Im Gewerbegebiet West wächst derzeit ein neues Feuerwehrgerätehaus aus dem Boden. Zwei Millionen Euro hat die Gemeinde heuer dafür im Haushalt eingeplant. Im Gespräch mit Oberpfalz-Medien erinnert sich Kommandant Uwe Engelbrecht, dass die Feuerwehr beim Bau ihres "alten" Feuerwehrgerätehauses viel Eigenleistung investiert hatte. Die Kasse der Gemeinde war damals nicht reich gesegnet, und so wurden nach der Erstellung des Rohbaus 1972 sechs Jahre harte, eigene Arbeit bis zur Einweihung 1978 investiert.
Die Fahrzeuge wurden allerdings größer und schwerer. 1996 musste es deshalb um 2,5 Meter verbreitert werden. Die begrenzenden Straßen schlossen einen weiteren Ausbau aus. Zusätzlich notwendig gewordener Lagerraum konnte nur mit der Notlösung von Blechcontainern geschaffen werden.
"Riechbare" Mängel
Den Unfallverhütungsvorschriften wird das jetzige Gerätehaus nicht mehr gerecht. Der Kommandant verweist auf die fehlende Abgasabsauganlage und vor allem auf Vorgaben der DIN-Norm 14092 für Feuerwehrgerätehäuser, denen das aktuelle Gebäude in keinem Fall mehr entspricht und nach amtlicher Feststellung erhebliche Mängel aufweist. Sie können sogar gerochen werden, wenn die Abgase der Autos sich bei Einsätzen und Übungen in der Zivilkleidung festsetzen und mit nach Hause genommen werden. "Du stinkst nach dem Feuerwehrhaus" ist zum gängigen Spruch geworden, weil Umkleideräume außerhalb der Abstellplätze der Feuerwehrautos fehlen.
Duschen sind ebenfalls nicht vorhanden. Der Arbeitsschutz erfordert es zudem, die Gesundheit der Einsatzkräfte nicht zu gefährden. Die Krebsgefahr sei bei Feuerwehrdienstleistenden siebenmal höher, sei festgestellt worden, berichtet der Kommandant.
Das neue Gerätehaus wird aber auch die Bewohner der umliegenden Häuser entlasten. Sie werden nicht mehr belästigt, wenn bei Übungen Aggregate und Fahrzeuge angelassen werden. "Ich habe stets ein schlechtes Gewissen", gesteht Engelbrecht ein.
Ohne Schlauchturm
Das neue Gerätehaus liegt strategisch an einem guten Ort an der Staatsstraße 2177 im Gewerbegebiet West und wird kein Luxusbau. Gespart wurde, wo es möglich war. Als Beispiel nennt Kommandant Engelbrecht den Verzicht auf eine Schlauchpflegeanlage und einen Schlauchturm. Mit der Stadt Kemnath wurde hier eine gemeinsame Lösung gefunden. Das neue Gebäude dient gleichzeitig zur Pflege von Fahrzeugen des kommunalen Fuhrparks und von Einsatzfahrzeugen der Wehren von Punreuth und Ahornberg. Ausreichend Parkplätze für die Einsatzkräfte sind ebenfalls vorhanden.
Was besonders zählt, ist, dass die Feuerwehr bei Einsätzen sofort auf wichtige Straßen auffahren kann, sie muss nicht zuerst durch Wohngebiete und ist so schneller am Einsatzort. Ausreichende Lagerstätten, Funktions- und Sanitärräume stehen zur Verfügung. Der Nachwuchs, die Jugend- und Kinderfeuerwehren, bekommen ein angemessenes Zuhause. Damit wird das neue Gerätehaus eine Investition für die Zukunft.
In einem Jahr Einzug geplant
"Das neue Gebäude ist für die Bevölkerung und ohne Prunk", sagt Kommandant Uwe Engelbrecht und hofft, in zwölf Monaten mit seiner Mannschaft in das neue Feuerwehrdomizil umziehen zu können. Zur symbolischen Grundsteinlegung am Samstag, 20. Mai, wird Bayerns Finanzminister Albert Füracker erwartet.
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