Bald ist es soweit: Der Brückenneubau über den Liebenstein-Stausee und die Sanierung der Gemeindeverbindungsstraßen neigen sich dem Ende entgegen. Die Verantwortlichen feilen bereits an einem Eröffnungstermin. Wann das geplant ist und wann der Stausee wieder gefüllt wird? Oberpfalz-Medien hat nachgefragt.
"In der vergangenen Woche konnten die finalen Asphaltierungsarbeiten auf den Gemeindeverbindungsstraßen abgeschlossen werden", berichtet Andreas Schön, vom Ingenieurbüro Bork aus Tirschenreuth. Befahren werden kann die Straße deswegen aber noch nicht. Bankette und Fahrbahnrand müssen in den kommenden Wochen noch hergerichtet, überschüssige Erde verfahren sowie Verkehrszeichen, Markierungen und Leitpfosten gesetzt werden. "Aber dann kann es losgehen", sagt Andreas Schön. Allerdings nicht mit der vollen Höchstgeschwindigkeit. "Die Freigabe wird zunächst bedingt erfolgen", erklärt er. Hintergrund sind Strommasten entlang der Straße, welche noch rückgebaut werden müssen. Im Rahmen der Straßenerneuerung wurden neue Stromleitungen bereits unter der Erde verlegt. Bis zum Rückbau der Masten müssen Verkehrsteilnehmer mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung rechnen.
Neue Fahrbahnbreite
Wann kann die Straße nun für den Verkehr freigegeben werden? "Mit dem Baufortschritt sind wir sehr zufrieden", sagt Johanna Plödt vom Bauamt der Gemeinde Plößberg. Der 1,2 Kilometer lange Abschnitt zwischen Stein bis zur Abzweigung Betzenmühle, der Teilbereich zwischen der Abzweigung Betzenmühle bis zur Kreuzung Schafmühle sowie die 1,3 Kilometer lange Strecke von Dürnkonreuth bis zur Stauseebrücke seien startklar. "Wir planen die Freigabe der Brücke und der Straße in den ersten Juniwochen", sagt sie. Bisher war die Straße zwischen 4,5 und 4,7 Meter breit. Nach dem Ausbau beträgt die Fahrbahnbreite nun 5,5 Meter. Insgesamt wurde eine Strecke von 4,3 Kilometern komplett erneuert. Die Straßensanierung kostet rund 6,2 Millionen Euro.
Fußweg auf Liebenstein-Brücke
Fleißig asphaltiert wurde in den vergangenen Tagen auch auf der Liebenstein-Brücke. "Wir sind sehr gut vorangekommen, die Brücke ist soweit fertig", sagt Karsten Uhlig vom Ingenieurbüro K+U aus Wunsiedel. Durch den Neubau konnte die Brücke von 6,5 auf 10 Meter verbreitert werden, wodurch nun ein eineinhalb Meter breiter Fußweg angelegt werden konnte. Dieser wäre bei einer Sanierung der alten Brücke nicht möglich gewesen. Gerade weil der Stausee ein beliebtes Naherholungsgebiet ist, kann so die verkehrliche Situation vor Ort entscheidend entschärft werden. Auch durch die Reduzierung der Pfeileranzahl und die größere Höhe der Brücke ergeben sich deutliche Vorteile bei extremen Hochwassersituationen, so dass die Fahrbahn nicht mehr überspült wird.
See langsam anstauen
Auch hier gehe es jetzt an die finalen Räumungs- und Ausgleichsarbeiten. So müssen Böschungen und der Randbereich hergerichtet und angepflanzt werden, Steine sollen die Böschung vor dem Abrutschen sichern. "Wenn wir den See verlassen haben, erfolgt noch eine Prüfung durch das Wasserwirtschaftsamt", sagt Uhlig. Nach dieser Abnahme kann der See langsam wieder angestaut werden. Wie schnell das geht, ist von den Niederschlägen abhängig. Weil der Tirschenreuther Waldnaab eine gewisse Wassermenge zugeführt werden muss, kann nur überschüssiges Wasser zum Anstauen hergenommen werden.
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