Dekan Alexander Hösl feiert silbernes Priesterjubiläum in Vohenstrauß

Vohenstrauß
27.06.2022 - 15:13 Uhr

Den Satz aus dem Te Deum „Auf dich o Herr, habe ich meine Hoffnung gesetzt“, wählte Alexander Hösl vor 25 Jahren als Leitgedanken zur Primiz. Am Sonntag feierte der Dekan mit vielen Gläubigen silbernes Priesterjubiläum.

Heute wie damals schien die Sonne vom weiß-blauen Himmel, auch wenn es an der Primiz noch sechs Grad wärmer war, erinnerte sich Alexander Hösl im Gottesdienst zum Priesterjubiläum. 13 Mitbrüder, die evangelische Pfarrerin Carmen Riebl sowie rund 50 Ministranten und Fahnenabordnungen der Vereine waren zuvor in die prächtig geschmückte Stadtpfarrkirche gezogen. Vor dem Altar leuchtete ein Blumenteppich.

„Zur Primiz waren die Blumenteppiche wegen der Hitze nachmittags bereits Heuhaufen“, sagte der Jubilar. Erst jetzt werde ihm bewusst, was seine Heimatgemeinde Oberviechtach damals auf die Beine gestellt habe. Während seiner sechsjährigen Kaplanzeit in Pressath entstanden viele Verbindungen und Freundschaften, die bis heute hielten. Seit 2003 dürfe er nun in Vohenstrauß Seelsorger sein. Viele Menschen wurden auch hier zum persönlichen Wegbegleiter.

Bestimmt sei auch manches in die Brüche gegangen, Erfahrungen die schmerzhaft waren, gab es auch. „Aber viele Menschen sind mir in dieser Zeit ans Herz gewachsen.“ Neben seinen Eltern habe er es auch Menschen wie Stadtpfarrer Edmund Prechtl aus Pressath und dem ehemaligen Heimatpfarrer Berthold Helgert zu verdanken, dass er heute Priester sein dürfe. Er könne einfach nur „Vergelt’s Gott“ sagen, für alles, was ihm bisher zu Teil wurde.

Festprediger war, wie bereits zur Primiz, Pfarrer Prechtl, damals Kaplan in Oberviechtach. Als jetziger Großdekan sei er nun sogar sein Chef, witzelte Prechtl sich tief verneigend in Richtung Hösl.

In den 25 Jahren habe sich viel geändert. Kirche, Priester, Werte, vieles sei mit Fragezeichen versehen und es gebe auch Dunkles in der Kirche, man brauche dies vor Gott nicht schönreden. Seelsorge habe sich verändert, Dekanate würden immer größer, Bürokratius lasse grüßen. Viele Pfarreien hätte keinen eigenen Pfarrer mehr. „Viele scheinen auch ohne Gott auszukommen, auch Getaufte. Gott bedient sich halt des Menschen, dass wir segnend und heilend und ohne Erwartungen unseren Dienst tun.“

Wann es schnackelte, Priester zu werden, das könne man oft gar nicht so genau sagen. „An wie vielen Krankenbetten bist du gestanden, hast traurige Situationen mit ausgehalten oder Situationen erlebt, wo man mit seinem Latein am Ende ist.“ Doch Dekan Prechtl persönlich betrachtete diese Gegebenheiten auch als Sternstunden des priesterlichen Wirkens. „Wie vielen durftest du Gottvertrauen in die Herzen pflanzen und wie vielen durftes du das Wort Gottes verkünden oder Trost spenden als Stern in der Dunkelheit.“

Prechtl dankte auch für den Eifer Hösls, bevor er ihm einen Korb überreichte, der unter anderem einen Rosenstock enthielt, der hauptsächlich für die Liebe Gottes zu den Menschen steht. Bei der Gabenprozession brachten Gläubige Kerzen, Brot, Wein oder eine Rose zum Altar. Die von Pfarrer Hösl angekündigte „Scheinwerferkollekte“ sollte für die anstehende Kirchenrenovierung Verwendung finden.

Den Gottesdienst begleiteten Kirchenchor, Solisten, ein Bläserensemble unter Leitung von Claudia Gruber und ein Geburtstagsständchen für die evangelische Pfarrerin, die trotz ihres eigenen Festes am Jubelgottesdienst teilnahm. Als Zeichen der Verbundenheit überreichte die Pfarrerin neben einem Geschenk auch einen Salz- und Pfefferstreuer. „Eine Feier jagt die andere“, spielte Bürgermeister Andreas Wutzlhofer auf den 50. Geburtstag des Pfarrers vor fast genau einem Jahr an. Sichtlich gerne höre man dem Dekan bei seinen Predigten zu, denn inhaltlich oder, wenn notwendig, nehme er gesellschaftspolitische Themen in den Blick und erhebe seine Stimme. Allerdings seien seine Worte stets von Toleranz geprägt, sagte Wutzlhofer. Hösl unternehme immer das Möglichste, um allen Wünschen gerecht zu werden.

„Auf Dekan Hösl ist immer Verlass“, sprach das Stadtoberhaupt seine Anerkennung aus. Vertrauen spenden und einfordern seien zwei wichtige Eckpfeiler seines Amtsverständnisses. Dies sei sicherlich auch ein Grund dafür, dass man ihm zum 1. Juni das Amt des Großdekans als Chef von 46 Pfarreien übertragen habe. Ein Stehempfang auf dem Kirchplatz schloss sich an.

 
 

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