Generationentreff will Jung und Alt zusammenbringen

Plößberg
27.10.2022 - 13:07 Uhr

Zehn Jahre vergingen, bis aus dem ehemaligen Wohnhaus in der Blumenstraße 22 ein Mehrgenerationenhaus entstand. Nach drei Jahren Bauzeit wurde der Treffpunkt nun eingeweiht.

Mit der Einweihung des frisch sanierten Generationentreffs wurden auch die zwei neuen Quartiersmanager vorgestellt: Reinald Roderer und Ralf Back verrichten schon seit einigen Wochen ihre Arbeit im Büro ihrer neuen Arbeitsstelle. Städtebaulicher Berater Dr. Klaus Zeitler nutzte die Einweihung des Gebäudes als Gelegenheit, um die beiden Quartiersmanager und ihre Aufgaben vorzustellen.

Man habe bewusst eine Zweiteilung der Stelle angestrebt, damit sowohl jemand, der Plößberg hervorragend kennt, als auch jemand mit dem Blick von außen hier tätig ist. Die Quartiersmanager können bei sozialen Angelegenheiten kontaktiert werden und sollen sich um Projekte im Bezug zum demografischen Wandel kümmern. "Nutzen Sie die Chance und bringen Sie Ihre Ideen zu den beiden," forderte Zeitler die Plößberger auf, sich so gemeinsam um die Belebung der "sozialen Mitte" rund um den August-Horn-Park zu kümmern.

Auch die beiden Seniorenbeauftragten Angelika Müller und Tanja Schedl wurden an diesem Nachmittag vorgestellt. Sie sammelten bereits erste Ideen und möchten bekannte Themen wie "Handy kann jeder" wieder aufleben lassen. "Die verschiedenen Beauftragten in der Gemeinde sind ein gutes Zeichen dafür, dass vor Ort alle Generationen eingebunden sind", freute sich Julian-Andre Koch von der Zukunftswerkstatt Kommunen (ZWK). Er begleitet die Gemeinde Plößberg dabei, den demografischen Wandel zu gestalten.

Gemeinschaft stärken

"Ich freue mich auf ein lebendiges Plößberg", sagte Bürgermeister Lothar Müller bei der Feier am vergangenen Dienstag. Dabei blickte er in einen gut gefüllten Gemeinschaftsraum im Generationenhaus. Er verglich das Gebäude mit dem Kulturzentrum der Partnergemeinde in Goczałkowice-Zdrój (Polen), die eine kleine Abordnung um den Bürgermeister kürzlich wieder besuchte. Wie bei der Partnergemeinde soll auch in Plößberg das Haus die Gemeinschaft stärken, Ehrenamt fördern und die Begegnung mit den Beauftragten für Jugend, Familie, Behinderte und Senioren ermöglichen. Es solle ein Treffpunkt für Jung und Alt werden. Müller dankte allen Beteiligten, die das Projekt begleitet haben und in Zukunft an einer lebendigen Gemeinschaft mitarbeiten werden.

Es war ein langer Weg zum Generationenhaus. Nach dem Kauf des Grundstücks 2012 starteten fünf Jahre später die Planungen für das Gebäude. Der Spatenstich für die Sanierung des Mehrgenerationenhauses ging dann im September 2020 über die Bühne. Geplant war damals die Fertigstellung nach einer Bauzeit von einem dreiviertel Jahr im April 2021. Dieser Plan konnte aufgrund der Corona-Pandemie und wegen Lieferengpässen nicht eingehalten werden. Erst eineinhalb Jahre später als vorgesehen, kann der Generationentreff seiner Bestimmung übergeben werden. Insgesamt kostete die Umsetzung 1,2 Millionen Euro. Die Regierung bezuschusste die Maßnahme mit 915 000 Euro.

Erste Aktivitäten vereinbart

Im Erdgeschoss teilen sich Nachbarschaftshilfe, Jugend-, Senioren-, Familien- und Behindertenbeauftragte ein Büro. Nebenan gibt es ein Besprechungszimmer mit Teeküche. Zum Erdgeschoss gehören zudem eine behindertengerechte Toilette und ein großer Gemeinschaftsraum, der jeweils von der Straße und vom Innenhof zu erreichen ist. Den könnten freie und organisierte Gruppen oder Initiativen, Jugendliche, Senioren oder auch die benachbarte Kinderkrippe nutzen. Wann die Mietwohnung im Dachgeschoss bezogen werden kann, hängt davon ab, ob die Räumlichkeiten im Erdgeschoss für das Quartiersmanagement ausreichend sind, hieß es bei der Feier. Sobald hier feste Strukturen geschaffen sind, werde auch die Zukunft der möglichen Wohnung endgültig geklärt.

Den Segen für das Haus und für alles, was darin geschieht, erbaten der katholische Pfarrer Thomas Thiermann und der evangelische Pfarrer Klaus Weber. Sie wünschten sich, dass mit Gottes Segen dieser Treffpunkt in der Mitte des Ortes ein voller Erfolg werde. Auch die Paffer wollen dort Treffen mit verschiedenen Gruppen abhalten. Beim anschließenden gemütlichen Beisammensein vereinbarten erste Gruppen bereits Termine mit den Quartiersmanagern. Etwa treffen sich die Familienbeauftragten des Landkreises Tirschenreuth im November dort.

Hintergrund:

Mehrgenerationenhaus

  • Grundstückskauf: 2012
  • Baustart: September 2020
  • Fertigstellung: Herbst 2022
  • Kosten: 1,2 Millionen Euro
  • Förderung: 915.000 Euro von der Regierung der Oberpfalz
 
 

Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.