamte Region. Hier sei Erdgeschichte erlebbar. "Orte wie der Schlossberg sind unser größtes Kapital.“
Landtagsabgeordneter Stephan Oetzinger bringt die Verbindung von Geschichte und Erdgeschichte in Flossenbürg zur Sprache, die hier „einmalig gelungen“ sei. Auch Meiler spricht abschließend von der dunklen Seite der Geschichte, die am Ort offen angegangen werde, und ihrer hellen Gegenseite in Form des Granitabbaus.
Wozu braucht Flossenbürg ein Steinhauerhaus und noch dazu in dieser Lage? Was das kostet, da reicht die Förderung nicht. Und was bringt es außer weitere laufende Kosten? Einnahmen ja wohl nicht.
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