Als Stadtmarketing bezeichnet man die Gesamtheit aller Maßnahmen, welche die Lebensqualität und das Image einer Stadt fördern. „Und auch die Kommunikation nach innen und außen“, ergänzt Bürgermeister Rudolf Teplitzky. Bei der Vorstellung von Margit Boch (36) ist auch Sigrid Breitschafter von der Tourist-Info dabei. Schließlich gibt es hier besonders viele Schnittstellen.
„Die Findungsphase läuft noch“, erklärt Breitschafter und Margit Boch bedauert, dass die Corona-Pandemie bisher einiges ausbremste. Doch sie ist voller Lob über ihre Kollegen und den Chef: „Mit dem jungen Bürgermeister gibt es die Chance, dass man vieles auf die Füße stellen kann.“
Die gebürtige Prackendorferin lebt in Bodenwöhr und bringt alle Voraussetzungen für die Stellenbeschreibung mit: Nach der Ausbildung zur Veranstaltungskauffrau war sie sieben Jahre selbstständig tätig (Event-Management). Es folgte eine Anstellung als Produktmanagerin (vegane Lebensmittel), sowie IHK-Weiterbildungen zur E-Commerce-Managerin, Fremdsprachenkauffrau und Social-Media-Managerin.
Informieren statt spekulieren
"Ich hab die Ausschreibung gelesen und gedacht, das passt", sagt sie lachend und schwärmt von der Vielschichtigkeit der Stelle (siehe Kasten). Auch Bürgermeister Rudolf Teplitzky freut sich über die qualifizierte neue Mitarbeiterin. Schließlich will er mit dem Stadtmarketing so einiges erreichen. Dazu gehört, die Bürger mit Fakten zu informieren. Denn schon bei der Wahlwerbung stellte er fest: "Vieles wird schlechtgeredet, obwohl es tolle Sachen sind." Margit Boch kümmert sich jetzt mit Pressemeldungen beziehungsweise Einträgen in den sozialen Medien und auf der städtischen Homepage darum, "dass die Bürger wissen, um was es geht und sie nicht wild spekulieren müssen".
Noch vor der Sommerpause ist zudem ein Bürger-Informationsblatt geplant, welches zwei- bis viermal im Jahr verteilt werden soll. Gedacht ist an Einblicke in die Stadtverwaltung als modernen Dienstleister. Neben Margit Boch sind hier auch Rudolf Teplitzky und Sigrid Breitschafter "im Boot".
"Hinter den Kulissen passiert einiges", erklärt Boch. Schon ausgereift ist die Gründung eines Bürgervereins mit Termin am 9. Juli. "Viele wollen sich bei Themen, wie beispielsweise der Biodiversität einbringen. Dies soll ein Angebot dafür sein", erklärt Teplitzky. Er denkt an eine Vernetzung von Tourismus, Wirtschaft, Handel, Gastronomie und Vereinen. Und er will den Slogan "Oberviechtacher Land - Goldstück Bayerns" als ein Alleinstellungsmerkmal in den Mittelpunkt hieven. "Goldstücke haben wir viele, da passt nahezu alles rein", ergänzt Sigrid Breitschafter, die damit seit Jahren für eine positive Darstellung der Eisenbarth-Stadt wirbt. Welche Vision hat Margit Boch? "Das Mittelzentrum Oberviechtach als Kulturstadt prägen", fällt ihr dazu sofort ein. Dabei denke sie an kleine Konzerte, die mehr Lebensqualität versprechen: "Wir wollen die Stadt attraktiv für Leute machen, die hier wohnen oder herziehen wollen."
Ein Aufbruch
Der Bürgermeister setzt auf das neue Netzwerk für Kommunikation und Dialog. So ist er bereits aktiv dabei, die in der Corona-Pandemie gebeutelte Gastro-Struktur gut zu verpacken und mehr Gemeinschaft möglich zu machen. Er berichtet kurz vom zweiten Runden Tisch mit den örtlichen Gastronomen in der Vorwoche: "Das Interesse ist da. Es gibt gute Ansätze."
Die Schaffung einer Stadtmarketing-Stelle sieht er als Aufbruch für ein neues Selbstwertgefühl: "Wir müssen die Ärmel hochkrempeln und stolz auf Oberviechtach sein." Der Bürgermeister, der es innerhalb kürzester Zeit geschafft hat, Gräben im Stadtrat zu schließen, spricht von Mehrwert, "wenn Kommune und Bürger Hand in Hand gehen". "Die Gemeinde ist nicht die Stadtverwaltung, sondern es sind alle Bürger", bekräftigt Rudolf Teplitzky. Als zielführend bezeichnet er die Einführung von projektbezogenen Workshops.
Übrigens: Die neue Rathaus-Mitarbeiterin ist auch für die Planung des auf 2022 verschobenen Heimatfestes (4. bis 11. Juli) zuständig.
"Wir müssen die Ärmel hochkrempeln und stolz auf Oberviechtach sein."
Aufgaben des Stadtmarketings
- Netzwerk für Kommunikation und Dialog mit dem Ziel: Ein positives Image der Stadt fördern und festigen und damit mehr Lebensqualität erreichen
- Kooperationen fördern: Die Verbindungen von Menschen und Unternehmen steigern.
- Veranstaltungen organisieren, wie beispielsweise kleine Konzerte oder das auf nächstes Jahr verlegte Heimatfest (4. bis 11. Juli 2022).
- Kommunikation: Die sozialen Netzwerke, wie Facebook und Instagram, mit Stadtnachrichten "füttern". Geplant ist ein Bürger-Informationsblatt sowie die Neugestaltung der städtischen Homepage.
- Gründung eines Bürgervereins, um miteinander die Stärken der Stadt ("Goldstücke") aufzuzeigen.
- Tourismus: Das gesamte Potenzial "aus einem Guss" darstellen.
- Wer Anregungen oder Vermarktungsideen für das Oberviechtacher Land hat, kann sich bei Margit Boch melden (boch[at]oberviechtach[dot]de oder Telefonnummer 09671/307-43).
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