Heinrich Ulrich sen., geboren am 27. April 1934, war Familien- und Großvater, Gastwirt und Menschenkenner. Vor allem aber war der "Heine", wie er von vielen genannt wurde, ein Fuchsmühler Urgestein. 18 Jahre lang - von 1972 bis 1990 - vertrat er die SPD im Marktrat seiner Heimatgemeinde. Dafür wurde ihm 1990 die Bürgermedaille in Silber des Marktes Fuchsmühl verliehen. Der beliebte, stets umgängliche "Wirt vom alten Schlag" verstarb am vergangenen Donnerstag nur wenige Wochen nach seinem 89. Geburtstag.
An Ulrichs 80. Geburtstag, im Frühjahr 2014, nannte ihn Hannelore Bienlein-Holl einen "Bilderbuch-Wirt". Ulrich liebte die Gespräche mit den Leuten und verstand es allgemein, mit Menschen umzugehen. Zu seinen Herzensanliegen gehörten die Zufriedenheit der Gäste in seinem Gasthof "Weißenstein" und die Pflege von Freundschaften.
Wichtig war Ulrich auch das Vereinsleben. Den SPD-Ortsverein - gegründet worden war dieser in seinem Gasthof - begleitete Ulrich sieben Jahrzehnte lang. "Du bist der beste Wirt, den man sich denken kann", würdigte SPD-Ortsvorsitzender Udo Fürst den persönlichen Freund und Weggefährten in einer Laudatio. Anlass war damals die Verleihung der Willy-Brandt-Medaille mit Ehrenurkunde und Nadel an Heinrich Ulrich, der auch SPD-Ehrenmitglied war. Vermissen werden ihn auch die Fuchsmühler Laienspielgruppe, der Musikverein Wiesau und Umgebung, die SG Fuchsmühl, die Rentnervereinigung, die Arbeiterwohlfahrt und viele andere Verbände und Vereine in Fuchsmühl.
Noch bis ins hohe Alter stand Ulrich am Zapfhahn. Auch an seinem 85. Geburtstag arbeitete er hinter dem Tresen, um seine Freunde persönlich zu bewirten. Im Gasthof sprang er trotz des hohen Alters gerne ein und half mit. Vor allem, "wenn die jungen Wirtsleute, Susanne und Markus, und die Bedienungen alle Hände voll zu tun haben", wie Ulrich bei einem früheren Gespräch mit Oberpfalz-Medien sagte. Sein Wirken als Gastwirt war für ihn nicht nur ein Beruf, sondern eine Passion. Seit einiger Zeit hatte sich der "Heine" jedoch rar gemacht. In der Wirtsstube traf man ihn nur noch selten, zuletzt überhaupt nicht mehr an.
Abschied nehmen heißt es an diesem Mittwoch, 31. Mai. Der Sterberosenkranz findet um 14 Uhr in der Pfarrkirche statt. Um 14.30 Uhr beginnt die Trauerfeier mit anschließender Beerdigung.
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