Der Festkommers der Feuerwehr Fuchsmühl bildete den würdigen Auftakt der Feierlichkeiten zum 150-jährigen Bestehen. Den Vorabendgottesdienst zum Ritafest mit Prodekan Sven Grillmeier von der Pfarreiengemeinschaft Kirchenlaibach/Mockersdorf und dem Ortsgeistlichen Pfarrer Joseph in der Fuchsmühler Wallfahrtskirche nutzte der Jubelverein, um für die verstorbenen Mitglieder zu beten. Festprediger Pfarrer Grillmeier gratulierte und sagte: „Als Notfallseelsorger weiß ich, was die Einsatzkräfte leisten.“
Den Höhepunkt beim Festkommers in der Mehrzweckhalle bildeten Ehrungen. Überleitend sang der Kirchenchor unter der Leitung von Werner Fritsch „An Tagen wie diesen“. Je eine Auszeichnung für 25 Jahre Zugehörigkeit zur Feuerwehr erhielten: Stefan Beer, Wolfgang Beer, Jürgen Bormann, Markus Burger, Alexander Derwart, Egbert Häckl, Sebastian Höcht, Sonja Koller, Willibald Kraus jun., Heinz Pöllmann, Hans-Joachim Schinner, Andreas Schuller und Stefan Stock. 40 Jahre dabei sind: Mario Bächer, Klaus Bauer, Berthold Derwart, Bernhard Gleißner sen., Hubert Hartung, Christoph Höcht, Reinhard Höfer, Alfred Hösl, Rainer Jäkel, Andreas Lex, Theo Lex, Konrad Mark, Mario Ries, Horst Sporrer, Jörg Thoma, Ernst Tippmann und Frank Ulrich.
Ehrenmitglieder ernannt
Neue Ehrenmitglieder (50 Jahre Treue) sind: Arthur Bächer, Karl-Heinz Blohmann, Dieter Rossmeissl, Werner Schaumberger, Josef Schraml, Alfons Stobitzer und Siegfried Trottmann. In den Festakt eingebunden waren auch staatliche Ehrungen für jeweils 25 Jahre aktiven Dienst in der Feuerwehr. Ausgezeichnet wurden von Kreisbrandrat Andreas Wührl und Alfred Scheidler (Stellvertreter des Landrats): Markus Burger, Alexander Derwart, Sebastian Käs, Jürgen Koller und Stefan Stock.
Zehn charmante Festdamen
Einen beeindruckenden Auftritt lieferten die uniformierten Kräfte der Feuerwehr Fuchsmühl. Vorsitzender Käs rief sie namentlich nach vorne, um den Frauen und Männern je eine Jubiläums-Schokoladentafel in die Hand zu drücken. Die Ballade „New Age“, eingangs interpretiert von Andreas Trißl am Piano, nutzte der Feuerwehrvorsitzende, um auf die veränderten Anforderungen hinzuweisen: Vieles sei anders geworden. „Jugendgruppen und Kinderfeuerwehren kommen hinzu. Zunehmend übernehmen Frauen Aufgabenbereiche.“ An anderer Stelle unterstrich Käs: „Die 150-jährige Geschichte der Fuchsmühler Feuerwehr haben Kameraden geschrieben, vor denen ich meinen Hut ziehe.“ Danach bat er die in Dirndl gekleideten Festdamen nach vorne: Melanie Pinzer, Sophie Fröhler, Theresa Köhler, Sophia Birner, Carmen Reif, Lena Scharf, Romina Schraml, Laura Bächer, Sarah Brunner, Theresa Greger. Deren Aufgabe war es, sich und das Festprogramm in Reimform vorzustellen.
Stellvertretender Landrat Alfred Scheidler erklärte: „365 Tage im Jahr und rund um die Uhr einsatzbereit: Das ist nicht selbstverständlich.“ Bürgermeister Wolfgang Braun gratulierte zum Jubiläum und sagte: „Danke.“ Der Dienst in der „guten Sache“ sei unverzichtbar. „Dafür opfern die Feuerwehrleute ihre Freizeit. Freiwilligkeit und Ehrenamt zeichnen die Feuerwehren aus.“
Mit einem gemeinsamen Geschenk sorgten der Markt Fuchsmühl, Vereine und Verbände aus der Gemeinde, die zusammengelegt hatten, für eine besondere Überraschung. „Wir in Fuchsmühl halten zusammen“, freute sich der Chef der Feuerwehr, Sebastian Käs, über den symbolischen Spendenscheck, ausgestellt auf 900 Euro. Im Namen der Aktiven sprach Kommandant Christian Höcht. Die Führungskraft verwies auf die aktuell 42 Aktiven. Darunter seien auch 6 Frauen, schob er nach. Ergänzt werde der Kreis von 15 Kindern und Jugendlichen. Stets einsatzbereit seien drei Fahrzeuge. „Damit sind wir“, so der Kommandant, „für alle Aufgaben bestens gerüstet.“
Zuverlässige Partner
Die “stets gute Zusammenarbeit bei Einsätzen“ und anderen Terminen zwischen den Kameraden aus Fuchsmühl und der Feuerwehr Wiesau würdigte deren Vorsitzender Manfred Beer. Er betonte: „Nur gemeinsam sind wir stark.“ Beer sprach von „einem guten Gefühl, eine zuverlässige Wehr in der Nachbarschaft zu haben“. Die Wiesauer Wehr gratulierte mit einem Geldgeschenk und versicherte: „Wir werden an einem Abend des Festwochenendes den Ausschank übernehmen.“ Für den scheidenden Kreisbrandrat Andreas Wührl war der Festakt auch der letzte im Führungsamt. Sein Augenmerk galt den Geehrten: „Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren, haben es verdient, ausgezeichnet zu werden.“
Rückblick und Wunsch
Die Festansprache hielt Heinrich Ulrich jun., der auch an die zwei Wehren erinnerte, die sich vor rund 120 Jahren aufgrund von Streitigkeiten - „eine Fuchsmühler Marotte“, wie Ulrich formulierte - gebildet hatten. Nicht unerwähnt ließ er die damalige Ausstattung in Form von Hanfschläuchen, Saug- und Druckpumpe, um „den Feuersbrünsten im Ort und in den Nachbarorten“ begegnen zu können. „Diese spartanische Ausrüstung war über 50 Jahre lang das Arbeitsgerät der Fuchsmühler Wehr.“ Erwähnung fanden die erste weibliche Vorsitzende der FFW Fuchsmühl, Sonja Koller, und die Fahnenpatinnen Maria Ulrich (1923) und Luisa Ulrich (2019). Ulrich dankte den Verantwortlichen und Führungskräften, die sich um die Feuerwehr in Fuchsmühl „verdient gemacht haben“. Die Ansprache endete mit einem Wunsch: Wegen des 31 Jahre alten TLF 16/25 und der noch vorhandenen 134 Jahre alten Anstellleiter sollte beraten werden, wie sich eine „kompakte, adäquate Ersatzbeschaffung entwickeln“ könnte.
Verteilt wurde eine Festschrift zum Jubiläum. Mit der Ausarbeitung der Chronik der Feuerwehr mit dem Titel "Wir gehen für euch durchs Feuer - 1873 - 2023" hatte sich der Fuchsmühler Heimatkundler Erich Schraml beschäftigt.
Stationen der Feuerwehr Fuchsmühl
- Gründung: März 1873 unter der Leitung von Steinmetzmeister Christoph Giehl
- Aufspaltung: in FFW I und FFW II Februar 1905 (Aufgrund von Zwistigkeiten)
- Zwangsfusion: der Wehren I und II laut Chronik noch vor dem Zweiten Weltkrieg
- Mitglieder aktuell: rund 300
- Aktive: 42 (darunter 6 Frauen)
- Vorsitzender aktuell: Sebastian Käs
- Kommandant aktuell: Christian Höcht
- Gerätehaus: Schulstraße (nahe Mehrzweckhalle)
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