Wie das Kultusministerium in München mitteilt, wird dem bisherigen Leiter des Staatlichen Beruflichen Schulzentrums II Weiden, bestehend aus den Wirtschaftsschulen Weiden und Eschenbach ab 1. März auch das Staatliche Berufliche Schulzentrum (BSZ) Neustadt anvertraut. Der 52-jährige Eduard Bauer ist dann verantwortlich für drei Standorte mit 128 Lehrern und etwas über 800 Schülern.
Die Stelle war weder ausgeschrieben noch hat sich Bauer darum beworben, jetzt auch noch Neustadt mit zu managen, sagt er: "Es ist ein bisschen auf mich zugelaufen." Im Ministerium und bei der Regierung gibt es schon länger Überlegungen, die Berufsschullandschaft neu zu strukturieren. Aus drei Schulzentren wurden nun zwei. Das eine, die Europa-Berufsschule Weiden samt Fremdsprachenschule, leitet Martina Auer-Bertelshofer, das zweite nun ab März Eduard Bauer, der aus Altenstadt/WN stammt.
Ob die Entscheidung aus München zum jetzigen Zeitpunkt damit zusammenhängt, dass der Landkreis Neustadt und die Stadt Weiden vor vier Wochen bekanntgegeben haben, dass sie es sich nicht leisten können, eine neue, gemeinsame Berufsschule zu bauen, bleibt Spekulation.
Neustadt nicht mehr verwaist
Mit der Zusammenlegung der Wirtschaftsschulen mit dem BSZ herrscht jedenfalls auch personell Klarheit, in erster Linie für Neustadt. Dort war der Chefposten seit dem Abschied von Anton Dobmayer 2019 unbesetzt. Bei einem Neubau in Zusammenarbeit mit Weiden wäre er es womöglich auch geblieben.
Nun aber kommt Bauer. Zudem bekommt er am Standort Weiden einen neuen Stellvertreter. Auch dort war eine Position in der Schulleitung zwei Jahre lang vakant. Die Lücke füllt Dominik Schmidt. Der ledige 38-Jährige, der in Rötz im Landkreis Cham lebt, kehrt aus Oberbayern in die Oberpfalz zurück. Der gelernte Bankkaufmann und Diplom-Handelslehrer hat zuletzt fünf Jahre am Kultusministerium in München gearbeitet und war zuvor Lehrer an der Berufsschule und der FOS Starnberg. In Neustadt ist Reiner Butz Bauers Stellvertreter, in Eschenbach Bernhard Miedl.
Die Dreier-Einheit aus Weiden, Neustadt und Eschenbach ist in der Berufsschullandschaft nicht so ungewöhnlich, wie es zunächst scheint. Die Schule in Cham ist auf vier Standorte verteilt.
Doch Respekt hat Bauer vor der neuen Aufgabe. "Gerade in Neustadt mit seinen Fachschulen, kenne ich vieles noch gar nicht, da muss ich mich erst einarbeiten." Dabei hat er immer eine übergeordnete Maxime vor Augen: "Wir müssen gesellschaftliche Megatrends erkennen und zielgerichtet für den regionalen Arbeitsmarkt der Zukunft ausbilden." Als Beispiel nennt er in diesem Zusammenhang die Bereiche Gesundheit und Pflege sowie Robotik. Näheres können Interessierte gleich am kommenden Samstag erfahren, wenn sowohl das BSZ Neustadt als auch die Wirtschaftsschule Weiden zum Tag der offenen Tür bitten. Dabei gibt es auch Einblicke in einen neuen Lehrplan.
Als Pendler überall ansprechbar
Bauer wird beide Veranstaltungen besuchen, im Alltag wird er oft zwischen allen drei Häusern hin- und herpendeln. "Ich muss allen Standorten gerecht werden, schon weil Personalführung eine meiner zentralen Aufgaben ist. Die Kollegen haben auch ein Recht darauf, ihren Schulleiter als Ansprechpartner vor Ort zu haben."
Neustadt hat als Wohnort des ehemaligen Altenstädters dabei einen Heimvorteil. "Ich kann dort leicht zu Fuß gehen." Die Frage, ob mit der neuen Aufgabe vor der Haustür das Privatleben noch enger geknöpft wird, beantwortet Bauer schelmisch: "Da fragen Sie am besten meine Frau."
Das Berufliche Schulzentrum Weiden II
- Staatliche Wirtschaftsschule (Gustl-Lang-Schule) Weiden: rund 230 Schüler
- Staatliche Wirtschaftsschule Eschenbach: 208 Schüler
- Berufsschule Neustadt 329 Vollzeit-Schüler, 49 Teilzeitschüler plus Berufspraktikanten in sechs Abteilungen: Landwirtschaft, Ernährung und Versorgung, Sozialpflege, Kinderpflege, Fachakademie für Sozialpädagogik, Fachkraft für Grundschulkindbetreuung
- Zusammen 62 Lehrer in Weiden und Eschenbach, 66 Lehrer in Neustadt
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