Der Verein "TourneeOper" aus Schwetzingen hat ein Theaterstück für Grundschulklassen konzipiert, um sie spielerisch auf den Brandschutz und das richtige Verhalten in Gefahrensituationen hinzuweisen. Dabei erleben drei Schauspieler mögliche Gefahren durch Feuer im Alltag – und weisen immer wieder darauf hin, dass Kinder nicht ohne Erwachsene mit Feuer spielen sollten. Die Premiere des Stücks „Marco und das Feuer“ fand am Dienstag, 23. Mai, in der Schnaittenbacher Schulturnhalle statt. Es war der Auftakt für insgesamt 30 Auftritte in Bayern.
Nach offiziellen Angaben des Vereins "TourneeOper" kommt es jährlich in Deutschland zu rund 200.000 Brand-Einsätzen der Feuerwehr. Dabei kommen rund 500 bis 700 Menschen ums Leben. Die Zahl der Verletzten sei zehnmal so hoch. Das Theaterstück der "TourneeOper" schneidet zusätzliche Gefahrensituationen an, zu denen die Schauspieler die passenden Lösungen anbieten.
Rauch in der Grundschule
Gespannt blicken die Schnaittenbacher Grundschüler nach vorne auf die Bühne. Plötzlich steigt Rauch auf. Ein Rauchmelder beginnt zu piepsen. Die Kinder springen auf und versuchen, Marco, die Hauptfigur des Brandschutz-Präventionstheaters, zu unterstützen. Sie wollen ihm dabei helfen, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Eine gespielte Situation thematisiert brennendes Fett in einer Pfanne. Marco ist alleine in der Küche. Über dem Herd eine Rauchwolke. Beinahe hätte Marco das Feuer mit Wasser gelöscht, doch seine Mutter eilt in letzter Minute in die Küche und löscht den Brand, in dem sie einen Deckel auf die Pfanne setzt. Im Nachgang erklärt ihm sein Vater, ein Feuerwehrmann, dass man solche Brände niemals mit Wasser löschen darf. Dabei zeigen ihm seine Eltern eine Löschdecke, die in solchen Fällen über das Feuer geworfen werden kann.
Marco und sein Freund Philipp verabreden sich zu einem geheimen Treffen. Ohne ihre Freundin Lucie. Sie ist stets vorsichtig und betont die Gefahren, die von einem Feuer ausgehen können. Dadurch ruft sie den Schülern immer wieder die Risiken ins Bewusstsein. Auch die Traumfiguren Angelina und Jack, die Marco erscheinen, vermitteln wichtige Hinweise im Umgang mit Feuer. Angelina, die "gute Fee", erklärt den Kindern, was zu tun ist. Ihr gegenüber steht Jack. "Er ist der Feuerteufel, der dazu verleitet, gefährliche Situationen auszuprobieren", sagt Kay Kompenhans, Geschäftsführer der "TourneeOper".
Aktionstag im Pausenhof
Am Ende der Show zünden Marco und Philipp ein Lagerfeuer an. Die Warnhinweise "Achtung, Brandgefahr" ignorieren die beiden. Plötzlich stehen Kinder aus dem Zuschauerraum auf. In den Farben der Flammen gekleidet, gehen sie um die beiden Jungs herum. Sie symbolisieren den sich ausbreitenden Brand. Lucie ist die Rettung: Mit ihr kommt die Feuerwehr. Weitere Schüler stellen in ihrer blauen Kleidung das Wasser dar, das die Feuerwehr zum Löschen benötigt.
Beim finalen Song "Eins Eins Zwo" singen die Grundschüler mit, strecken die Hände in die Luft und deuten die Zahlen an. Ein Ohrwurm, den die Kinder zuvor in ihren Klassenzimmern einstudiert hatten. In ihm wiederholen sie auch die fünf "W-Fragen", die man bei einem Notruf beantworten muss. Zudem lernen die Schnaittenbacher Schüler durch das Präventionstheater, dass die Feuerwehr auch andere Aufgaben als "nur" löschen hat. Nach dem Auftritt veranstaltet die Feuerwehr einen Aktionstag im Pausenhof, bei dem die Kinder die Feuerwehr aktiv erleben.
Das Präventionstheater zieht nun weiter. Am Mittwoch, 24. Mai, findet noch eine Aufführung in der Oberpfalz, in Wiesau, statt. Danach tourt der Verein in Kooperation mit dem Landesfeuerwehrverband Rheinland-Pfalz in Bayern weiter. Die Versicherungskammer Bayern sponsert das Projekt. "Die Feuerwehren konnten sich für die Aufführung bewerben", sagt Kompenhans.
Was tun, wenn ein Feuer entsteht?
- Löschversuche nur dann, wenn keine Gefahr besteht
- Brennendes Fett oder flüssige Brennstoffe nie mit Wasser löschen (Stichflamme)
- Abschalten von Strom im Gefahrenbereich (Stromschlaggefahr)
- Löschen von der Seite zur Mitte und von unten nach oben
- Kein Betreten der verqualmten Räume (giftige Brandgase)
- Kein Löschen möglich: Feuerwehr rufen (wenn möglich: Schließen von Fenster und Türen)
Quelle: Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe
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