Von Oswald Zintl
Der vielzitierte demografische Wandel und seine Auswirkungen standen im Mittelpunkt eines Workshops im Katholischen Pfarrheim Waldershof. Landrat Roland Grillmeier erinnerte eingangs daran, dass der Landkreis Tirschenreuth für das Projekt "Demografiefeste Kommune" vom bayerischen Heimatministerium mit ausgewählt wurde.
Zu den Teilnehmern zählten unter anderem Vertreter der Landwirtschaft, der örtlichen Industrie und des Bund Naturschutz sowie viele interessierte Bürgerinnen und Bürger, darunter einige Kinder. Landrat Grillmeier machte deutlich, dass sich die wirtschaftliche Situation in den vergangenen 20 Jahren deutlich verbessert habe: "Dadurch haben viele junge Menschen wieder eine Perspektive, um in der Region zu bleiben."
Bürgermeisterin Margit Bayer freute sich, dass die Stadt Waldershof mit ihren Bürgern aktiv an diesem Pilotprojekt teilnehmen könne. "Wir haben in Zusammenarbeit mit der Steinwald-Allianz schon einige Projekte auf den Weg gebracht. Aber bei vielen Herausforderungen, die fast alle Kommunen betreffen, stehen wir noch am Anfang", so Bayer. Als sehr wichtig erachte das Stadtoberhaupt, so viele Bürger wie möglich in die Planungsphasen mit einzubinden.
Langfristige Arbeitsgrundlage
Florian Rüth vom Landratsamt gab anschließend die zu bearbeitenden Themenfelder vor: Gesellschaft, Bildung und Kultur, Wirtschaft, Wohnen und Nahversorgung, Gesundheit und Pflege sowie Mobilität und Verkehrsanbindung. Weiter sagte Rüth: "Ziel des Pilotprogramms ist es, an die individuellen Situationen der Kommunen jeweils angepasste, fachübergreifende Handlungs- und Lösungsansätze für die Zukunft zu erarbeiten und diese langfristig als Grundlage für die Arbeit vor Ort zu nutzen." Die Erfahrungen des Pilotprogramms sollen auch anderen Kommunen mit vergleichbaren Größen, Problemstellungen und Profilen zur Verfügung gestellt werden.
Treffpunkte und Nahverkehr
Nach über zwei Stunden intensiver Diskussion formulierten die Teilnehmer Ziele zu den unterschiedlichsten Schwerpunkten. So sollen schon jetzt die Planungen für das Beseitigen von Leerständen im gesamten Stadtbereich aufgenommen werden. Das Gleiche gelte für die Umgestaltung des Marktes nach der Realisierung der Ortsumgehung. Weiter wurden angesprochen: Fehlende Gaststätten, Treffpunkte für Feste und Veranstaltungen, ein neuer Bolzplatz nach der Realisierung des neuen Kinderhauses auf dem Schulgelände, Barrierefreiheit auf dem Bahnhof, die Verbesserung des Angebots im Nahverkehr, ein Dorfladen, der Ausbau der Fahrradwege, ein Kreativraum für die Jugend, die Sicherung der ärztlichen Versorgung vor Ort sowie Klima- und Naturschutz.
Das Ergebnis wird auf der Homepage des Landratsamtes veröffentlicht. Um das Gesamtbild abzurunden, haben die Bürgerinnen und Bürger noch vier Wochen Zeit, ihre Vorstellungen und Ideen dort einzubringen.
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