Realschüler in Waldsassen regulieren ihren Klassen-Chat

Waldsassen
22.03.2023 - 14:09 Uhr

Als Medienreferenzschule vermittelt die Realschule im Stiftland in Waldsassen mit ihrem Medientag lebensnahe Alltagskompetenzen für alle Fünftklässler. Dabei haben sie eigene Verhaltensregeln erarbeitet.

Einen ganzen Schultag lang lernten die Schüler der Realschule im Stiftland in Waldsassen im Klassenverband etwas über den verantwortungsvollen Umgang mit dem eigenen Handy. Vorab wurden interessierte Achtklässler am Jugendmedienzentrum T1 zu Medientutoren ausgebildet, die ihre erworbene Kompetenz an die Fünftklässler weitergaben.

Zuerst standen Privatsphäre und Sicherheit im Umgang mit den Sozialen Medien im Vordergrund. Die Medientutoren verdeutlichten den Mitschülern, wie wichtig es ist, dass nicht grundsätzlich alle in der App registrierten Leute Kontakt zu ihnen aufnehmen können, und wo sie in der jeweiligen App Häkchen setzen bzw. besser rausnehmen sollten. "Im Anschluss daran wurden Kennzeichen und Tipps eines sicheren Passwortes vermittelt", heißt es in der Pressemitteilung der Schule weiter.

Auch ging es um das Erkennen von falschen Nachrichten. Meldungen sollten immer auf ihren Wahrheitsgehalt hin überprüft werden. Dabei lohnt sich ein Blick auf die Quelle. Zu den seriösen zählen öffentlich-rechtliche Medien oder staatliche Institutionen. "Sie schließen Falschmeldungen nahezu aus, da sie verpflichtet sind, vor der Veröffentlichung Wahrheitsgehalt und Richtigkeit einer Nachricht zu prüfen", so laut Mitteilung die Erläuterung der Medientutoren gegenüber den Unterstufenschülern.

Das Modul 2 widmeten die Medientutoren dem Klassenchat. "Segen und Fluch zugleich bringt er Kinder schnell an ihre Grenze des Zumutbaren", heißt es, wonach ein Klassenchat binnen weniger Stunden mehrere Hundert Nachrichten erreichen kann. Erarbeitet wurde der Sinn und Zweck eines Klassenchats: Genannt wurden die Weitergabe von Informationen, die Schule und Klasse betreffen, oder das Klären von Verständnisfragen bei Hausaufgaben oder Terminabsprachen. Die Realität sei aber vielfach anders.

Laut Mitteilung wurden gemeinsam Regeln für den Klassenchat formuliert; deren Einhaltung akzeptierte jeder Schüler per Unterschrift auf einem Plakat. Im dritten Modul ging es um „Cyber-Mobbing“.

Einen laut Mitteilung "gehaltvollen Abschluss" fand der Medientag mit dem polizeilichen Unterrichtsprogramm „Dein Smartphone – Deine Entscheidung!“. Polizeihauptmeisterin Diana Lenz und Polizeihauptkommissar Daniel Ulrich wiesen in ihrem Vortrag darauf hin, dass das Handy leider allzu häufig in Verbindung mit Straftaten benutzt wird.

Hintergrund:

Die Klassenchat-Regeln in der Realschule im Stiftland Waldsassen

  • In die Klassengruppe gehört nur, was auch wirklich alle aus der Klasse wissen müssen. Privatgespräche gehören in den Privatchat.
  • In der Klassengruppe wird über niemanden gelästert und niemand wird beleidigt.
  • Ernste Themen wie Streit oder Ärger werden persönlich und offline besprochen, nicht im Chat.
  • Kettenbriefe werden gelöscht und nicht weitergeleitet.
  • Gelöste Hausaufgaben werden nicht verschickt.
  • Einverständniserklärung der Beteiligten, bevor ein Bild verschickt wird.
  • Aus dem Klassenchat geworfen wird niemand, der sich an die Gruppenregeln hält.
  • Es gibt nur einen Klassenchat, in dem alle sein dürfen. Die Teilnahme ist freiwillig.
 
 

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