Schwandorfer Tierheim stoppt Vermittlung trotz hoher Nachfrage

Schwandorf
23.12.2020 - 09:09 Uhr

Das Schwandorfer Tierheim vermittelt derzeit keine Tiere, obwohl die Nachfrage nach Hunden, Katzen und anderen Haustieren gerade jetzt steigt. Gabriele Hahn hat gute Gründe dafür.

Die Vorsitzende des Tierschutzvereins Schwandorf, Gabriele Hahn, hat die Vermittlung von Tieren bis 10. Januar gestoppt.

Viele Tierheime in ganz Deutschland haben derzeit aufgehört, Tiere zu vermitteln, wie der Deutsche Tierschutzbund in einer Mitteilung bestätigt. „Damit Hund und Katze zu Weihnachten nicht aus einer Laune heraus verschenkt werden“, gibt Pressesprecherin Lea Schmitz zu verstehen.

Darunter ist auch das Schwandorfer Tierheim: Die Vorsitzende des Schwandorfer Tierschutzvereins, Gabriele Hahn, bestätigt diese Auffassung und geht derzeit mit Anfragen vorsichtig um. Im „Corona-Jahr“ gibt es für sie einen zweiten wichtigen Grund für die Zurückhaltung. „Wir wollen unsere Mitarbeiter schützen und haben deshalb das Tierheim für Besucher und Adoptanten bis 10. Januar geschlossen“, erklärt Gabriele Hahn. Anschließend werde das Personal Einzeltermine vergeben und damit die Kontakte steuern.

Schwandorf04.08.2020

Interessenten können sich telefonisch (09431/61606) zu Einzelterminen anmelden und die Tiere kennenlernen. „Die Nachfrage nach Hunden und Katzen war in diesem Jahr sehr hoch“, heißt es in der Mitteilung des Deutschen Tierschutzbundes. Dies kann auch die Vorsitzende des Schwandorfer Tierschutzvereins bestätigen. Sorge bereitet ihr der Rückgang an Spenden. Auch die jährlichen Einnahmen aus Veranstaltungen wie „Tage der offenen Tür“, Feste oder Flohmärkte seien weggebrochen.

Steigende Kosten für Personal, tierärztliche Versorgung und Futter bei sinkenden Einnahmen: Die Corona-Pandemie hat den Tierschutzverein als Träger des Tierheims in Nöte gebracht. Vorsitzende Gabriele Hahn bittet deshalb die Kommunen um eine Sonderförderung im gleichen Umfang wie den bereits vereinbarten Jahresbeitrag, also 50 Cent pro Einwohner. Gleichzeitig schlägt der Träger des Tierheimes eine Anpassung des Jahresbeitrages für 2021 auf einen Euro je Einwohner vor. „Das würde den Sätzen in den meisten anderen Landkreisen entsprechen“, gab Gabriele Hahn zu verstehen. Die Hälfte der Tiere, die auf dem Gelände in Niederhof Unterschlupf finden, werde irgendwo im Landkreis aufgegriffen. „Wir erwarten deshalb, dass sich die Gemeinden entsprechend an den Kosten beteiligen“, erklärt die Vorsitzende.

Der Träger, der neun Personen zur Betreuung und Versorgung der gut 200 Tiere beschäftigt, bekommt zusätzlich Spenden und erzielt Einnahmen aus Veranstaltungen. „Diese Quellen sind seit Corona weggebrochen“, erklärt Gabriele Hahn, die seit 23 Jahren Vorsitzende des Tierschutzvereins Schwandorf mit über 2000 Mitgliedern ist.

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