Ein See in tausend Facetten - die Fotografin Melanie Martinu

Schwandorf
07.10.2022 - 14:48 Uhr
OnetzPlus

Mit ihren Bildern aus der Schwandorfer Seenlandschaft begeistert Melanie Martinu zehntausende Menschen auf Instagram. Dabei will sie selbst nicht im Mittelpunkt stehen. Ihre Bilder und ihre Bildsprache sollen für sich selbst stehen.

Der Mensch hinter den Bildern. In ihren Profilen bei den Sozialen Medien entdeckt man kaum ein Bild, auf dem Melanie Martinu selbst zu sehen wäre. Mit uns hat sie sich über ihr Hobby und die Bedeutung für ihr Leben unterhalten.

Melanie Martinu folgen auf Instagram über 33000 Menschen. Man könnte sie mit gutem Recht als Influencerin bezeichnen. Doch das ist sie nicht. Denn zwischen ihr und vielen anderen erfolgreichen „Instagrammern“ besteht ein großer Unterschied. Ihr geht es nicht darum sich selbst oder irgendwelche Produkte zu verkaufen. In ihren Fotografien fängt sie die Schönheit der Landschaft ein, die sie ihr Zuhause nennt. Und diese Schönheit ihrer Heimat möchte sie zeigen.

Nur sehr selten tauchen zwischen den über 1500 Fotos und Videos in ihrem „Feed“ Orte auf, die weiter als ein paar Kilometer entfernt liegen. Ganz gelegentlich schmuggelt sich ein Bild aus dem Bayerischen Wald oder von der Zugspitze dazwischen. Aber das Gros ihrer Bilder entsteht „direkt vor der Haustüre“ im Schwandorfer Seengebiet und den angrenzenden Gemeinden.

Und es gibt wohl nicht viele Menschen, die den Steinberger See, den Murner See oder die unzähligen kleinen Teiche des Charlottenhofer Weihergebiet so gut kennen, wie Martinu. Dabei ist sie sich auch ihrer Verantwortung für die Natur bewusst. Wo ein Bild entstanden ist, verrät sie nur, wenn es sich sowieso um einen bekannten und touristisch erschlossenen Ort handelt. Wenn das Wetter passt, ist sie mehrmals in der Woche auf der Suche nach diesen besonderen Plätzen und vor allem besonderen Lichtstimmungen, die sie mit ihrer Kamera einfängt. Dabei entstehen farbenfrohe Aufnahmen mit eigenem Stil. „Da heißt es schon öfters mal, das ist wieder ein typisches Melli-Bild, wenn ich etwas poste.“

Neben bekannteren Fotozeitschriften wie die "Chip Foto und Video", die schon Bilder von ihr abgedruckt hat, ist inzwischen auch die Volkshochschule Schwandorf auf Martinu aufmerksam geworden. Daher wird sie in der nächsten Zeit ihren ersten offiziellen Fotokurs abhalten. Natürlich am Steinberger See.

Soziale Medien: Überwiegend positiv - aber nicht nur

Bei all dem Erfolg ihrer Bilder auf Instagram und in anderen Sozialen Medien angesprochen antwortet Martinu zurückhaltend. „Es ist nicht mein Naturell mich in den Vordergrund zu stellen“. Aber natürlich genießt auch sie es, hin und wieder erkannt zu werden. Besonders freut sie aber, dass man durch die Fotografie, und das Erkanntwerden, Freunde finden kann. So ist schon aus manchem zufälligen Treffen an einem ihrer Fotospots eine längere Freundschaft entstanden. „Irgendwer bleibt immer hängen, wenn man mehr Kontakt hat“, lacht Martinu.

Leider gibt es aber nicht nur Menschen, die ihr positiv gegenüberstehen. Als sich vor wenigen Monaten die Zahl ihrer Follower sehr schnell in sehr kurzer Zeit erhöht hat, musste Martinu auch die Schattenseite von Instagram kennenlernen. Durch das fast explosive Wachstum ihres Empfängerkreises und den Erfolg ihrer Bilder nahm auch die Zahl der Neider zu, mit denen sie es zu tun bekam. Mit manchen Unterstellungen und negativen Kommentaren hatte sie zu kämpfen. Zum Glück hat sich dieser „Shitstorm“ relativ schnell wieder gelegt. Aber ein gewisses Grundrauschen an negativen Rückmeldungen ist geblieben. Aber damit kommt sie zurecht: „Wenn jemand neidisch auf mich ist, ist das nicht mein Problem, sondern von dem anderen“.

Keine Zeit für lange Reisen

Zum Glück steht ihre Familie voll und ganz hinter Martinu und ihrem Hobby, das doch einiges an Zeit braucht. „Ich poste drei Bilder jede Woche. Dazu kommt dann noch die Zeit, die ich bei anderen Nutzern like und kommentiere.“ Und die Zeit, die nötig ist, um die Fotos zu machen und zu bearbeiten. „Insgesamt sind das wahrscheinlich schon 10 Stunden in der Woche.“ Ihr Mann ist dabei sowohl treibende Kraft als auch Kritiker: „Ohne seine Unterstützung könnte ich nicht so viel fotografieren. Aber er sagt auch mal ‚Das habe ich von dir schon besser gesehen‘ wenn ihm ein Bild nicht gefällt“.

 
 

Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.