Kurz vor dem lang ersehnten Sonderkonzert trafen sich die Mitglieder des Förderkreises für Kammermusik am Sonntagvormittag zur Jahreshauptversammlung. Vorsitzender Christoph Thomas sprach in seinem Jahresbericht 2020/21 von einem ungewöhnlichen Jahr, das eigentlich die Jubiläumssaison hätte werden sollen.
Der Verein wurde vor 60 Jahren gegründet und veranstaltete am 7. November 1961 das erste Konzert mit dem Kammerorchester "I Musici di Roma" im Josefshaus. Wegen der Pandemie mussten nun acht mit großer Vorfreude und dem Anlass gemäß herausragende Konzerte abgesagt werden. Das einzige, das unter strengen Hygiene-Maßnahmen hätte stattfinden können, scheiterte an der Erkrankung eines Musikers des Münchener Kammerorchesters.
Trotz allem sei die Zeit aktiv genutzt worden. Fast alle Mitgliederadressen wurden auf E-Mail umgestellt, was Zeit und Briefporto spart. Man hat sich des Themas Soziale Medien angenommen und innerhalb sechs Wochen ein kleines Klavierkonzertvideo mit dem jungen Accio-Trio erstellt, das auf der Homepage zu sehen ist. Thomas dankte allen Aktiven, den Spendern und den Mitgliedern, die durch ihren Beitrag das Rückgrat des Vereins bilden.
Schatzmeister Falk Knies trug detailliert die Ergebnisse der Rechnungsprüfung vor. Er sprach von einer guten wirtschaftlichen Situation des Vereins, für den es diesmal weder Einnahmen noch Ausgaben für Konzerte gegeben habe, und der aber nun wieder seine Veranstaltungen in Angriff nehmen könne. Erfreulich sei auch, dass sich der Mitgliederstand auf nunmehr 363 erhöht habe. Danach wurde die Neuwahl im Blockverfahren durchgeführt. Dabei wurden alle bisherigen Vorstandsmitglieder in ihrem Amt bestätigt.
Um "eindeutiger" zu werden und weil es viele Gründe für eine Weiterentwicklung gebe, schlug Thomas vor, den "Förderkreis für Kammermusik Weiden e.V." in "Weidener Meisterkonzerte e.V." umzubenennen. Die entsprechende Satzungsänderung wurde mit einer Gegenstimme ("Tradition gibt man nicht so leicht auf") befürwortet. Zum Jubiläumsjahr, so Thomas weiter, sollte jedes Mitglied ein neues werben und beide dafür in ein Konzert eingeladen werden.
Es sei weiterhin das Ziel, die nächste Generation für den Verein und sein Angebot zu interessieren. Unklar sei noch, in welcher Form die kommenden Konzerte stattfinden können. Der Kartenvorverkauf wird immer vier Wochen vor einem Konzert beginnen. Abonnenten haben ihre Karten sicher, allerdings sind die beiden Sonderkonzerte nicht im Abo enthalten.
In der neuen Saison sind, wie künstlerischer Leiter Harald Roth ausführte, sieben Konzerte fest eingeplant. Zwei davon, im Januar und im Mai 2022, wird der Bayerische Rundfunk aufzeichnen. Ein Beweis, dass die Max-Reger-Halle ein Kleinod und Juwel unter den bayerischen Konzertsälen ist.
Ergebnisse der Neuwahlen: 1. Vorsitzender Christoph Thomas, 2. Vorsitzender und künstlerischer Leiter Dr. Harald Roth, Schatzmeister Falk Knies, Schriftführer und Öffentlichkeitsarbeit Christoph Skutella. Beisitzer sind Rainer Hetz, Hanns-Friedrich Kaiser, Sebastian Schwarzmeier, Janusz Skutella und Antonia Wechsler. Als Kassenprüfer fungieren Janusz Skutella und Johannes Zintl.
Programm in der Max-Reger-Halle Weiden
- 7. November 2021: Sonderkonzert des Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks zum 60. Geburtstag der Weidener Meisterkonzerte mit dem jungen Dirigenten Klaus Mäkelä und Frank Peter Zimmermann, einem der größten Geiger der Gegenwart
- 21. November 2021: Pianisten Yaara Tal und Andreas Groethuysen mit Reinhard Febels "18 Studien nach Bachs Kunst der Fuge"
- 14. Dezember 2021: ausgefallene Konzert des Pianisten Igor Levit mit fünf Klaviersonaten von Ludwig van Beethoven
- 16. Janaur 2022: Varian Fry Quartett, junge Mitglieder der Berliner Philharmoniker, spielen Streichquartette von Debussy, Mozart und Tschaikowsky
- 5. März 2022: Sonderkonzert zum 30. Geburtstag der Max-Reger-Halle mit "Arte Ensemble" Mozarts Bläserserenade "Gran Partita" vorgetragen und als Musiktheater Mendelssohn-Bartoldys "Musik zu Shakespeares Sommernachtstraum" mit Texten von Franzobel, gelesen von Dominique Horwirt
- 18. März 2022: Geistliche a-capella-Chormusik der Spätromantik mit dem "Chorwerk Ruhr"
- 20. Mai 2022: "Quatuor Van Kuijk Streichquartett" mit Werken von Mozart, Schostakowitsch und van Beethoven
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