Großputz am Weißenstein

Pullenreuth
09.09.2019 - 14:40 Uhr

Die Burgruine Weißenstein ist zweifelsfrei ein beliebtes Wanderziel. Dank vieler Restaurierungs- und Pflegemaßnahmen ist der markante Aussichtspunkt zum Schmuckstück im Steinwald geworden. Vor wenigen Tagen wurde dort fleißig gearbeitet.

Die Helfer kamen aus Bayern und Baden-Württemberg. Betreut wurden die jungen Naturfreunde von einem Team um Walter Seltmann (vorne rechts, knieend).

Mit der Zeit holt sich die Natur alles zurück. „Das lässt sich gar nicht vermeiden“, erklärt Norbert Reger von der Gesellschaft Steinwaldia, der an die Burgruine Weißenstein gefahren ist, um dort nach dem Rechten zu sehen. Oberpfalz Medien hat ihn dabei begleitet. Dass am historischen Denkmal – trotz der gesperrten Straße – ein paar Autos stehen, verwundert den Vorsitzenden der Steinwaldia nicht. Das sei schon so in Ordnung, erklärt der ehemalige Revierförster aus Arnoldsreuth und verweist auf die Jugendlichen und ihre Begleiter, die am Fuß des Weißensteins ihre geplante Arbeit aufgenommen haben. Ziel der versprochenen Unterstützungsarbeit sei es, das Gelände rund um den Weißenstein vom Wildwuchs zu befreien, informiert Reger, mit dem die Aktion auch abgesprochen wurde. Hinzu kommt auch Naturpark-Ranger Jonas Ständer, der sich Werkzeug geschnappt hat, um mitzuhelfen. Er ist seit ein paar Wochen im Steinwald tätig, um zusammen mit seiner Kollegin Amelie Nöth den Naturpark zu betreuen.

Die 20 rührigen Jugendlichen und Erwachsenen stammen aus Kappelrodeck im Ortenaukreis (Baden-Württemberg) und Eschenbach in der Oberpfalz. Ein weiterer Mithelfer kommt aus Würzburg. Sie gehören zur „Waldjugend“, eine Organisation der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald. Auf Einladung von Norbert Reger sind sie für ein paar Ferientage hier zu Gast. Ihre Zelte haben die Naturfreunde an der Glasschleif aufgeschlagen. Von dort sind sie bereits in der Früh zu der Burgruine aufgebrochen, um dort sauber zu machen. „Bereits im vorigen Jahr reifte die Idee, neben der heimischen Biotop-Pflege, dem Bauen von Nistkästen und deren Kontrolle, einmal auch das Gelände rund um den Weißenstein zu säubern“, erklärt Waldjugend-Horstleiter und deren Sprecher Walter Seltmann. „Wenn wir ein Zeltlager organisieren, gehört auch die Arbeit dazu.“ Kennengelernt habe man das Ausflugsziel „Weißenstein“ bereits im vorigen Jahr, ergänzt der Eschenbacher, dessen Ortsgruppe – genauso wie die aus dem Badischen Kappelrodeck - vor 50 Jahren ins Leben gerufen wurde. Als 14-jähriger trat Seltmann der Organisation bei. Selber habe er schon viele Bäume gepflanzt, die - wie er sagt - „jetzt groß gewachsen sind.“ Gezählt habe er sie aber nicht. Nur ein halbes Dabeisein gebe es bei der Waldjugend nicht, verweist er an anderer Stelle auch auf die zahlreichen weiteren Aktivitäten seiner engagierten Schützlinge aus den beiden Bundesländern.

Die Jugendlichen - viele mit Werkzeugen - arbeiten voll motiviert und Hand in Hand. Nach und nach verschwindet das was stört und was weggeschnitten soll. Zum Einsatz kommt wenig später auch die Motorsense. Langsam werden der Weg und der Blick zum Weißenstein wieder frei. „Für solch eine Aktion braucht man die entsprechenden Leute“, lobt Seltmann seine Helfer. Dass die Aktion „Weißenstein“ allen Spaß macht merkt man allen Beteiligten an. Seltmann schwärmt von der „schönen“ Steinwald-Gegend und betont – wieder mit Blick – auf die Arbeit vor Ort: „Es ist wichtig, den Sinn der Vormittags-Aktion zu erklären.“ Als Belohnung winkt eine Brotzeitpause mit Semmeln, Leberkäs, Getränken und Gesprächen. Spendiert wird das Essen von der Gesellschaft „Steinwaldia“. Man sei dankbar für den geleisteten Einsatz, ergänzt Norbert Reger. Für den Nachmittag sei eine Geisterwald-Wanderung, nahe der Glasschleif geplant, fügt der Arnoldsreuther hinzu. Der Spazierweg – so Reger - wurde im vorigen Jahr - aber von anderen Jugendlichen - auf Vordermann gebracht.

Sägen und wegtragen: die Helfer arbeiteten Hand in Hand, um das Gelände rund um den Weißenstein vom Wildwuchs zu befreien.
Dass es der Waldjugend Spaß machte, konnte man aus ihren ihnen Gesichtern herauslesen.
Unterstützung leistete auch Naturpark-Ranger Jonas Ständer (links).
Am Schluss folgte der „Feinschliff“ mit der Motorsense.
Mehr und mehr arbeitete sich die „Waldjugend“ voran. Ziel war es bis gegen Mittag fertig zu sein.
 
 

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