Der erlebnisreiche Gold-Lehrpfad mit seinen drei Routen führt entlang der heute noch reichlich vorhandenen historischen Spuren des mittelalterlichen Goldabbaus mit unzähligen Bodendenkmalen wie Schürfgruben, Halden, Seifenhügel und Pingen. Und er verbindet in einzigartiger Weise idyllische Natur und regionale Geschichte.
Der Goldbergbau in der Langau wurde bereits 1318 urkundlich belegt. Das Gebiet gilt als bestens untersucht, nachdem 1982 die Preussag AG mit der TU München (Dr. Gerhard Lehrberger) daran ging, dem Gold wieder auf die Spur zu kommen. Wer nach Oberviechtach kommt, sollte deshalb die Wanderstiefel schnüren und sich zu den goldführenden Bächen mitten im Wald aufmachen. Ausgangspunkt ist der Info-Pavillon bei Gütting/Unterlangau. Hier wird die Geschichte des Goldabbaus auf Schautafeln dargestellt. Diese finden sich aber auch entlang der Strecke. Wer will, kann sich zudem als Goldwäscher versuchen. In den Sommermonaten werden öffentliche Termine über die Tourist-Info angeboten.
Abstecher zum "Greiner-Weiher"
Leiterin Sigrid Breitschafter kennt die Geheimnisse um den alten Bergbaustollen oder das sagenumwobene "Gütting-Loch". Und sie weiß, wo nicht nur die Sonne im Forellenbach oder im Braunbeergraben golden glitzert. Ihr Tipp: Ein Abstecher zum wildromantischen "Greiner-Weiher" mit Resten der ehemaligen Schleife. "Unsere herrliche Natur entlang der drei goldenen Pfade mit Einblicken in die Goldgräberzeit ist schon etwas Besonderes", bekräftigt die Touristikerin. Sie freut sich, dass zum Jubiläum ein vom Bauhof aufgestellter Zwiesel (Astgabel) den Eingang zum Gold-Lehrpfad weist, und unternehmungslustige Wanderer in die Natur lockt. Das Jubiläum "10 Jahre Goldlehrpfad" wird am Sonntag, 12. Juni 2022, ab 13.15 Uhr an der Info-Stelle gefeiert. Ab 13.45 werden stündlich drei Rundwanderungen zum Forellenbach angeboten.
Gütting-Rundwanderweg
Der Weg mit einer Länge von 3,5 Kilometern führt über das "Gütting-Loch" mit Golderz-Zone. Hier gab es früher einen Bergbaustollen. Idyllische Waldwege säumen die goldführenden Bäche Murach, Tannerlbach, Braunbeergraben und Forellenbach. Bei geführten Wanderungen wird hier Halt zum Goldwaschen mit Goldwäscher-Diplom gemacht. Weiter führt der Waldweg durch zahlreiche Schürfgruben und Abraumhalden des mittelalterlichen Goldabbaus zurück zum Info-Pavillon. Vorher lohnt sich ein kleiner Abstecher zum "Greiner-Weiher" mit den Resten der ehemaligen Schleife als eindrucksvolles Stück Industriegeschichte.
Falzbachweg mit Totenbrettern
Die Route "auf den Spuren der Vorfahren" ist 3,9 Kilometer (einfach) lang und bietet wunderbare Fernblicke. Der Weg führt in nördliche Richtung auf dem ehemaligen "Langauer Kirchensteig". Am Wegesrand befinden sich sogenannte Marterl. Die Seifenhügel am Falzbach stellen eindrucksvoll dar, welche Tonnen von Material von den Goldwäschern auf der Suche nach dem Edelmetall bewegt wurden. Und es gibt eine sehenswerte Totenbretter-Gruppe als altes, fast ausgestorbenes Brauchtum zu sehen.
Stangenberg-Runde
Der Rundwanderweg (2,9 Kilometer) startet an der Straße zwischen Oberlangau und Pirk (ab Info-Tafel) und führt durch die tiefen Wälder des sagenumwobenen Stangenbergs. Über die "Felsklamm" mit ihren bizarren, moosbewachsenen Felsen geht es zum höchsten Punkt des Oberviechtacher Landes. Der Weg führt steil bergauf bis zur Silbergrube mit Stolleneinbruch. Am ehemaligen Hofgut des Stangenberg-Bauern öffnet sich ein idyllischer Platz für eine kurze Rast.
Erlebnis "Goldwaschen"
- Geführte Wanderungen zu den alten Waschplätzen mit aktiven Goldwaschen in den Bächen.
- Ausrüstung mit Waschpfanne und Sieb wird gestellt.
- Öffentliche Termine 2022 ab 28. Mai, 12. Juni (Jubiläumstour), 18. Juni, 25. Juni, 16. Juli, 23. Juli, 5. August, 13. August, 20. August, 26. August, 2. September, 10. September.
- Gruppenführungen ab acht Personen nach Vereinbarung.
- Näheres unter Telefon 09671/307-16 (Tourist-Info) oder auf der Homepage www.oberviechtach.de.

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