Was bitte darf's sein? Schreiner, Mechatroniker, Hebamme, Versicherungsfachwirt, Soldat, Polizist, Arzthelferin? Bei der nunmehr 16. Ausbildungsmesse am Samstag warben 120 Firmen und Behörden um Nachwuchs. Der Ansturm war gewaltig. "Es wuselt", freute sich Oberbürgermeister Jens Meyer über die Resonanz. Den zahlreichen jugendlichen Besucher und deren Eltern bot sich vor Ort die Möglichkeit, Auskünfte aus erster Hand einzuholen oder doch wenigstens Anregungen zu finden. Schulabgänger haben heute nämlich die Qual der Wahl.
Die jungen Leute können sich ihren Wunschbetrieb aussuchen. Die Firmen liegen ihnen zu Füßen. Vor wenigen Jahren sei das noch ganz anders gewesen, betonte der Rathauschef das Privileg der momentanen Azubi-Generation. "Da wurden 50 Bewerbungen geschrieben, und es hagelte nur Absagen." Heute ließen es die Betriebe krachen, um Nachwuchs zu gewinnen, sagte er. Was die hier alles an Angeboten auffuhren, um junge Menschen zu überzeugen, sei ein sehr gutes Zeichen.
Der Oberbürgermeister appellierte an die Schulabgänger: "Bleibt in unserer Region. Wir haben hier in der nördlichen Oberpfalz alles zu bieten, was das Herz begehrt." Vom kleinen Handwerksbetrieb bis zum Weltmarktführer, von der klassischen Ausbildung bis zum dualen Studium. Bundestagsabgeordneter Uli Grötsch sprach vom "Highlight des Jahres". "Nirgends sonst sieht man so auf den Punkt gebracht, wieviel Zukunftspotential in dieser Region steckt." Beeindruckt zeigte auch sich Landtagsabgeordneter Stephan Oetzinger: "Berufsschule, Agentur für Arbeit und Wirtschaft Hand in Hand."
"Das Gute an dieser Ausbildungsmesse ist die Tatsache, dass sich junge Menschen bei den anwesenden Betrieben über die von diesen Unternehmen angebotenen Ausbildungsberufe informieren und sich gleichzeitig mit den Auszubildenden in diesen Firmen austauschen können", erklärte der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit, Thomas Würdinger. Momentan meldeten Ausbildungsbetriebe mehr freie Stellen, als es Bewerber dafür gebe. "Das Verhältnis ist in etwa 2 zu 1."
Der Nachwuchsmangel ziehe sich quer durch alle Branchen. Natürlich gebe es Unternehmen, die von den fachlichen Möglichkeiten der Bewerber abhängig sind und deshalb ins Hintertreffen gelangten. "Aber gerade deswegen machen wir ja diese Messe." Das Augenmerk legte die Agentur besonders auf Betriebe aus der Region. Natürlich waren auch die Einstellungsberater von Bundes- und Landesbehörden vor Ort, die aber allesamt ihre Niederlassungen in der nördlichen Oberpfalz haben.
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