Seit vier Jahrzehnten baut die Familie Rester Erdbeeren an. Beim offiziellen Ernteauftakt am Sonntag auf dem Hof in Grain servierten Stefanie und Johannes Rester den Gästen frischen Erdbeerkuchen mit Früchten aus der Stellage-Haltung. Die 14 000 Pflanzen im geschützten Tunnel ernähren sich von einem Substrat aus Humus, Torf und Kokosfasern. Der Betriebsleiter nennt die Vorteile dieses Anbaus: "Schutz vor Regen, Sonne und Infektionen, gleichmäßige Temperatur von 25 Grad und dosierter Einsatz von Pflanzenschutzmitteln".
Nur wenige Wochen
Seit drei Jahren erprobt die Familie Rester den Stellagen-Anbau unter Dach und befindet sich immer noch in der Entwicklungsphase. "Wir setzen auf Qualität", versichert Johannes Rester. Er muss mit den ausländischen Mitbewerbern konkurrieren, die ihre Produkte viel früher auf den Markt bringen. Ihm bleibt zur Vermarktung nur ein Zeitfenster von wenigen Wochen. Von Anfang Juni bis Ende Juli. "Die Sonderkultur Erdbeere ist ein Nischenprodukt", erklärt der Betriebsleiter. In Bayern gebe es nur fünf Betriebe mit einer Anbaufläche von 13 Hektar. Deutschlandweit seien es 140 Unternehmen mit 300 Hektar.
Die Erdbeeren "aus dem Tunnel" verkauft Stefanie Rester-Schmid im Hofladen. Die Bäckermeisterin aus Burglengenfeld hat in den Rester-Hof eingeheiratet und veredelt die Produkte mit kreativen Ideen. 14 verschiedene Sorten gedeihen auf 1000 Quadratmetern Fläche unter Dach und auf 5,5 Hektar im Freiland. Auf dem Feld können die Kunden die Erdbeeren ab nächster Woche auch selbst pflücken.
Zur Saisoneröffnung bekam die Familie Rester Besuch von der ersten bayerischen Erdbeerkönigin Alexandra Stömmer (24) aus Pfarrkirchen, die sich unter 20 Bewerberinnen durchgesetzt hat und nun die Branche ein Jahr lang repräsentieren darf. Auch Oberbürgermeister Andreas Feller, stellvertretender Landrat Jakob Scharf, Landwirtschaftsdirektor Thomas Nibler und Kreisbäuerin Sabine Schindler waren gekommen und überzeugten sich vom Geschmack der Erdbeeren.
Mit 14 Saisonkräften
Die Großeltern Irmgard und Georg Rester reagierten schon vor Jahren auf die Strukturveränderungen in der Landwirtschaft, eröffneten eine Reiterpension, gründeten einen Betrieb für landwirtschaftliche Dienstleistungen und schufen sich mit der Erdbeerproduktion ein drittes Standbein. Zur Bewirtschaftung des Hofes beschäftigt die Familie 14 in- und ausländische Saisonkräfte.
Die Erdbeere, eine Sonderkultur
- Fünf Betriebe mit 13 Hektar in Bayern, 140 Unternehmen mit 300 Hektar in Deutschland.
- 14 000 Pflanzen unter dem Dach des Rester-Betriebes, 5,5 Hektar auf dem Feld.
- Start für die Selbstpflücker in der nächsten Woche.
- Der Rester-Hof baut 14 verschiedene Sorten an.
- Der Stellagen-Anbau befindet sich im dritten Jahr der Erprobungsphase.
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