Abordnungen der Feuerwehren aus Creußen, Kirchenthumbach, Schlammersdorf und Oberbibrach warten bereits in ihren Fahrzeugen in Oberbibrach, auch die anderen Fahrzeuge der Vorbacher Wehr sind dabei. Da ist endlich das Martinshorn zu hören, welches das lang ersehnte Ankommen des neuen Vorbacher Feuerwehrfahrzeugs ankündigt. Kommandant Johann Groher, Adjutant Stefan Lautner und die beiden Maschinisten Johannes Fussi und Tobias Lautner steuern das beeindruckende „LF 20“ von Südwesten Richtung Heimat. Sie hatten sich bereits am Tag zuvor nach Ulm aufgemacht, um den roten Koloss in den Magirus-Werken abzuholen. „Leider durften wir aufgrund der Hygienevorschriften nicht noch mehr Maschinisten ins Werk mitnehmen“, bedauert Groher, der weiß, welche Enttäuschung das bei dem ein oder anderen ausgelöst hatte. So nahmen nur diese vier Feuerwehrler an der erstmaligen Unterweisung teil, bei der die einzelnen Funktionen des Fahrzeugs erklärt wurden. „Wir haben aber alles gefilmt“, sagt Groher, "und werden das Material bei Schulungen zeigen". „Natürlich müssen sich erst alle Kameraden mit dem neuen Equipment vertraut machen.“ Wenn alles gut geht, werde man „41/1“ - so der offizielle Rufname - im November in Dienst stellen, hofft Groher, unter dessen Männern sich acht Fahrberechtigte befinden.
Diskussion über das neue Löschauto der Feuerwehr Vorbach
Über drei Jahre habe man geplant, diskutiert und unzählige Stunden investiert, um die bestmögliche Variante für die Vorbacher Wehr zu finden. Man war ständig mit der Kreisbrandebene in Kontakt und gründete zu diesem Zweck sogar einen Fahrzeugausschuss, dem auch Fabian Reiß und Marius Meier angehörten. Als auch der damalige Gemeinderat zustimmte, war die Freude groß.
Nun sieht man sich für die Zukunft gut ausgerüstet, die bisherige Flotte aus LF 8 und Mannschaftsbus wurde nun durch das 299 PS starke Vehikel ergänzt. Einziger Wehrmutstropfen sei das bisherige Feuerwehrhaus, da es den Platzansprüchen des neuen Fahrzeugs nicht mehr genüge. Aber auch hier befinden sich die Planungen für einen Neubau bereits auf der Zielgeraden.
Was Anfang 2017 begonnen hatte, über 30 offizielle und zahllose inoffizielle Treffen und Beratungen erforderte, findet nun ein vielbeachtetes Ende. Die letzten Kilometer auf dem Weg in den Heimathafen entschädigen vermutlich ein wenig für die großen Anstrengungen. Von Oberbibrach herkommend fahren die anderen Wehren voraus, sogar eine Drohne filmt den imposanten Konvoi. Vorm Vorbacher Feuerwehrhaus haben sich mehrere Bürger eingefunden, Feuerwehrleute und Vertreter der KLJB bilden mit Fackeln ein Spalier. Applaus brandet überall auf, Leuchtkörper erfüllen den dunklen Abendhimmel, bei manchen fließen sogar Freudentränen, als das LF 20 eintrifft.
Das neue Löschfahrzeug LF 20
8,6 Meter lang, 3,3 Meter hoch und 2,5 Meter breit ist das LF 20 auf einem MAN-TGM-13290-Fahrgestell. Ein 299 PS starker Motor treibt das bis zu 16 Tonnen zulässige Gesamtgewicht an. Der Löschwassertank fasst 2500 Liter, der Schaumtank mit automatischer Druckzumischung 120 Liter. In der Mannschaftskabine befinden sich außerdem vier Pressluftatmer. Insgesamt 388.000 Euro kostet das große Fahrzeug, die Gemeinde erhält eine Förderung von 105.000 Euro, womit ein Eigenanteil von 283.000 Euro verbleibt.
2017 hatten sich Vorbacher Feuerwehrführung, Kreisbrandrat und Gemeinderat erste Gedanken zur zukünftigen Ausrichtung der Wehr gemacht, da das bisherige Löschfahrzeug an die 30 Jahre auf dem Buckel hatte. Dabei hielten die Vorbacher zunächst das empfohlene LF 10 für zu groß, doch auf Anraten der Regierung der Oberpfalz im März 2018 kamen alle Beteiligten zum Schluss, dass ein LF 20 nötig sei. Ein Fahrzeug mit mindestens 2000 Liter Löschwassertank sei vor allem aus mehreren Gründen notwendig: Zunächst gebe es am Bahntunnel Katzenbühl keine ausreichende Löschwasserversorgung, zudem müsse auch an die Firma Novem sowie an die landwirtschaftlichen Anwesen und die Biogasanlagen gedacht werden.
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