Die Stadt Oberviechtach investiert mehr als 1,7 Millionen Euro für den Breitbandausbau im Oberviechtacher Land. Aktuell fallen die Absperrungen vor etlichen Gewerbebetrieben ins Auge. So werden die zwei Industriegebiete West und Ost sowie auch der Gewerbepark und das Gebiet „Am Bahnhof“ mit gigabitfähiger Glasfaser erschlossen.
Wie aus dem Rathaus zu erfahren ist, wurde der Vertrag mit dem niederbayerischen Telekommunikationsunternehmen „Leonet“ im Frühjahr 2022 unterzeichnet. Der Antrag für das Bundesförderprogramm „Breitband“ wurde im August 2020 gestellt und die Ausschreibung gestartet. Laut Zuwendungsbescheid übernimmt der Bund die Hälfte der errechneten Wirtschaftlichkeitslücke von 830 000 Euro. Der Freistaat Bayern ergänzt die Förderung, den verbleibenden Betrag trägt die Stadt.
Kilometermange Rohre
Insgesamt werden rund 14 Kilometer Leerrohre und 30 Kilometer Glasfaserkabel verlegt, über die „Leonet“ künftig Internetanschlüsse von bis zu 1000 Megabit pro Sekunde bereitstellen wird. „Bei Bedarf auch mehr“, stellt Kommunalbetreuer Peter Krüger fest. 75 Oberviechtacher Unternehmen sollen ab Juli 2023 von den zukunftssicheren Internetverbindungen profitieren. Das Glasfasernetz werde aber auch anderen Anbietern offenstehen.
Für den Tiefbau auf über sechs Kilometern ist die THB (Tief- und Hausbau GmbH) aus Aham im Landkreis Landshut verantwortlich. Bauleiter Roland Gigl informiert, dass das erste Los (Gewerbepark) fast fertig ist. Noch heuer wird in Los zwei (Industriegebiet West) und Los drei (Industriegebiet Ost mit Fabrikstraße und Nunzenrieder Straße) gestartet. Nächstes Jahr ist dann Los vier („Am Bahnhof“ und Schießanger) an der Reihe.
18 Monate Bauzeit
„Ich freue mich, dass das so zügig geht und der Stadtrat dahintersteht, dass wir den Glasfaserausbau nach vorne bringen wollen“, sagt Bürgermeister Rudolf Teplitzky. Er bezeichnet den Ausbau als „Riesensache für die Region“. Laut Vertrag ist eine Bauzeit von 18 Monaten festgelegt, die Fertigstellung im dritten Quartal 2023 geplant. „Wir wollen den Termin halten“, lässt die THB wissen, „wenn der Winter es zulässt, könnten wir auch früher fertig werden“.
Bei einem Glasfaserkabel werden viele Lichtwellenleiter gebündelt. Die Übertragung erfolgt durch Photone, also durch optische Lichtsignale. Das ist der wesentliche Unterschied zur Datenübertragung über Kupferkabel. Mittels weiteren zwei Förderprogrammen von Bund und Land läuft auch der Glasfaserausbau in etlichen Ortsteilen sowie bei den vier Schulen in der Eisenbarthstadt.
Neuer Name "Leonet"
- Im Sommer 2021 wurde aus "Amplus" das Unternehmen "Leonet". Dabei steht "Leo" als Referenz zum bayerischen Wappen.
- Das Telekommunikationsunternehmen ist seit über 13 Jahren auf dem bayerischen Breitbandmarkt mit Schwerpunkt "ländlich geprägte Gebiete" aktiv.
- Vertraglich hat sich mit dem neuen Firmennamen nichts geändert.
- Aktuell betreibt Leonet in Bayern über 3500 Kilometer Glasfasernetze in 190 Kommunen in 20 Landkreisen.
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