FC-Bayern-Fanclub Plößberg steht kurz vor der Auflösung

Plößberg
25.07.2022 - 12:39 Uhr
OnetzPlus

Egal ob Grillfest, Stadion-Fahrten oder Rama-dama-Aktion: Immer weniger Zuspruch fanden die Aktionen des FC-Bayern-Fanclubs Plößberg. Corona machte den Vereinsaktivitäten restlos den Garaus. Der Verein steht vor der Auflösung.

Soll der FC-Bayern-Fanclub Plößberg weiter bestehen bleiben oder ist es sinnvoller, den Verein aufzulösen? Mit dieser ernsten Frage wendet sich der Vorstand des Vereins an seine Mitglieder. Denn seit 2019 ruht das Vereinsleben coronabedingt. Das Vorstandsteam registrierte aber auch schon vor der Pandemie immer weniger Zulauf bei den angebotenen Aktionen, stellte eine gewisse Trägheit und Vereinsmüdigkeit fest.

Schriftführer Rainer Weiß erinnert etwa an Grill- oder Barabende, die nur sehr mäßig besucht waren. Auch das Interesse an der jährlichen Rama-dama-Aktion hatte in den Jahren vor Covid stark nachgelassen. "Für unsere Fahrten erhielten wir nur Karten für Spiele unter der Woche, die zudem wenig attraktive Gegner betrafen. Wir konnten die Karten unter unseren Mitgliedern nicht absetzen und mussten sie an befreundete Clubs weitergeben", erläutert Weiß weitere Gründe. Stadion-Fahrten wurden schon länger nicht mehr in Eigenregie veranstaltet und auch die Mitfahrgelegenheiten mit anderen Clubs wurden kaum angenommen, erklärt er. Auch Nachwuchs zu finden und Leute, die sich engagieren, fiel immer schwerer. Bei Versammlungen waren die Vorstandsmitglieder meist unter sich. Die Verantwortlichen halten es außerdem nicht für richtig, jährlich einen Mitgliedsbeitrag einzuziehen, wenn der Verein nur wenige oder keine Aktivitäten anbieten kann.

Einzig sinnvoller Schritt

"Es ist wenig wahrscheinlich, dass sich die Situation grundlegend ändert, wenn nicht die Mitglieder mehr Interesse am Vereinsleben zeigen", teilt der Fanclub mit. Deshalb stand beim ersten Treffen des Vereinsvorstandes nach der pandemiebedingten Auszeit Ende Juni die Zukunft des Vereins auf der Agenda. Nach kurzer Diskussion waren alle Teilnehmer der Sitzung der Meinung, dass eine Auflösung der einzig sinnvolle Schritt ist.

Als letzter Versuch, den Verein zu retten, wurde Schriftführer Rainer Weiß beauftragt, einen Brandbrief an die Mitglieder zu verfassen, in dem sie nochmals aufgefordert werden, sich zu engagieren, wenn sie die drohende Auflösung verhindern wollen. Wenn jemand Interesse an einem Vorstandsposten hat, soll er oder sie sich bei Vorsitzendem Christian Trißl melden. Im Falle des Weiterbestehens des Fanclubs erklären sich die bisherigen Vorstandsmitglieder bereit, weiterhin mitzuarbeiten.

Vermögen geht an Gemeinde

Eine außerordentliche Generalversammlung, in der die Auflösung des Vereins Thema ist, wurde für Samstag, 30. Juli, um 20 Uhr im Gasthof "Schwarzer Adler" angesetzt. Für einen Beschluss müsste mindestens die Hälfte der Mitglieder anwesend sein. Derzeit sind im Verein 87 Personen organisiert. Vertreten ist jede Altersschicht. Dabei sind viele Jugendliche, aber auch Familien mit ihren Kinder. Die Mitglieder kommen teils auch aus Falkenberg oder Friedenfels, informiert Weiß. Aufgrund der Besuchszahlen bei den jüngsten Veranstaltungen glaubt er nicht, dass die erforderlichen 44 Mitglieder zur Generalversammlung kommen werden. Dann muss eine zweite Versammlung abgehalten werden, bei der die einfache Mehrheit der anwesenden Mitglieder genügt.

Abschließend weist Weiß auf einen wichtigen Punkt im Falle einer Auflösung des Fanclubs hin: die Verwendung des Vereinsvermögens. Die Satzung bestimmt, dass das zu dieser Zeit vorhandene - nicht unbedeutende - Vermögen zur wohltätigen Verwendung an die Gemeinde Plößberg übergeben wird. Der Vorstand beziehungsweise die Generalversammlung behält sich aber das Recht vor, der Marktgemeinde Vorschläge zur Verwendung zu unterbreiten. Darüber wollen sich die Vorstandsmitglieder nochmals beraten.

 
 

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