Der ehemalige Stadtpfarrer von Vohenstrauß Franz Winklmann feiert heute seinen 80. Geburtstag. Trotz seiner angeschlagenen Gesundheit trägt der Geistliche immer ein Lächeln im Gesicht. Durch Rückschläge lässt er sich nicht unterkriegen. Wegen eines Augeninfarkts verlor der beliebte Seelsorger die Sehfähigkeit auf dem rechten Auge. Dann kam auch noch ein Sturz mit einem gebrochenen Bein hinzu. Seither ist Pfarrer Winklmann auf einen Gehstock angewiesen. Stütze ist ihm bei alledem seine Haushälterin Anna Schmid. Um seinen Ehrentag will er nicht viel Aufhebens machen. Er zeigt sich froh darüber, dass er nun seinen Lebensabend in einer seniorengerechten Wohneinheit des Katholischen Wohnungsbau- und Siedlungswerks am Hammerweg in Weiden verbringen kann.
Als er vor zwei Jahren sein goldenes Priesterjubiläum in seiner Heimatgemeinde Rötz zelebrierte, waren viele Weggefährten an seiner Seite. Am 18. Juli 1970 wurde er durch den damaligen Regensburger Diözesanbischof Rudolf Graber zum Priester geweiht. Sein Leben als Seelsorger verbrachte er meist auf Pfarrstellen im Landkreis Neustadt/WN. Die letzten zehn Jahre seiner aktiven Zeit als Pfarrer betreute er die Pfarreiengemeinschaft Winklarn-Thanstein und rückte so wieder näher an seinen Heimatort. Als Ruhestandspfarrer verbrachte er schließlich neun Jahre in Döltsch bei Kirchendemenreuth und war in vielen Pfarreien ein gern gesehener Zelebrant. Vor gut einem Jahr zog er dann zusammen mit Anna Schmid nach Weiden.
Als er nach seiner Primiz der Pfarrgemeinde in Vohenstrauß als junger Kaplan zugewiesen wurde, ahnte er noch nicht, dass seine Wege hier noch einmal kreuzen und er 17 Jahre als Stadtpfarrer von Vohenstrauß wirken wird. Nach der Kaplanszeit kam er vier Jahre nach Altenstadt/WN und wurde zum BDKJ-Kreisjugendseelsorger gewählt.
Jugendarbeit gefördert
1976 trat Pfarrer Winklmann seine erste Pfarrstelle in Kaltenbrunn an und baute dort ein Jugendhaus. 35 Jahre begleitete er junge Paare beim Brautleutetag in Johannisthal. 1986 kehrte er nach Vohenstrauß und Böhmischbruck zurück und wurde noch im selben Jahr zum Dekan des Dekanats Leuchtenberg gewählt. Bis vor einiger Zeit war er auch noch Seelsorger der Katholischen Landvolk-Bewegung Neustadt/WN. Ein besonderes Anliegen sei ihm immer die Jugendarbeit gewesen, erzählt er. Ebenso wichtig war dem Pfarrer die Aus- und Weiterbildung aller ehrenamtlichen Mitarbeiter in der Pfarrei, die Ermutigung und Hinführung der Gemeinde auf künftige, eventuell sogar priesterlose Zeiten. Und natürlich setzte er immer Prioritäten, Kirchen zu renovieren, nach dem Motto: Die Kirche bleibt im Dorf.
Viele kleinere und größere Reformen packte der Pfarrer in den 17 Jahren seines Wirkens in der Pfarrei Vohenstrauß an. Keine Kirche, die nicht renoviert wurde. Der Neubau des Kindergartens Don Bosco, Neubau der Dorfkapelle Obertresenfeld, der Anbau der Filialkirche in Oberlind oder die Orgelneubauten in Vohenstrauß und Waldau sind nur einige wichtige Projekte. Aufgrund seiner enormen Verdienste wurde ihm auch die Goldene Bürgermedaille der Stadt Vohenstrauß verliehen, die bisher nur wenigen Personen zuteil wurde.
In Weiden fand er nun eine Bleibe für seinen Lebensabend. „Ich fühle mich hier sehr wohl und bin froh, dass ich nun ruhig in schöner Umgebung meinen Lebensabend verbringen kann.“ Zeit seines Lebens schöpfte der Geistliche viel Kraft auf den sommerlichen Wanderungen in den Südtiroler Bergen. Viele Bilder erinnern ihn heute noch an diese Zeit.
Zur Person: Pfarrer Franz Winklmann
- Geboren am 23. Mai 1943 mit seiner Zwillingsschwester Hildegard in Rötz.
Neben zwei älteren Geschwistern gehören auch noch die Zwillinge Fritz und Christine (verst.) zur Familie - Priesterweihe 18. Juli 1970 in Regensburg
- Erste Kaplanstelle 1970 bis 1972 in Vohenstrauß
- Zweite Kaplanstelle in Altenstadt/WN von 1972 bis 1976
- 1976 erste Pfarrstelle in Kaltenbrunn
- 1986 bis 2003 Stadtpfarrer von Vohenstrauß
- 2003 bis 2013 Pfarrer von Thanstein und Winklarn
- 2013 bis 2022 Ruhestandsgeistlicher in Döltsch bei Kirchendemenreuth
- Seit Mai 2022 in Weiden
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