Thumsenreuther Kirchturm erstrahlt im neuen Gewand

Thumsenreuth bei Krummennaab
28.02.2023 - 14:48 Uhr
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Mehrere Jahre war der Bereich um den Kirchturm der Herz-Jesu-Kirche in Thumsenreuth aus Sicherheitsgründen gesperrt. Seit September wurde das markante Wahrzeichen auf Vordermann gebracht. Nun sind die blau-gelben Gerüst-Hüllen gefallen.

Lange mussten die Gläubigen auf die Renovierung des Turmes ihrer katholischen Kirche in Thumsenreuth warten. Schon vor ein paar Jahren musste das Umfeld rund um den Kirchturm durch einen Zaun abgesperrt werden, um die Kirchenbesucher vor Schaden zu bewahren. Der Putz hatte Risse bekommen, bröckelte und fiel zu Boden. Im Herbst vergangenen Jahres begannen die Arbeiten, bis ins neue Jahr war der Turm eingerüstet. Eingehüllt war das zwölf Stockwerke hohe Gerüst in blaue und gelbe Bahnen. Nun erstrahlt das markante Wahrzeichen neben dem Schloss in der Ortsmitte wieder in voller Pracht.

Der Großteil der Arbeiten ist nun abgeschlossen und das hohe Gerüst wurde bereits vor mehreren Wochen zurückgebaut. Lediglich kleinere Granitarbeiten am Sockel, Wegräumen des Bauzauns und Pflegearbeit im Umfeld der Kirche sind noch offen und sollen im Frühjahr abgeschlossen werden.

Keine Biberschwanzziegel

Am Turm selbst konnten alle Arbeiten nach Zeitplan durchgeführt werden. Auch die Entkopplung des Glockenstuhls zum Mauerwerk ist bereits erledigt. Dies war nötig, weil sich wahrscheinlich Risse im Putz aufgrund der Schwingungen der Glocken gebildet hatten. Messungen ergaben zwar, dass die Werte im Toleranzbereich liegen, aber auf Empfehlung des Statikers und des Architekten in Absprache mit dem bischöflichen Baureferat musste diese Maßnahme umgesetzt und der Glockenstuhl vom Mauerwerk entbunden werden. Zudem wurden Versteifungen im Mauerwerk des Turms eingebracht, um den sich stets nach oben verjüngenden Turm zu stabilisieren. „Wir hoffen, dass nun keine Risse mehr entstehen werden und der Putz viele Jahre halten wird“, sagt Kirchenpfleger Heinz Kraus auf Nachfrage.

Am auffälligsten war zunächst die neue Eindeckung des Turmdaches mit Kupfer. Angedacht war, das Dach wieder mit Biberschwanzziegel einzudecken. Wegen Lieferschwierigkeiten der neuen Ziegel musste nach Abstimmung mit dem Denkmalschutz und dem bischöflichen Baureferat die Alternative für die notwendige Maßnahme genommen werden. Der sichtbare metallische Glanz des neuen Kupferdaches hat bereits an Glanz verloren und färbt sich allmählich in ein sattes Dunkel.

Neues Dach in ein paar Jahren

Die Bauarbeiten sind so weit im Kostenplan des Architekten gedeckt, es stehen lediglich kleinere Restzahlungen aus, die bis zur Freigabe des Architekten als Sicherheit zurückgehalten wurden. Die Baukosten werden sich wohl auf 380 000 Euro belaufen. Von der Diözese gebe es eine Förderung von 50 Prozent. Eine größere Einweihungsfeier ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht geplant.

Offen sind noch notwendige Arbeiten am Dach des Kirchschiffes, die aus Kostengründen zurückgestellt werden mussten. Damals entschied sich die Kirchenverwaltung in Absprache mit dem Architekten und dem bischöflichen Baureferat für die Turmsanierung. Für beide Renovierungsmaßnahmen waren die finanziellen Mittel zu knapp. Auf einen baldigen Start der zweiten Maßnahme ist zu hoffen, dies wird aber voraussichtlich erst in mehreren Jahren erfolgen.

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Thumsenreuth bei Krummennaab15.09.2022
Hintergrund:

Vierzehn-Nothelfer-Altar

  • Besonderheit: Zählt zu den schönsten Akanthusaltären der Oberpfalz.
  • Definition: Akanthus meint einen bestimmten Typus eines Ornaments; zeigt die Blätter der Akanthus-Pflanze
  • Entstehung: 1750 als letzter Akanthusaltar der Barockzeit; stammt aus der profanierten St.-Veits-Kirche in Altenstadt bei Erbendorf.
  • Gestaltet von Erbendorfer Künstlern Sigmund Windisch und Paul Fichtacher.
  • Details enthält eine Figur des heiligen Vitus aus dem Jahr um 1500; diese ist von den Büsten der übrigen vierzehn Nothelfer umgeben
 
 

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