"Da sind deutlich mehr Katzen unterwegs, als wir vermutet haben": Für den Pfreimder Bürgermeister Richard Tischler steht deshalb zwei Wochen nach dem Start der Kastrationsaktion für streunende Katzen fest, dass ein Fortsetzung unumgänglich ist. Genau 21 Katzen habe man inzwischen behandelt und wieder in die Freiheit entlassen, keine einzige von ihnen konnte einem Besitzer zugeordnet werden. Und noch immer werden in den aufgestellten Fallen weitere Tiere gefangen, die keine Tätowierung im Ohr haben: ein Zeichen, dass sie noch immer fruchtbar sind. "Eigentlich hatten wir bis jetzt nur Katzen, die noch nicht tätowiert waren", so die Bilanz. In Rücksprache mit Tierärztin Elisabeth Schichtl habe man deshalb entschieden, die Aktion zu verlängern.
"Wenn wir unsere Aktion jetzt stoppen und sich im Herbst wieder Katzen vermehren, dann wäre alles vergebliche Liebesmüh", sagt der Rathauschef, dem ein Bürger aus Untersteinbrach mit dem Einsammeln der täglich produzierten Kothaufen in seinem Garten drastisch vor Augen geführt hatte, dass Handlungsbedarf besteht. "Wir wurden auch von Veterinäramt aufgefordert, etwas zu unternehmen", rechtfertigt der Bürgermeister die Aktion die auch mit dem Tierheim in Schwandorf abgestimmt war. Denn auch dort sind die Kapazitäten für eine Aufnahme begrenzt, so viele Katzen können einfach nicht vermittelt werden, und dann sind da auch noch die Kosten für die medizinische Behandlung.
Tatsächlich waren die bisher gefangenen Katzen teilweise in einem desolaten Zustand, berichtet der Bürgermeister. Katzenschnupfen und Entwurmung standen zusätzlich zur Kastration an, bevor es zurück in die Freiheit ging. 100 bis 140 Euro kostet das pro Katze, die in der Pfreimder Kleintierpraxis landet. Immerhin, in einem Fall hat eine Frau aus Untersteinbach die Patenschaft für eine Katze und damit die Kosten für die Behandlung übernommen, nicht zuletzt deshalb, weil sie sich auch fürs Füttern in der Verantwortung sah. "Wir appellieren an alle, die streunenden Tiere grundsätzlich nicht zu füttern, sie würden sich sonst noch mehr vermehren", heißt es aus dem Rathaus. Nicht einzuwenden hat die Stadt dagegen, falls Bürger für einzelne Tiere eine Patenschaft übernehmen. Das spart schließlich Geld, das die Stadt andernorts sicher gut gebrauchen kann.
"Wenn wir unsere Aktion jetzt stoppen und sich im Herbst wieder Katzen vermehren, dann wäre alles vergebliche Liebesmüh."
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