Von Lebemännern und Schlitzohren: LTO vor Start der Sommerfestspiele

Leuchtenberg
26.05.2023 - 21:24 Uhr
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Die beiden könnten nicht unterschiedlicher sein: Auf der einen Seite der ausschweifend lebende Jedermann, auf der anderen der einfache Lebenskünstler Schwejk. Ihre einzige Gemeinsamkeit – sie werden das Publikum bei den Sommerfestspielen des Landestheaters Oberpfalz begeistern.

Der Festspielsommer des Landestheaters Oberpfalz (LTO) verspricht in diesem Jahr, außergewöhnlich zu werden. Die erste richtig unbelastete Theatersaison seit dem Ausbruch der Coronapandemie hat die Theaterfans der Region und darüber hinaus schon vor Beginn in den Bann gezogen, was der rege Kartenverkauf zeigt.

Bereits am Samstag geht Zauberlehrling Krabat im Denkenbauernhof im Freilandmuseum Neusath-Perschen auf seine mystische Reise – noch vor der eigentlichen Saisoneröffnung beim „Jedermann“ auf der Burg Leuchtenberg (3. Juni). Im Theatersommer von Mai bis August wird sich an den Spielorten Leuchtenberg, Grafenwöhr, Neusath, Waldeck, Vohenstrauß und Speinshart viel bewegen.

Und besonders zwei neue Gesichter dürften die Spielzeit prägen. Mit Sebastian Hölz und Jens Ulrich Seffen stehen Darsteller auf der Bühne, die durch TV-Produktionen einem breiten Publikum bekannt sind. Seffen („Soko Wien“, „Balko“ und „Der Clown“) wird dem Soldaten Schwejk seine unvergleichliche Schlitzohrigkeit verleihen und trifft als „Mammon“ außerdem auf den „Jedermann“ Sebastian Hölz. Hölz („GZSZ, „Notruf Hafenkante“, „Soko Kitzbühl“) stand mehrere Jahre im „Großstadtrevier“ vor der Kamera und verkörpert beim LTO den berühmten Lebemann. Beide Stücke inszeniert der neue künstlerische Leiter des Landestheaters, Christian A. Schnell.

Ansonsten ist für jeden Theaterfan etwas dabei:

  • Spitzbübische Schelmereien
    Josef Schwejk ist ein einfacher tschechischer Soldat, der im Krieg zu überleben versucht. Mit Witz und Charme zieht der unangepasste Lebenskünstler immer wieder seinen Kopf aus der Schlinge. „Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk“ ist eine wunderbare, tragikomische Geschichte über einen Mann, der zum Spielball der Obrigkeiten wird und versucht, sein Schicksal in die Hand zu nehmen.
  • Fantasievolles für Familien
    Mit den Stücken „Krabat“ über einen 14-jährigen Zauberlehrling und dem „Neinhorn“ über ein schnuckeliges Einhorn, das immer „Nein“ sagt, greift das LTO tief in die Fantasy-Kiste. Die aufrührenden Abenteuer zwischen „Schwarzer Mühle“ und dem „Herzwald“, zwischen Grusel und Zuckerwatte, dürften auch die etwas älteren Zuschauer bewegen.
  • Der Klassiker schlechthin
    Jedermann kennt „Jedermann“. Über das Schauspiel von Hugo von Hofmannsthal, das seit über 100 Jahren bei den Salzburger Festspielen aufgeführt wird, wurde vieles gesagt. Schnells Bearbeitung verspricht ein farbenprächtiges Sommerspektakel. Eine Selbstreflexion angesichts einer Todeserfahrung. Heutiger und aktueller geht es nicht.
  • Kammerspiele für Theaterfreaks
    Zwei unkonventionelle Wiederaufnahmen – das Skandalstück „Nipple Jesus“ nach Nick Hornby und die Monologe „Judas/Ismene, Schwester von“ – werden insbesondere die eingefleischten Theatergänger in der Friedrichsburg begeistern.

Wer den Theatergenuss im Sommer nicht verpassen will, sollte sich beeilen. Ein großer Teil der Tickets ist verkauft, es wird bei einigen Stücken schon über Zusatztermine diskutiert. Tickets gibt es im LTO-Ticketbüro unter Telefon 09659/93100 (Mo bis Fr: 8 bis 12 Uhr) unter Telefon 09659/93100.

Premieren bei den LTO-Sommerfestspielen 2023:
  • „Krabat“ im Freilandmuseum Oberpfalz am 27. Mai; 2., 10. 11. und 17. Juni, jeweils 20 Uhr sowie 18. Juni um 18 Uhr
  • „Jedermann“ auf der Burg Leuchtenberg am 3., 9., 30. Juni sowie 8. und 14. Juli (jeweils 20 Uhr)
  • „Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk“ auf der Burg Leuchtenberg und der Burg Waldeck am 23. Juni sowie 1., 2., 7., 22., 29. und 30. Juli (jeweils 20 Uhr)
  • „Das Neinhorn“ auf der Naturbühne Schönberg Grafenwöhr und der Burg Leuchtenberg am 11.; 18.; 25. Juni sowie 2.,9., 16., 23. Juli (14 beziehungsweise 16 Uhr)
 
 

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