Viel vom unschätzbaren Wert des Ehrenamtes Feuerwehr und von seiner hohen gesellschaftlichen Bedeutung war am Pfingstsonntag in Kulmain zu hören: Seit 150 Jahren gewährleisten engagierte Männer und Frauen Hilfe und Sicherheit bei Tag und Nacht in der Gemeinde und stehen für Einsätze im weiten Umkreis zur Verfügung. Sie decken ein großes Leistungsspektrum ab und sind zu jeder Tageszeit bereit, anderen bei Feuer und Gefahren zu helfen. Selbst Bayerns Innenstaatssekretär Sandro Kirchner fand den Weg zum Geburtstagskind nach Kulmain.
Das Jubiläum startete bereits am Samstagabend: Ein Partyabend mit den „Lederhosen-Lackl“ war angesagt. Sie waren so regional wie das ausgeschenkte Bier – aus Haidenaab kam die Band mit Thomas, Christoph, Max und Tobi, aus Kemnath der Gerstensaft. Viele gekleidet in Lederhosen und Dirndl füllten rund 500 Besucher das Festzelt, Platznot war angesagt. Bombastische Stimmung herrschte von der ersten Minute an. Die Bänke waren bald nicht mehr nur zum Sitzen da. Bis in die frühen Morgenstunden wurde friedlich gefeiert. Die Helfer vor Ort blieben arbeitslos.
Viele Vereine bei Kirchenzug
Ein strahlend blauer Himmel begleitete am frühen Vormittag des Pfingstsonntags den Kirchenzug vom Festplatz neben dem Feuerwehrgerätehaus zur Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt. Die hohe Wertschätzung, den die Feuerwehr Kulmain genießt, brachten 19 Fahnenabordnungen und noch zahlreiche weitere Vereine zum Ausdruck. So reihten sich acht Brandschützer aus der österreichischen Partnergemeinde Purbach am Neusiedler See und Kameraden der schwäbischen Feuerwehr Hagenried in dem von der Blaskapelle Kirchenthumbach angeführten, über 200 Meter langen Festzug ein.
An der Spitze, hinter der Jubiläumstafel, marschierten neben dem Staatssekretär Bundestagsabgeordneter Albert Rupprecht, Landtagsabgeordneter Tobias Reiß, Landrat Roland Grillmeier, Kulmains Zweiter Bürgermeister Albert Sollfrank sowie Kreisbrandinspektor Otto Braunreuther mit zahlreichen amtierenden und ehemaligen Führungskräften der Landkreisfeuerwehr.
In dem klang- und eindrucksvoll vom Kirchenchor musikalisch umrahmten Gottesdienst sprach Pfarrer Markus Bruckner seine Anerkennung für die vorbildliche Weise aus, wie der Dank für die Feuerwehren in das Gotteshaus getragen wurde. Er lobte in besonderer Weise das Ehrenamt der Feuerwehr zum Schutz von Heimat und Mitmenschen. Mit den Ministranten Ferdinand, Lukas, Tim und Luca zelebrierte er die heilige Messe. Die Fürbitten zu den Anliegen der Feuerwehr trugen die Feuerzwerge der Kinderfeuerwehr vor.
Neues Gerätehaus
Nicht nur der Jubelwehr sprach Sollfrank, stellvertretend für den erkrankten Rathauschef Günter Kopp, im Festzelt nach der Begrüßung durch Vorsitzenden Georg Redl seine Anerkennung aus. Er beschrieb den Einsatz der Wehren als beispielhaft für die Allgemeinheit. Um die Zukunft der Wehr war ihm auch im Hinblick eines neuen Feuerwehrgerätehauses oder eines Erweiterungsbaus auf dem Platz des Festzeltes nicht bange. Zwei Kuverts als Geburtstagsgeschenk, eines von der Gemeinde und eines von der Pfarrgemeinde, übergab er der Wehr.
„Vielen Dank, dass es die Feuerwehren gibt“, sagte Staatssekretär Kirchner. Die Feuerwehren würden einen nicht bezahlbaren Dienst für den Freistaat leisten und mithelfen, Bayern zum sichersten Bundesland zu machen. Anliegen der Regierung sei es deshalb, die Gewalt gegen Blaulichtkräfte mit allen Kräften zu unterbinden.
Einen Scheck brachte auch der Landrat mit nach Kulmain, er betonte: „Die Feuerwehren sind der Grundstock für unsere Gesellschaft.“ Das kurze Grußwort von Kreisbrandinspektor Otto Braunreuther endete mit dem Satz: „Feierts a mal gscheit, dass ihr für die nächsten 150 Jahr Kraft habt.“ Gscheit gefeiert wurde dann auch noch nach dem Frühschoppen bis in den späten Nachmittag mit Kinderbelustigung sowie 46 Kuchen und Torten für den Kaffeeplausch.
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