Falsche Handwerker in Grafenwöhr

Grafenwöhr
31.03.2023 - 20:38 Uhr

Eine Dachsanierung binnen drei Stunden? Und plötzlich die zehnfachen Kosten? Da stimmte etwas nicht in Grafenwöhr. Ein Senior ist Opfer von Betrügern geworden, reagierte dann aber richtig.

Betrüger legten einen Grafenwöhrer bei einer vermeintlich professionellen Dachsanierung herein.

Ein 83-Jähriger aus dem Raum Grafenwöhr ist Opfer von betrügerischen Handwerkern geworden. Am Mittwoch gegen 10 Uhr unterbreiteten sechs Herren ihm ein Angebot zur "professionalen Dachsanierung eines Nebengebäudes", schreibt die Polizei. Nachdem sich beide Parteien auf einen mittleren dreistelligen Betrag geeinigt hatten, waren die Arbeiten binnen drei Stunden erledigt. Und prompt verlangten die Handwerker einen mittleren vierstelligen Betrag.

Aktuell könne nicht beurteilt werden, welche Qualität die Arbeiten haben, heißt es im Polizeibericht. "Es werden erfahrungsgemäß billigste oder bereits auf dem Grundstück vorhandene Materialen verwendet." Aus der Vergangenheit sind auch Fälle bekannt, bei denen Handwerker drohten, um an Geld zu kommen.

Zurück nach Grafenwöhr: Die Handwerker hatten, bevor die Polizei eintraf, Reißaus genommen. Die Fahndung aber war rasch erfolgreich. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Weiden hieß es: Strafverfahren wegen Betrugs. Auch steuerrechtliche Apekte sind ein Thema. Die Betrüger sind nun wieder auf freiem Fuß.

Was können Hauseigentümer tun, um sich vor derlei Vorfällen zu schützen? Die Handwerker, erklärt die Polizei, betrügen mit überteuerten oder nicht sachgemäß durchgeführten Dienstleistungen. Deshalb gilt:

  • Rufen Sie die Polizei unter 110, wenn Ihnen an der Haustüre überteuerte oder unseriöse Angebote unterbreitet werden oder wenn sie sogar bedroht werden. Holen Sie wenn möglich Nachbarn hinzu, die den Vorfall bezeugen und Sie bestärken können.
  • Sollten Sie Opfer von „falschen Handwerkern“ oder „Wucher-Preisen“ geworden sein, scheuen Sie sich nicht, Anzeige bei der Polizei gegen die Personen bzw. Firma zu erstatten.
  • Unterschreiben Sie einen Auftrag nur, wenn Sie alles verstanden haben.
  • Verlangen Sie eine Rechnung und prüfen Sie, ob die aufgeführten Leistungen auch ausgeführt wurden. Achten Sie auf eine rechtskonforme Rechnung (Firmenangabe, Steuernummer, Rechnungsnummer). Sie sind nicht verpflichtet, die Rechnung sofort zu begleichen. Auch die Drohung mit der Polizei oder einem Inkassounternehmen ist in diesem Fall haltlos.
  • Wenden Sie sich an eine Verbraucherzentrale, wenn Sie Fragen zur Rechnung haben.
 

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