Zu einem Gespräch über die Situation des Marktredwitzer Einzelhandels trafen sich Vertreter des Stadtmarketingvereins "MAKnetisch" und der Händlerschaft mit dem Landtagsabgeordneten Rainer Ludwig (Freie Wähler). Im Mittelpunkt des Dialoges stand laut einer Pressemittelung des Stadtmarketingvereins vor allem die Thematik der verkaufsoffenen Sonntage. Dafür sei eine Großveranstaltung, die viele Menschen anziehe, die Voraussetzung. Deshalb forderten die Handelsvertreter, dass die Staatsregierung unbürokratisch den Weg freimache, den sogenannten Anlassbezug für die Durchführung von verkaufsoffenen Sonntagen zu streichen.
Dies wäre eine Maßnahme, den Einzelhandel rasch zu unterstützen. Langfristig müsse der Freistaat ein eigenes bayerisches Ladenschlussgesetz verabschieden, in dem unter anderem die verkaufsoffenen Sonntage geregelt werden. Darin soll nach den Vorstellungen des Marktredwitzer Handels festgelegt werden, dass jede Kommune maximal an vier Sonntagen dem örtlichen Handel erlauben dürfe, ohne Anlassbezug und Umfeldbegrenzung für jeweils fünf Stunden die Pforten zu öffnen. Gerade der Shoppingsonntag biete ein ganz besonderes Einkaufserlebnis für die ganze Familie. Außerdem trügen verkaufsoffene Sonntage zur Attraktivität von Innenstädten auch außerhalb der Handelswelt bei. Bayern verfüge als einziges Bundesland nicht über ein derartiges Gesetz, sondern es gelte im Freistaat das Bundesladenschlussgesetz, welches den Geist des Jahres 1957 atme.
Abgeordneter Rainer Ludwig unterstützte die Forderungen der Händler vorbehaltlos. Er kündigte an, sich innerhalb der Landtagsfraktion der Freien Wähler und innerhalb des bayerischen Parlamentes für die Marktredwitzer Position stark zu machen. Die Forderung wurde bereits in der Fraktionssitzung der Freien Wähler in München diskutiert und war ebenso Inhalt eines Dringlichkeitsantrages vor wenigen Tagen im Plenum des Bayerischen Landtags, der aber mehrheitlich abgelehnt wurde, informiert der Stadtmarketingverein "MAKnetisch".
Abgeordneter Rainer Ludwig sagte im Nachgang der Landtagsdebatte, in seiner Fraktion werde das Thema kontrovers und nicht ganz so starr gesehen. Man überlege, ob nicht für das kommende Jahr 2021 ein eigenes bayerisches Ladenschlussgesetz, auch entgegen des bestehenden Koalitionsvertrages, auf dem Weg gebracht werden könne, welches individuelle Öffnungen und Lockerungen hin zum anlasslosen verkaufsoffenen Sonntag ermögliche.
„Gerade jetzt in der für den Einzelhandel schwierigen Corona-Phase liegt es uns am Herzen, die stationären Einzelhandelsangebote in den Innenstädten zu stärken und zumindest eine weitgehend anlasslose Durchführung der bereits genehmigten vier verkaufsoffenen Sonntage zu gewährleisten,“ so der Parlamentarier.
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