Gemeinderat Krummennaab: Stabile Finanzen trotz zahlreicher Bauprojekte

Krummennaab
25.04.2023 - 09:51 Uhr

In der Aprilsitzung stimmte der Krummennaaber Gemeinderat über die Haushaltssatzung ab. Erfreut zeigten sich die Räte über die stabile Finanzlage der Gemeinde.

von vsr

In der vergangenen Gemeinderatssitzung standen Haushaltssatzung und -plan auf der Agenda. Ausführlich berichtete Noch-Kämmerer Bernhard Frummet dem Gremium um Bürgermeisterin Marion Höcht von den Finanzen der Gemeinde. Zunächst berichtete er von einer stabilen Einwohnerzahl mit 1445. Dadurch sei die Steuerkraft pro Einwohner im Vergleich zum Vorjahr auch leicht gestiegen. Insgesamt sei der Haushalt ausgeglichen und stabil. „Für das Jahr 2023 stehen natürlich einige kostenintensive Investitionen, wie erste Maßnahmen an der Seniorenpflege, weitere Straßenbaumaßnahmen oder der neue Bauhof, an. Letzterer ist mit einem Gesamtvolumen von circa 650.000 Euro veranschlagt, und nach derzeitigem Stand sollte der Bau finanziell und auch zeitlich eine Punktlandung werden.“

Im weiteren Finanzplan für die Jahre 2023 bis 2026 sieht die Gemeinde zudem Ausgaben für den Neubau des Feuerwehrhauses in Thumsenreuth, die Ganztagsbetreuung in der Grundschule und Sanierungsmaßnahmen am Waldfriedhof vor. Mit etwa 5 Millionen Euro das größte Projekt ist der Umbau des Weidner-Anwesens in eine Seniorenpflegeeinrichtung. Diese würden über Zuschüsse durch die Städtebauförderung gut aufgefangen. „Unterm Strich steht die Gemeinde mit circa 1,88 Millionen Euro an Rücklagen 2023 gut da“, sagte Frummet. Auch die Plädoyers der Fraktionssprecher gingen in die gleiche Richtung. Sie freuten sich vor allem über die konsequente Tilgung der laufenden Kredite und darüber, dass weder im vergangenen noch für dieses Jahr weitere Kredite aufgenommen werden müssen. Dem Haushaltsplan stimmte der Rat einstimmig zu.

Bauhof und Seniorenzentrum

Weiter standen die beiden Großprojekte der Gemeinde Krummennaab auf der Tagesordnung: In Verbindung mit den Fundamentarbeiten zum neuen Bauhof mussten die Räte dringend Potenzialausgleichs- sowie Blitzschutzarbeiten vergeben; diese dürfen nur zugelassene Fachfirmen erbringen. Der Zuschlag ging als nachträgliche Bestätigung an den Technischen Revisions- und Prüfdienst Pretzl aus Nürnberg. Für die weiteren Planungsschritte am Seniorenzentrum wurden zudem die nötigen Vermessungsarbeiten des aktuell baulichen Bestands an das Ingenieurbüro Galileo aus Altenstadt bei Neustadt/WN übergeben.

Ein weiterer Punkt drehte sich um ein Sorgenkind der Gemeinde: Aktuell hat sich für den Campingplatz und den Badesee am Erlenweiher noch kein Pächter gefunden. Zweiter Bürgermeister Herbert Mattes berichtete, dass die Gemeinde die Pflege des Badeweihers dieses Jahr in eigener Zuständigkeit betreibe. „Für die nötige Rasenpflege der Liegewiese hat unser Bauhof jedoch kein leistungsfähiges Mähgerät“, informierte er. Daher sie bei der Firma IGL Landtechnik angefragt worden, wie viel das stundenweise Mieten eines passenden Gerätes für diese Sommersaison koste. Gleichzeitig erbat die Verwaltung bei der Maschinenring Stiftland GmbH ein Angebot über Mäharbeiten für die Liegewiese. Auf Nachfrage der Räte erklärte Mattes, dass – nach Einberechnung aller Kosten und der verfügbaren Arbeitsstunden der Bauhofmitarbeiter – die externe Vergabe der Arbeiten sinnvoller sei. Diesem Vorschlag wurde daher einstimmig zugestimmt.

Mattes' eindringlicher Appell: Für die Sommersaison werde dringend ein Pächter für den Kiosk und die Betreuung der Camper am Badeweiher in Thumsenreuth gesucht. Die vorhandene Gaststätte könne sofort betrieben werden und sei mit einer neuen Küche ausgestattet. Die Pflege der Liegewiese übernehme dieses Jahr dann auch weiterhin die Gemeinde selbst und wäre nicht vom Pächter zu übernehmen.

Maibäume

Die Bürgermeisterin führte zudem aus, dass sich bei der Gemeinde Krummennaab für die kommende Schöffenwahl des Landkreises drei Bewerber gemeldet haben. Alle drei sind aus Sicht der Gemeinde sehr gut geeignet; das Amtsgericht entscheide, welche Bewerber für den Zeitraum 2024 bis 2028 zu Erwachsenen-Schöffen berufen werden. Außerdem merkte Höcht an, dass die Helfer beim traditionellen Maibaumaufstellen über die gesetzliche Unfallversicherung der Gemeinde versichert sind, wenn die Maibäume im Auftrag der Gemeinde aufgestellt werden. Das Gremium sprach sich einstimmig dafür aus, dass für den Ortsteil Thumsenreuth die Feuerwehr und für die Ortschaft Krummennaab der TSV, die Backofengruppe und der Dorfladen dieses Jahr diese Aufgabe übernehmen sollen. Einem Bauantrag in der Freiherr-von-Lindenfels-Straße im Ortsteil Scheibe erteilte das Gremium das gemeindliche Einverständnis.

Auch stimmten die Räte dem von Landschaftsarchitekt Bartsch ausgearbeiteten Vorentwurf und Umweltbericht für die Deckblattänderung des Flächennutzungsplanes für die Ortsteile Lehen und Trautenberg zu. Das im Juli 2022 in Auftrag gegebene Gutachten hat den aktuellen Baubestand in den beiden „Splittersiedlungen“ erfasst und damit den bis dahin veralteten Stand aus den 1980er Jahren aktualisiert. Über die Anfrage einer Mitbürgerin zum Feuerlöschteich im Ortsteil Steinbühl berieten die Räte ebenso: Angemerkt wurde, dass der Teich stark zugewachsen und zudem nicht ausreichend eingezäunt sei. Die Bürgermeisterin schlug daher vor, sich mit den entsprechenden Fachstellen, insbesondere dem zuständigen Kreisbrandmeister, abzustimmen und dessen Meinung einzuholen. Auf Grundlage dessen soll dann in einer nächsten Sitzung über den Löschteich entschieden werden.

Abschließend berichtete Geschäftsführer Manfred Naber von den aktuellen Entwicklungen im Dorfladen: Nach gut zehn Monaten könne man eine durchweg positive Bilanz ziehen. Insgesamt beschäftigt das neue Geschäft in Krummennaab sieben Mitarbeiterinnen von geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen bis hin zur Vollzeitbeschäftigung. „Wir freuen uns, dass unser Angebot so gut angenommen wird und über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt ist“, sagte Naber. Über weitere Gesellschafter, die noch mit einsteigen möchten, würde man sich ebenso sehr freuen. Bürgermeisterin Höcht und der Gemeinderat sprachen den Helfern, allen voran Manfred Naber und Conny Grünbauer, ihren Dank aus.

Info:

Eckdaten zum Krummennaaber Haushalt

  • Verwaltungshaushalt: 2,8 Millionen Euro
  • Vermögenshaushalt: 2,4 Millionen Euro
  • Gesamtvolumen Haushalt: 5,2 Millionen Euro
  • Pro-Kopf-Verschuldung: 691,54 Euro bei 1443 Einwohnern
  • Planungen im Vermögenshaushalt für 2023: Grundstücksankauf Feuerwehrhaus Thumsenreuth: 60.000 Euro; Tagespflege: 500.000 Euro; Straßensanierung: 230.000 Euro; Bauhof: 650.000 Euro; Kanalsanierung: 180.000 Euro
 
 

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