"Altneihauser" blasen der Nabburger CSU zum Jubiläum humorvoll den Marsch

Nabburg
19.03.2023 - 14:33 Uhr

Mit gewohnt „starken Sprüchen“ passt die „Altneihauser Feierwehrkapell'n“ perfekt zum Starkbierfest der CSU. Angesichts viel Lokalkolorits und spitzen(mäßiger) Pointen tobte das Publikum.

Stell dir vor, du lädst zum Jubiläumsabend ein, und die Gäste schenken dir statt Blumen, Pralinés oder Wein, Live-Musik und dazu Reim um Reim – dann kann das nur die Altneihauser Feierwehrkapell'n sein. Und die traf beim Starkbierfest anlässlich 75 Jahre CSU Nabburg musikalisch wie auch satirisch beim Publikum „voll ins Schwarze“.

Am Dirigentenstab

Bevor ihnen jedoch die Bühne gehörte, konnte Ortsvorsitzender Tobias Knechtel eine ganze Reihe Politprominenz nicht nur aus dem Landkreises, sondern auch aus den Parlamenten in München, Berlin und sogar aus Brüssel begrüßen. Inmitten der Ehrenvorsitzenden Otto Zeitler und Bernd Hofmann saß auch MdB Martina Engelhardt-Kopf, der die Aufgabe zufiel, mit Frauenpower das erste Naabecker-Fass anzuzapfen und dafür mit einem Gast-Dirigentenauftritt vor der Grenzlandblaskapelle Dietersdorf belohnt wurde. Letztere begleitet die Traditionsveranstaltung musikalisch schon fast seitdem diese, so erinnert sich Otto Zeitler, vor etwa 50 Jahren initiiert wurde.

Auch das letzte Gastspiel der "Feierwehrkapell'n"-Stars in Nabburg liegt schon länger zurück, denn „die Ratenzahlung der CSU dafür hat sich ungelogen, jetzt 18 Jahre hingezogen“, fokussierte Kommandant Norbert Neugirg seine Texte zunächst auf parteipolitische und örtliche Themen: „Man sieht es Nabburg gar nicht an, doch Bürgermeister Zeitler sagt, es geht voran.“

Von der sanierungsbedürften Kirche hat man ebenso gehört wie vom karneval- und feier-begeisterten Pfarrer, der eigentlich aus der Nachbarschaft kommt und „keiner weiß, welchen Paragraphen er verletzte, dass man ihn hierher versetzte“. Zum Blick auf die Gastroszene und ihre Eigenheiten charakterisierten die Musiker die nächtliche „Ausgangs-Situation“ mit Morricones berühmter Todesmelodie, von Neugirg kommentiert mit: „Sie rätseln, wie das Stück hieß, wie ich seh' – das war die Hymne von der SPD.“

Der Bahnübergang...

Es folgte ein gezielter Rundumschlag quer durch die Feuerwehr-Landschaft: Hier das Faible für Oldtimer, dort die Sorge um die Einsatzfahrzeuge samt Blaulicht – oder warum „Brensdorf“ jetzt besser in „brems dort“ umzubenennen wäre. Gerätehausneu- und Anbauten wie etwa in Diendorf, von dem es heißt: „Jeder, der ihn schon mal sah, sagt, er käme fast Neuschwanstein nah!“, bekamen auch den Spott Neugirgs ab. Andere würden nur alarmiert, wenn es mal wirklich nicht pressiert und träfen ein, wenn aus der Asche bereits wieder Löwenzahn sprießt. Nicht fehlen durfte natürlich Nabburgs „Bahnübergangsdebatte, die schon begann, als man die Bahn noch gar nicht erfunden hatte.“ Und ihr Ende, „das kann dauern, so lange wie auf einen Zug zu lauern. Da kommt dann eher noch im Flussverlauf ein Kreuzfahrtschiff die Naab herauf!“

„Du bist die Schönste … zumindest hier im Saal“ widmeten die „Feierwehrler“ schließlich noch als schmeichelhafte Hommage Martina Engelhardt-Kopf, die „ja gar nicht so schlecht aussieht, wie der Zeitler behauptet hat“. Die Hoffierte bedankte sich herzlich mit einem kurzen Bühnenauftritt und servierte der Mannschaft dazu eine „Spenden-Maß“ zum gemeinsamen Anstoßen. Natürlich ließ das begeisterte Auditorium nach diesem Feuerwerk an Wort-Witzen die Akteure nicht ohne Zugabe ziehen, deren Abschluss dann ein musikalisch geniales „Rosamunde“-Potpourri verschiedenster Stilrichtungen und der marschmäßige Auszug quer durch die ausverkaufte Nordgauhalle bildeten.

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