Enteht in der Gemeinde Reuth ein Photovoltaikkraftwerk?

Reuth bei Erbendorf
14.05.2023 - 09:46 Uhr
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Auf einer Fläche von 60.000 Quadratmetern will bei Ödwalpersreuth eine Betreiberfirma eine Freiflächenphotovoltaikanlage errichten. Zur Anfrage waren sich die Reuther Gemeinderäte einig.

von fks
Entsteht im Kreuzungsbereich zur B 299 eine Freiflächenphotovoltaikanlage? Die Kriterien der Gemeinde erfüllen die bisherigen Planungen. Auch soll die Gemeinde finanziell beteiligt werden.

Eine Anfrage erreichte die Gemeinde Reuth im April 2023 für die Errichtung einer Freiflächenphotovoltaikanlage bei Ödwalpersreuth. Die benötigte Fläche soll rund 60.000 Quadratmeter betragen, darauf soll eine Anlage mit 6 Megawatt Peak (MWp) errichtet werden.

Im vergangenen Jahr hatte der Gemeinderat eine Richtlinie erlassen, anhand derer Kriterien Standorte geprüft werden sollen. „Mit 14 Punkten erfüllt dieses Vorhaben unsere Voraussetzungen“, erklärte Bürgermeister Werner Prucker in der vergangenen Gemeinderatssitzung. Demnach könne die Gemeinde diese Anlage zulassen.

Ähnlich sahen es auch die Fraktionsvorsitzenden der drei im Gemeinderat vertretenen Parteien CSU, FW und SPD. „Solange wir die zwei Prozent Anteil an der Gemeindefläche noch nicht erreicht haben“, sagte Helmut-Stefan Neugirg (CSU), „wollen wir uns dem nicht verschließen.“ Dies unterstützte Albert Bader (FW): „Irgendwo muss der Strom ja herkommen“, sagte er unterstützend, „und unser Forderungskatalog wird entsprechend erfüllt.“ Auch Irene Meinzinger (SPD) stimmte zu: „Wir wissen um die Bedenken der betroffenen Bürger, aber wir müssen auch Vor- und Nachteile gegeneinander abwiegen.“

Positiv erwähnte Prucker, dass zwar keine Bürgerbeteiligung vorgesehen sei, aber die Betreiberfirma werde neben der Gewerbesteuer auch rund 13.000 Euro jährlich als sogenannten „Solarpfennig“ an die Gemeinde zahlen. Betreiber dürfen einer Gemeinde 0,2 Cent pro Kilowattstunde zukommen lassen.

Bauanträge

Der Gemeinderat gab sein Einverständnis zum Umbau eines Wohnraumes zu einem gewerblichen Laden in Reuth. „In der dortigen Bäckerei soll erweitert werden“, erklärte der Bürgermeister. Helmut-Stefan Neugirg (CSU) freute sich über die Entwicklung: „Wir dürfen froh sein, dass dort jemand die Bäckerei übernommen hat und wollen dem nicht im Weg stehen.“

In Letten soll an einem Wohnhaus ein weiterer Eingang entstehen. „Der Bebauungsplan gilt dort schon sehr lange“, erklärte Prucker, „ist aber nicht mehr zeitgemäß.“ Die Planungen der Bauherren seien nicht im Einklang mit den bestehenden Regeln, daher beschloss der Gemeinderat einstimmig, dass die geplanten Abweichungen durchgeführt werden dürfen.

Ein Neubau soll im Holunderweg in Premenreuth entstehen. Die Bauherren beantragten ebenfalls eine Befreiung vom dortigen Bebauungsplan und der Gemeinderat gab hier einstimmig sein Einvernehmen. „Es ist schön, wenn Bürger sich bei uns niederlassen“, sagte unter anderem Albert Bader (FW).

Änderungen

Der vierten Deckblattänderung des Flächennutzungsplanes zu Bahnausbauarbeiten in der Nachbargemeinde Krummennaab stimmte der Gemeinderat zu. Auch die Planungen der Gemeinde Wiesau für ein Sondergebiet „Energiepark Triebendorf Ost“ und eine nötige Deckblattänderung des Flächennutzungsplans erhielten die Zustimmung der Reuther Gemeinderäte.

„Wir müssen auch ein Deckblatt ändern“, informierte Prucker: Bei der Aufstellung des Flächennutzungsplanes wurde der Entwurf der Firma Bartsch gebilligt. „Wir haben noch ein paar Grundstücke mit aufgenommen, die gefehlt haben“, erklärte der Bürgermeister die Änderungen. Jetzt werden in einem nächsten Schritt die Öffentlichkeit sowie die Träger öffentlicher Belange mit einbezogen.

Sanierung

Saniert wird die Gemeindeverbindungsstraße von Premenreuth nach Ödwalpersreuth. Der Gemeinderat beschloss die Kostenbeteiligung von rund 280.000 Euro. Die meisten Arbeiten werden im Zuge von Kernwegenetzsanierungen übernommen, ein kleiner Teil von der Kreuzung an der B 299 war hiervon aber ausgeschlossen und wird von der Gemeinde entsprechend übernommen. Für die Gemeinde bleiben demnach rund 100.000 Euro Eigenbeteiligung für diese Sanierungsmaßnahme.

 
 

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