Einfach ist der Bau einer neuen Brücke nicht. Das zeigt das Beispiel der Haidenaabbrücke bei Mantel deutlich. Seit April 2022 laufen hier die Arbeiten, während der Verkehr einspurig über eine extra installierte tonnenschwere Behelfsbrücke weiterläuft. Dauern sollen die Maßnahmen noch bis Ende 2023. So der ursprüngliche Plan. Nun aber teilt das Staatliche Bauamt Amberg-Sulzbach mit: Bereits im August 2023 soll der Verkehr über die neue Brücke laufen können. Vorab aber müssen Verkehrsteilnehmer noch einen gravierenden Einschnitt verkraften.
Doch alles der Reihe nach. Bei den Bauarbeiten geht es in großen Schritten voran. Ende April wurden laut Bauamt neun Stahlhohlkästen mit einer Länge von 25 Metern und einem Gewicht von 36 Tonnen beziehungsweise 35 Metern und 53 Tonnen angeliefert und in das Bauwerk eingehoben. Dafür musste der Verkehr immer wieder kurzfristig gesperrt werden, denn der Einhub musste von der Behelfsbrücke aus erfolgen. Die Anlieferung war minutiös geplant und organisiert, heißt es seitens des Bauamts. Außerdem wurden mittlerweile 68 Fertigteilplatten verbaut.
Was es noch zu tun gilt? Die weiteren Arbeiten für die Fertigstellung der Brücke sind das Bewehren und Betonieren des Überbaus und der Kappen, das Aufbringen der Beschichtung auf die Überbautafel, der Einbau des Geländers und sämtliche Straßenbauarbeiten. Das Ende der Arbeiten an der Haidenaabbrücke sei damit in Sicht. Noch im August soll die endgültige Verkehrsfreigabe erfolgen.
Dazu wird im Vorfeld jedoch noch eine etwa sechswöchige Vollsperrung nötig, informiert das Bauamt. Denn von 3. Juli bis etwa 11. August werden die Straßenanbindung an die neue Brücke hergestellt. Außerdem müsse der Kreuzungsanschluss nach Mantel mit der Verkehrsinsel wiederhergestellt werden. Gleichzeitig werde die Behelfsbrücke ausgehoben. Das Staatliche Bauamt Amberg-Sulzbach will aber noch rechtzeitig über Einzelheiten der notwendigen Sperrung informieren.
Nach 65 Jahren war die Haidenaabbrücke bei Mantel soweit geschädigt, dass der Verkehr nur noch eingeschränkt mit Ampelregelung über die Brücke laufen konnte. Die Brückenbaumaßnahme wurde von den Mantlern sehnlichst erwartet, ist aber auch mit vielen Einschränkungen und Geduldsproben verbunden. Die Gesamtkosten der Brückenbaumaßnahme werden auf rund sieben Millionen Euro geschätzt. Die Finanzierung trägt der Freistaat mit Sondermitteln aus dem Brückenertüchtigungsprogramm an Staatsstraßen.
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