Neuer Trend auf dem Arbeitsmarkt im Landkreis Tirschenreuth: Minijobs werden umgewandelt

Tirschenreuth
31.05.2023 - 15:24 Uhr

Die Zahl der Arbeitslosen im Landkreis Tirschenreuth ist in den vergangenen vier Wochen weiter leicht zurückgegangen. Der Vergleich zum Vorjahr beunruhigt aber.

Die Arbeitsmarktzahlen für den Landkreis Tirschenreuth für Mai 2023.

Im Mai waren im Landkreis 1 359 Männer und Frauen arbeitslos. Die Arbeitslosenquote lag bei 3,3 Prozent. Das ist gegenüber dem Vormonat ein Rückgang um 0,5 Prozent. Die Quote ist aber deutlich höher als im Vorjahr, als sie um diese Zeit bei 2,6 Prozent lag. Bei der Arbeitsverwaltung waren im Mai 713 Männer und 646 Frauen arbeitslos gemeldet. 245 Personen meldeten sich neu oder erneut arbeitslos. Im gleichen Zeitraum konnten 371 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden.

Über 100 Jugendliche ohne Stelle

Nach einer Pressemitteilung der Agentur für Arbeit profitierten insbesondere junge Erwerbslose unter 25 Jahre und Männer von der Entwicklung. Laut dem Leiter der Tirschenreuther Agentur, Thomas Franz, sind aktuell 101 Jugendliche auf der Suche nach einer Arbeitsstelle. Die Jugendarbeitslosigkeit sank binnen eines Monats um 21,7 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahreswert stieg sie allerdings um 40,4 Prozent an. Auch für arbeitslose Männer ergaben sich vermehrt berufliche Perspektiven. Die Statistik verzeichnet hier 9,5 Prozent weniger arbeitslose Personen als vor einem Monat, ein Zuwachs von 130 Personen oder 22,3 Prozent zum Vorjahr.

Auf der Suche nach einer Beschäftigung waren auch 436 Personen ausländischer Herkunft. Frauen waren im Vergleich zum Vorjahresmonat um 38,3 Prozent (oder 179 Personen) mehr von Arbeitslosigkeit betroffen.

Arbeitssuchende und Arbeitslose mit Anspruch an die Arbeitslosenversicherung werden von der Agentur für Arbeit und Personen mit Anspruch auf Bürgergeld von den Jobcentern betreut. In der Arbeitslosenversicherung waren 568 Personen arbeitslos gemeldet, 67 Personen mehr als vor einem Jahr. Das Jobcenter war für 791 arbeitslose Menschen erster Ansprechpartner.

Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober 2022 meldeten sich 288 Bewerber für Ausbildungsstellen, 88 weniger als im Vorjahreszeitraum (-23 Prozent). Zugleich gab es 681 Meldungen für Ausbildungsstellen, das entspricht einem Plus von 58 (9 Prozent). Ende Mai waren 58 Bewerber unversorgt und 354 Ausbildungsstellen unbesetzt. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es weniger unversorgte Bewerber (-44 oder -43 Prozent), die Zahl der unbesetzten Ausbildungsstellen war ebenfalls kleiner (-16 oder -4 Prozent). Der Geschäftsstellenleiter appelliert an die Unternehmen, auch Jugendlichen eine berufliche Chance zu eröffnen, die nicht alle Einstellungskriterien erfüllen.

Minijobs werden immer wichtiger

986 Stellenangebote waren dem Arbeitgeber-Service gemeldet, gegenüber Mai 2021ein Absinken um 102 Stellen oder 9,4 Prozent. Arbeitgeber meldeten im Mai 117 neue Arbeitsstellen. Seit Jahresbeginn sind damit 625 Stellen eingegangen. Laut Franz setzt die Arbeitsagentur gemeinsam mit den Arbeitgebern auf Qualifizierung und die Erhöhung der Erwerbsbeteiligung von Frauen. Auch die Möglichkeit, Minijobs in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungen umzuwandeln, sowie die Weiterbildung beschäftigter Arbeitnehmer gewännen an Bedeutung.

Besonders viele Jobangebote gibt es nach Auskunft der Tirschenreuther Agentur für Arbeit aktuell bei den fertigungstechnischen Berufen (212 Stellen), bei den Fertigungsberufen (190 Angebote) sowie bei Fachkräften im Bereich Verkehr und Logistik (127).

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