Das hat der neue Kreisentwickler und Wirtschaftsförderer des Landkreises Tirschenreuth vor

Tirschenreuth
08.02.2023 - 14:37 Uhr
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Der Landkreis Tirschenreuth hat einen neuen Kreisentwickler: Anton Kunz. Warum er keinen klassischen Schreibtischjob hat und welche Herausforderungen es zu bestreiten gilt, hat er im Gespräch mit Oberpfalz-Medien verraten.

Zu einem Foto am Schreibtisch wollte sich Anton Kunz beim Treffen mit Oberpfalz-Medien nicht überreden lassen. Alles andere als ein typischer Schreibtischjob sei seine neue Tätigkeit beim Landkreis Tirschenreuth. Was er dort tut? Seit dem 1. Januar ist er der neue Leiter im Sachgebiet Kreisentwicklung, Regionalmanagement und Wirtschaftsförderung – kurz gesagt: der neue Wirtschaftsförderer bzw. Kreisentwickler für den Landkreis.

Er hat die Nachfolge von Volker Höcht angetreten. Dieser war drei Jahre in dieser Position tätig und wechselte im Sommer vergangenen Jahres zum Amt für Stadtentwicklung nach Regensburg. "Regionalmanagement, Wirtschaftsförderung und Kreisentwicklung gilt es neu aufzustellen", beschreibt Landrat Roland Grillmeier eine Aufgabe von Kunz. Tirschenreuth sei eine Aufsteigerregion. Erfolgreiche Strategien für die Zukunft des Landkreises zu finden, seien ebenfalls das Ziel.

Wirtschaft aus neuer Perspektive

Kontakte zu anderen Landkreisen, Kommunen, Bildungseinrichtungen, Firmen und besonders den Menschen vor Ort seien dabei essenziell. "In den vergangenen Wochen habe ich mich bei vielen Institutionen vorgestellt, am Schreibtisch bin ich kaum gesessen", sagt der 44-jährige Kunz. Zusammen mit seiner Frau und den drei Kindern lebt er in Pleußen bei Mitterteich. Nach dem Realschulabschluss folgte eine Ausbildung zum Bankkaufmann, zuletzt war er als Bankbetriebswirt tätig. Die Betreuung der Firmenkunden in der Nordoberpfalz gehörten zu seinem Tätigkeitsbereich.

Warum er nun ins Landratsamt gewechselt ist? "Ich wollte die Themen Wirtschaft, Gründung und Finanzen von einem neuen Blickwinkel aus angehen", sagt er. Besonders freue er sich auf die Zusammenarbeit bei den Themen Standortentwicklung und Fachkräftemangel. "Das Wissen aus meinem früheren Beruf kann ich hier weitere einsetzen, um unseren Landkreis nach vorne zu bringen", sagt Kunz.

Denken in Regionen

Zu tun gibt es vieles. "Ich war anfangs etwas überrascht, in wie vielen verschiedenen Projekten sich der Landkreis engagiert – auch überregional." Die landkreisübergreifende Arbeit werde immer wichtiger. "Wenn jeder sein Süppchen kocht, kommen wir nicht weiter. Wir müssen in Regionen denken." Ein Beispiel sei die Zusammenarbeit mit dem Landkreis Neustadt und dem Energienetzwerk Zenob in Wunsiedel im Bereich Wasserstoff. "Unser Landkreis hat viel zu bieten, nun geht es darum, dieses Potenzial zu nutzen und einen Weg zu finden, die Bürger daran zu beteiligen", erklärt er. All diese Aufgaben und Projekte zu bewältigen, gelinge nur im Team. Rund zehn Kolleginnen und Kollegen arbeiten in seinem Sachgebiet.

Attraktiver Wohnraum

Einen persönlichen Schwerpunkt möchte Kunz im Bereich Fachkräftegewinnung setzen. Darunter fällt die Kampagne "Heimat verbindet". Diese gelte es, weiter zu verbessern und voranzubringen. Fachkräfte sollen angeworben, heimische Unternehmen auf der Suche nach neuen Arbeitskräften unterstützt werden. "Wir wollen unsere jungen Menschen, die für ihre Aus-, Weiterbildung oder zum Studium in die Ballungszentren gezogen sind, wieder in den Landkreis zurückholen", erklärt er.

Damit ist er beim nächsten Thema: Wohnraumbeschaffung. Kunz kündigt eine Wohnraumanalyse für den Landkreis an. Welcher Wohnraum steht zur Verfügung, wo ist seniorengerechtes Wohnen möglich, wo können junge Familien oder Rückkehrer eine Heimat finden? "Unser Ziel ist, Bewegung in diesen Bereich zu bringen, denn ansprechender Wohnraum ist ein entscheidender Faktor für den Zuzug in eine Region."

Hintergrund:

Zur Person: Anton Kunz

  • Persönliches: 44 Jahre, verheiratet, drei Kinder
  • Beruf: Bankbetriebswirt
  • Wohnort: Pleußen bei Mitterteich
 
 

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