Landrat Roland Grillmeier formulierte eine eindeutige Botschaft, die ihn bei vielen Betriebsbesuchen erreiche: "Wir brauchen Zuzug, wir brauchen Wohnraum. Wir können den Bedarf nicht mehr mit eigenen Arbeitskräften decken", schilderte er im Wirtschaftsausschuss. Man wolle die Entwicklung in diesen Bereichen stärken, verwies er auf Aktionen wie das neue Fachkräftemagazin "Angekommen".
Die Auslieferung dieses Heftes habe sich aufgrund der herrschenden Papierknappheit verzögert, stehe aber demnächst bevor, informierte Bildungsmanager Hilmar Fütterer. Auf 84 Seiten wende sich der Landkreis an neue und rückkehrwillige Fachkräfte. Das Magazin solle über Emotionen Informationen herüberbringen. Es werde auch digital verbreitet, ergänzte Regionalmanager Florian Rüth: "Wir wollen mit unserer Heimat punkten." Die zweite Stufe der Rückkehrer-Kampagne werde 2022 eine Plakataktion bilden.
Neue Plattform
Wirtschaftsförderer Volker Höcht stellte dem Ausschuss die Kommunikationsstrategie des Landkreises vor. Man baue je nach Zielgruppen verschiedene Kanäle auf, wobei die "klassische" Homepage nicht zu vernachlässigen sei: "Gerade in Corona-Zeiten hatten wir Zugriffszahlen von 600 bis 800 am Tag." Die Wirtschaftsregion wende sich auf verschiedenen Wegen an Fachkräfte und Unternehmer. Die Plattform "Digitale Nordoberpfalz", gemeinsam mit der Stadt Weiden und dem Landkreis Neustadt betrieben, gehe im November unter nordoberpfalz.eu mit einer ganz neuen Version an den Start: "Der Clou ist die Verzahnung in den sozialen Medien. Es soll eine offene Plattform sein, jeder kann Beiträge liefern." Geplant sei auch eine Online-Themenbörse für Studienarbeiten und Praktika.
Neuer Höchststand
Landrat Grillmeier verwies auf die aktuellen Zahlen vom Arbeitsmarkt, wonach die Nordoberpfalz mit 87.000 Beschäftigten einen neuen Höchststand erreicht habe. Davon entfielen 27.000 auf den Landkreis Tirschenreuth. "Wir sind eine dynamische Wirtschaftsregion. Das hätte uns vor 20 Jahren keiner zugetraut", war er stolz auf das Wachstum. Beachtlich sei, dass 9,5 Prozent der Arbeitnehmer aus Tschechien kämen. "Dieser Trend entwickelt sich weiter." Dem Rückkehrer-Management komme bei einem wachsenden Arbeitskräftemangel große Bedeutung zu.
Nach zwei Jahren wieder Ausbildungsmesse
- Waldsassen im Frühjahr, Kemnath im Herbst: Die Wirtschaftsförderung im Landkreis bietet normalerweise zwei Mal jährlich Ausbildungsmessen an, um Azubis und Lehrbetriebe zusammenzubringen.
- Nach zwei Jahren Corona-Zwangspause ist im Herbst 2021 wieder eine richtige Ausbildungsmesse geplant.
- Der ursprünglich geplante Termin 9. Oktober wird auf Mitte November verschoben, um ein entsprechendes Hygienekonzept mit Einlasskontrollen vorbereiten zu können.
- Die Ausbildungsmesse findet im Kemnather Schulzentrum unter Einbeziehung der Mehrzweckhalle statt.
"Wir können den Bedarf nicht mehr mit eigenen Arbeitskräften decken."
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